Landkreis Haßberge
25.000 Euro Preisgeld für das Projekt „Landkreis Haßberge: Gemeinschaftsprojekt Energiewende“
Die Auszeichnung wurde für die Gründung der GUT Haßberge mbH – Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte – und den daraus entstandenen Erneuerbare-Energie-Projekten vergeben.
Video zum ausgezeichneten Projekt
„Wir werden das Preisgeld dafür nutzen, ein umfassendes Kommunikationskonzept zu erarbeiten. Unser Ziel ist es, so noch mehr Bürgerinnen und Bürger für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu begeistern. Wir wollen möglichst alle mitnehmen und überzeugen, dass Klimaschutz eine Gemeinschaftsaufgabe ist.“
Alle Infos zusammengefasst in einem Factsheet: barrierefreies PDF zum Download
„Ideenschmiede“ für die Energiewende
Die GUT Haßberge – Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte im Landkreis Haßberge mbH – ist die zentrale Anlaufstelle für alle Kommunen und Bürger*innen im Landkreis zur Umsetzung der Energiewende. Der Landkreis gründete die Gesellschaft 2011 gemeinsam mit allen 26 kreisangehörigen Kommunen, den Städtischen Betrieben Haßfurt und dem Bayerischen Bauernverband. Die Gesellschaft ist eine „Ideenschmiede“ mit dem Ziel, die Energieversorgung im Landkreis Haßberge auf erneuerbare Energien umzustellen.
Aufgabe der GUT ist es, die Möglichkeiten von Projekten zur Nutzung erneuerbarer Energien zu prüfen, zu planen und bis zur Umsetzung zu begleiten. So werden für das Kreisgebiet die verschiedenen Möglichkeiten zur Nutzung von Windkraft, Solarenergie, Biomasse und Geothermie erarbeitet und auf technische sowie wirtschaftliche Machbarkeit und Tragfähigkeit hin überprüft. Ein großes Anliegen der GUT Haßberge ist es dabei, die lokale Wertschöpfung durch die Installation der Anlagen ebenso wie die Stromerträge vor Ort zu halten und zusätzlich neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die GUT selbst wurde bei ihrer Gründung durch eine Einlage der Gesellschafter finanziert. Mittlerweile trägt sie sich durch die Realisierung der Erneuerbare Energie-Projekte im Landkreis finanziell selbst.
Von der Planung bis zur Umsetzung
Ausgangspunkt für die aktuelle Planung des Ausbaus erneuerbarer Energien ist der digitale Energienutzungsplan (ENP), der gemeinsam von der GUT Haßberge und dem Landkreis 2020 erarbeitet wurde. Inzwischen wurden mehrere Projekte des digitalen ENP bereits vollständig umgesetzt – diese umfassen vor allem Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Dächern. Darüber hinaus befinden sich derzeit über 20 Projekte in der Planungs- bzw. Umsetzungsphase. Elf davon sind Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen, weitere Vorhaben sind zum Beispiel Nahwärmenetze. Im Bereich „Windenergie“ wurde bereits 2015 das erste Projekt umgesetzt, indem der Windpark „WK63“ bei Sailershausen mit 24 Megawatt ans Netz ging. Darüber hinaus wird zurzeit der weitere Ausbau der Windenergie durch die GUT Haßberge mbH im Kreisgebiet untersucht.
Derzeit begleitet die GUT auch die Entwicklung einer landkreisweiten Wasserstoffstrategie. Ziel ist es, Elektrolyseure sowie entsprechende Infrastruktur zur Verteilung des Wasserstoffes zeitnah im Zusammenspiel mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien aufzubauen. Zum jetzigen Zeitpunkt läuft eine Abfrage bei ansässigen Industriebetrieben und weiteren relevanten Unternehmen im Hinblick auf zukünftigen Wasserstoffbedarf.
Insgesamt verfolgt der Landkreis das Ziel, den Einsatz regenerativer Energien so weit zu steigern, dass er bis zum Jahr 2030 bilanziell klimaneutral und im Energiesektor möglichst autark ist. Die GUT Haßberge verleiht dem Landkreis die nötige „Schubkraft“ auf dem Weg dahin.