Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken
Um den Klimawandel zu stoppen und das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, bedarf es gemeinsamer Anstrengungen. Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V. sieht es als seine Aufgabe, ökologisch nachhaltiges Verhalten bei sich und seinen Mitgliedern zu fördern. Und genau hier setzt das Projekt „Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken“ an.
Projektnehmer
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V.
Projektlaufzeit
01.07.2021 bis
30.06.2024
Projektkontakt
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V.
Oranienburger Str. 13-14
10178 Berlin
Herr Dr. Joachim Rock
Abteilungsleiter Abteilung Arbeit, Soziales und Europa
Telefon: 030 - 24636-303
Frau Janina Yeung
Referentin Projekt „Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken“
Telefon: 030 - 24636-416
Frau Maren Schulze
Sachbearbeiterin Projekt „Klimaschutz in der Sozialen Arbeit stärken“
Telefon: 030 - 24636-440
E-Mail: klimaschutz@paritaet.org
www.der-paritaetische.de
Fördersumme
641.498 Euro
Förderkennzeichen
67KF0160
Förderprogramm
Auf einen Blick
Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V (Paritätische) ist ein Wohlfahrtsverband von eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen der Wohlfahrtspflege, die Soziale Arbeit für andere oder als Selbsthilfe leisten. Bundesweit werden 45 Paritätische Mitgliedsorganisationen dabei begleitet, ihren CO2-Fußabdruck in einer Einrichtung zu analysieren, Möglichkeiten des betriebsinternen Klimaschutzes zu identifizieren und entsprechende Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen.
Teilnehmen werden mittlere bis große Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitsbereich mit einer intensiven Gebäudenutzung, viel Mobilität und Verpflegung sowie der Bereitschaft, Maßnahmen zum Klimaschutz bei sich umzusetzen. Dazu gehören unter anderem Pflegeeinrichtungen, Werkstätten für Menschen mit einer Behinderung oder Kindertagesstätten.
Ziele
Gesamtziel des Projekts ist die Stärkung des klimaschonenden Handelns und Wirtschaftens in Organisationen der Sozialen Arbeit. Damit möchte der Paritätische als Wohlfahrtsverband einen Beitrag zu den Klimazielen der Bundesregierung leisten. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es zunächst der Sensibilisierung und Aktivierung der Mitgliedsorganisationen, der Vernetzung und den Aufbau von Fachexpertise zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen.
Im Laufe des Projekts werden sogenannte „Klima-Scouts“ und Leitungskräfte in Schulungen und Workshops fachlich und organisatorisch in die Lage versetzt, den CO2-Fußabdruck ihrer Einrichtungen zu verkleinern. Die Klima-Scouts sind Personen, die den Klimaschutzgedanken ganzheitlich in der Einrichtung etablieren und damit auch zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen. Die Klima-Scouts unterstützen sich gegenseitig bei Ihren Vorhaben durch Coachings.
Die in dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse, erstellten Leitfäden und Handreichungen werden mit allen Paritätischen Mitgliedsorganisationen geteilt und auf der Projekt-Website veröffentlicht. Dadurch sollen auch andere Organisationen der Sozialen Arbeit für das Thema gewonnen und eine Wirkung in der Breite erreicht werden.
Projektablauf
Die im Projekt vorgesehenen Interventionen zielen auf Verhaltensänderungen von Organisationen der Sozialen Arbeit ab. Im ersten Schritt messen die 45 ausgewählten Mitgliedsorganisationen ihren CO2-Fußabdruck in jeweils einer Einrichtung. Dabei werden sie vom Projektpartner Viabono, einer Fachorganisation, die verschiedene Zertifizierungen mit Fokus auf eine nachhaltige Klima- oder Umweltentwicklung vergibt, begleitet. Bei der Analyse geht es darum, dass sich die Organisationsmitglieder für praktische Fragen des Klimaschutzes sensibilisieren und empirische Anhaltspunkte für Verhaltensänderungen bekommen.
Der zweite Schritt: Ausgehend von den Ergebnissen dieser Untersuchungen nehmen die von den Einrichtungen benannten Klima-Scouts und Leitungskräfte an Schulungen und Workshops teil. Thematisch geht es dabei beispielsweise um die Schwerpunkte Ernährung, Mobilität, Strom und Heizen. Außerdem haben die Klima-Scouts der teilnehmenden Einrichtungen die Möglichkeit, sich auf einer digitalen Plattform gegenseitig zu coachen und Wissen und Erfahrungen auszutauschen. Hier kommt ein Messenger-Dienst für Unternehmen zum Einsatz, der das Arbeiten in thematischen Gruppen sowie das Teilen von Dokumenten, Telefonie und den Austausch in privaten Nachrichten ermöglicht. Bei den thematischen Gruppen handelt es sich zum einen um Austauschgruppen für die unterschiedlichen Einrichtungstypen – wie beispielsweise „Klimaschutz in Kitas“, „Klimaschutz in Werkstätten“ oder „Klimaschutz in Pflegeeinrichtungen“. Zum anderen geht es um konkrete Klimaschutzmaßnahmen zu den Schwerpunkten „Energie“, „Ressourcen“, „Ernährung“ oder „Mobilität“, die dort diskutiert werden können. Darüber hinaus entwickelt das Projektteam mit externer fachlicher Unterstützung verschiedene Publikationen mit praktischen Handlungshilfen zum klimaschonenden Wirtschaften im Organisationsalltag.
Der nächste Schritt beinhaltet die Beratung und Begleitung der Mitgliedsorganisationen bei der Maßnahmenumsetzung.
Zum Abschluss des Projekts begutachtet das Team die eingeleiteten Klimaschutzmaßnahmen und erfasst die voraussichtliche CO2-Einsparung in den Einrichtungen. Außerdem wird der Projekterfolg überprüft und gegebenenfalls weiterer Handlungsbedarf identifiziert.
Fazit
Der erste Zwischenbericht erfolgt nach zwölf Monaten, der zweite Zwischenbericht nach 24 Monaten. Die Gesamtauswertung und Analyse finden zwischen dem 28. und 36. Projektmonat statt. Weitere Ergebnisse des Projekts, wie beispielsweise Handreichungen und Arbeitshilfen, werden innerhalb der Projektlaufzeit erstellt. Diese Materialien werden der gesamten Mitgliedschaft des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands (aktuell 10.700 Organisationen) zur Verfügung gestellt. Der Abschlussbericht wird auf einer (fach-)öffentlichen Abschlusskonferenz vorgestellt.
Zahlen und Fakten
- Mindestens 40 Paritätische Mitgliedsorganisationen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich nehmen an dem Vorhaben teil.
- Das Potential zur Treibhausgasminderung beträgt 8.250 Tonnen innerhalb von fünf Jahren.