Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum
Das im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) geförderte Projekt beschäftigt sich modellhaft mit klimafreundlichen Mobilitätsformen und zukunftsweisender Ladeinfrastruktur, verbunden mit Solarcarports.
Projekttitel
NKI: Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum – Nutzung von Bürgerautos im Landkreis Oldenburg
Projektnehmer
Landkreis Oldenburg
Projektlaufzeit
01.09.2017 bis
30.09.2020
Projektkontakt
Landkreis Oldenburg
Manuela Schöne
Delmenhorster Str. 6
27793 Wildeshausen
Telefon: +49 4431 85-559
E-Mail: manuela.schoene@oldenburg-kreis.de
Fördersumme
205.919,65 Euro
Förderkennzeichen
67KSM0015
Förderprogramm
E-Autos für Klimaschutz und Mobilität
Seit längerem wurde im Landkreis Oldenburg der Ansatz diskutiert, Bürgerautos für unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse einzusetzen. Durch das Projekt konnte der Individualverkehr und die damit verbundenen CO2-Emissionen reduziert werden. Jeweils ein kommunales Elektroauto wurde für den Einsatz als Bürgerauto in den Partnerkommunen zur Verfügung gestellt. Damit können die Bürgerinnen und Bürger zeitlich flexibel unterwegs sein. Ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer bringen dabei vorrangig mobilitätssbedürftige Bürgerinnen und Bürger zu ihrem Ziel. Zusätzlich wurde ein kommunales E-Fahrzeug als Ersatz für ein vorhandenes Dieselfahrzeuge angeschafft.
Erneuerbare Energien steigern, Vorurteile abbauen
Das Hauptziel des Modellprojekts war es im Projektzeitraum rund 210 Tonnen Treibhausgas-Emissionen einzusparen. Weitere Ziele waren die Mobilität im ländlichen Raum zu verbessern, den Anteil von erneuerbaren Energien zu erhöhen und die Attraktivität von Elektromobilität zu steigern. Die elektrisch betriebenen Fahrzeuge sollten mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden. Gleichzeitig sollten Vorurteile und Ängste der Bürgerinnen und Bürger vor der neuen Technologie abgebaut werden. Außerdem haben zukünftige Mechatroniker und Kfz-Mechatroniker die Möglichkeit bekommen, sich mit der Technik auseinanderzusetzen.
Mobil mit elektrischen Bürgerautos
Nach der Vorplanung und dem Vergabeverfahren wurden zunächst Carports aufgebaut und eine Ladeinfrastruktur installiert. Anschließend begann der Einsatz der elektrisch betriebenen Bürgerautos. Zudem wurde ein elektrisch betriebenes Hausmeisterfahrzeug in einer Schule eingesetzt. Dieses dient gleichzeitig als Unterrichtsgegenstand im Bereich Fahrzeugtechnik. Es wurden außerdem ein auffälliges Logos entworfen sowie Werbematerialien produziert.
Fazit
Das Modellprojekt ermöglicht es den teilnehmenden Gemeinden, Elektrofahrzeuge als Bürgerautos einzusetzen. Mehr als 70 Fahrerinnen und Fahrer engagieren sich in dem Projekt. Durch die mehrmals am Tag stattfindenden Sammelfahrten wird die Mobilität im ländlichen Raum verbessert. Allein durch diese Fahrten können pro Jahr mehr als 30 Tonnen Treibhausgas-Emissionen eingespart werden. Die Klimawirkung ist allerdings auch im Kontext anderer Nachhaltigkeitsaspekte, wie die soziale Einbindung hilfsbedürftiger Menschen, Stärkung des Ehrenamts und Werbung für klimafreundliche Mobilität zu sehen. Interessenten können sich für die Mitfahrten telefonisch bei Koordinationsstellen in den jeweiligen Gemeinden anmelden. Es werden unter anderem Fahrten zu Ärzten, Kliniken, Supermärkten, Wochenmärkten und auch zu Repair-Cafés durchgeführt. Auch werden die Bürgerautos für Ausflugsfahrten von Seniorenvereinen genutzt.
Die zusätzliche Beschaffung eines elektrisch betriebenen Dienstfahrzeuges für den Hausmeisterdienst der Berufsbildenden Schulen Wildeshausen (BBS) dient gleichzeitig als Anschauungsobjekt in der dortigen Kfz- beziehungsweise Mechatroniker-Ausbildung. So erhalten die künftigen Fachkräfte einen Einblick in die Elektroantriebe als Alternative zu Verbrennungsmotoren.
In den Gemeinden Dötlingen und Dünsen wurden jeweils Solarcarports mit öffentlichen Wandladestationen installiert. Dabei konnten die Photovoltaik-Anlagen ohne Förderung angebracht werden. Beim Solarcarport der Gemeinde Dünsen wurde zusätzlich ein Ladeschrank für Pedelecs und Fahrradständer aufgebaut.
Zahlen und Fakten
Durch das Projekt können jährlich rund 30 Tonnen CO2 eingespart werden.
Rund 250 Schülerinnen und Schüler werden im Projektzeitraum direkt mit eingebunden sein.
Zu Beginn des Jahres 2018 waren rund 100 elektrisch betriebene PKWs im Kreisgebiet angemeldet, zum 26. Januar 2024 waren es bereits 6395.
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