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Gemeinde Großbardorf

25.000 Euro Preisgeld für das Projekt „Bürgerenergiegesellschaften zur ganzheitlichen Nutzung von erneuerbaren Energien“

Die Auszeichnung wurde für die vorbildliche und erfolgreiche Einbindung der lokalen Akteure bei der Gestaltung der Energie- und Wärmewende vergeben: Die von mehreren Bürgerenergiegesellschaften in Großbardorf produzierte Energie aus erneuerbaren Quellen übertrifft den eigenen Strom- und Wärmebedarf um ein Vielfaches.

Großbardorf gewinnt beim Bundeswettbewerb „Klimaaktive Kommune 2023“
Das Team aus Großbardorf
© Hearts&Minds/Difu

Video zum ausgezeichneten Projekt

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Bürgermeister Josef Demar zur Verwendung des Preisgeldes

„Das Preisgeld wird als weiterer Baustein für eine nachhaltige Energieentwicklung unserer Gemeinde Großbardorf verwendet. Konkret möchten wir es unter anderem für die energetische Sanierung des Bauhofdaches und die Umrüstung der restlichen Straßenbeleuchtung auf LED nutzen.“

Factsheet zum Projekt

Alle Infos zusammengefasst in einem Factsheet: barrierefreies PDF zum Download

Erneuerbare Energien gemeinsam systematisch ausgebaut

Seit 2005 haben Bürgerinnen und Bürger sowie Landwirtinnen und Landwirte in Großbardorf und Umgebung drei Bürgerenergiegesellschaften für Windenergie, Photovoltaik und Nahwärme sowie eine landwirtschaftliche Biogasgemeinschaftsanlage gegründet. Die damit produzierte regenerative Energie deckt ein Vielfaches des Strom- und Wärmebedarfs vor Ort. Den ersten Schritt ging die knapp 950 Personen zählende Gemeinde mit dem Bürgersolarkraftwerk, das mit knapp zwei Megawatt Peak rund 560 Haushalte mit Sonnenstrom versorgen kann. Die Idee für das Solarkraftwerk kam aus der ortsansässigen Landwirtschaft. Das Projekt wurde auf einer Bürgerversammlung vorgestellt, am Ende beteiligten sich über 100 Personen aus Großbardorf und dem Umland. Neben den Investoren profitiert auch die Gemeinde, die seit der Inbetriebnahme über 450.000 Euro Gewerbesteuer eingenommen hat.

Ein weiterer großer Stromerzeuger ist die 2011 erbaute Biogasgemeinschaftsanlage. Geplant auf der Grundlage eines kommunalen Energiekonzeptes sind mehr als 40 landwirtschaftliche Betriebe aus der Region beteiligt. Gülle, Maissilage und eine eigene Blühflächenmischung werden hier zu Methan vergoren. Mit dem Gas wird ein Blockheizkraftwerk betrieben, das Strom und Abwärme liefert. Die Abwärme der Biogasanlage wird über ein Nahwärmenetz verteilt, dass mittlerweile 250 Haushalte und alle öffentlichen Gebäude versorgt. Das Konzept zum Nahwärmenetz wurde im Auftrag der Gemeinde erarbeitet. Finanzierung, Bau und Betrieb des Netzes sind genossenschaftlich organisiert. Abgerundet wird das Stromportfolio in Großbardorf mit dem Bürgerwindpark, bestehend aus vier Windkraftanlagen.


Das Geld des Dorfes bleibt im Dorf

Die Kooperation aus Bürgerschaft, Landwirtschaft, Industrie, Handwerk und Gewerbe, Vereinen und Kommunalpolitik verfolgt einen ganzheitlichen, ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Ausbau der erneuerbaren Energien und setzt sich für die positive Entwicklung der Gemeinde ein. So konnten Steuereinnahmen aus den Energieprojekten sowie Energieeinsparungen in die örtliche Infrastruktur investiert werden. Das günstige Wärmeangebot brachte auch den größten Arbeitgeber vor Ort zum Umdenken, der, statt wie geplant abzuwandern, investiert und die Zahl seiner Arbeitsplätze verdoppelt hat. In Großbardorf zeigt sich deutlich, dass die Einbindung der Bevölkerung in den Entwicklungsprozess, die Umsetzung und den Betrieb von Erneuerbare-Energie-Projekten zu deren Akzeptanz führt. Bürgerinnen und Bürger verstehen ihr finanzielles Engagement als nachhaltige Investition in den Klimaschutz und die Zukunft. Gleichzeitig stärken sie die Wirtschaftskraft des ländlichen Raumes.

  • Weiterführende Informationen
    Pressefoto Gemeinde Großbardorf

    zip | 2.67 MB

    Factsheet Gemeinde Großbardorf_bf

    pdf | 1,018.07 KB