Flüssigerer Radverkehr durch automatische Erkennung an Ampeln in Oberhausen
Die Stadt Oberhausen verfügt über ein umfassendes Radwegenetz, das in einem speziellen Radplan dargestellt ist. Dieses Radwegenetz ist in Haupt- und Nebenrouten unterteilt und wird von zahlreichen Knotenpunkten mit Lichtsignalanlagen (LSA) – also Ampeln – durchzogen. Dies führt zu einer deutlichen Benachteiligung des Radverkehrs mit langen Wartezeiten an den einzelnen Knotenpunkten. Im Rahmen des Bundeswettbewerbs Klimaschutz durch Radverkehr der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) setzte das Projekt „Radverkehrsbeschleunigung mit Hilfe automatischer LSA-Detektion, Stadt Oberhausen“ genau hier an.
Projekttitel
Bundeswettbewerb Radverkehr: Radverkehrsbeschleunigung mit Hilfe automatischer LSA-Detektion, Stadt Oberhausen
Projektnehmer
Stadt Oberhausen
www.oberhausen.de
Projektlaufzeit
01.01.2017 bis
31.12.2017
Projektkontakt
Stadt Oberhausen
Marcel Knauff
Schwartzstr. 72
46045 Oberhausen
Telefon: 0208 8253157
E-Mail: marcel.knauff@oberhausen.de
Fördersumme
166.555,14 Euro
Förderkennzeichen
67KBR0001
Förderprogramm
Auf einen Blick
Mithilfe einer automatischen Detektion werden Radfahrerinnen und Radfahrer nun an der Ampel erkannt, was sowohl die Wartezeit vor der Signalanlage als auch die Reisezeit insgesamt deutlich verkürzt. Diese Neuerung hat die Akzeptanz der ausgewählten Radrouten in einem solchen Maße erhöht, dass der Anteil des Radverkehrs gestiegen und der motorisierte Individualverkehr (MIV) verringert wurde. Parallel dazu konnte auch eine Verringerung der Treibhausgasemissionen erreicht werden. Im Rahmen des Projekts wurden ein Monitoring und eine Analyse der Auswirkungen durchgeführt. Zudem wurde Öffentlichkeitsarbeit betrieben, um das Projekt sowie seine Ergebnisse bekanntzumachen.
Ein Modellprojekt für den Radverkehr
Das angestrebte Modellprojekt wurde auf ausgewählten Strecken des Hauptroutennetzes durchgeführt, auf denen die automatische Erkennung von Radfahrenden sinnvoll umsetzbar ist. Die Auswahl der Strecken erfolgte anhand der folgenden Kriterien:
- Die Strecke ist Teil des Hauptroutennetzes .
- Es sind umrüstbare Lichtsignalanlagen vorhanden (technisch und örtlich umsetzbar).
- Die Art der Radverkehrsführung (Hochboard, Radstreifen, Schutzstreifen) spielte eine Rolle.
- Eine Vorerkennung von Radfahrenden und die damit einhergehende Beschleunigung des Radverkehrs war verkehrsbedingt möglich.
Intelligente Lenkung des Straßenverkehrs
Es wurde ein Signalprogramm zur schnellen Grünschaltung durch das frühzeitige Erkennen von Radfahrenden entwickelt. Hierdurch konnte der Komfort für Radfahrerinnen und Radfahrer deutlich gesteigert werden. Aus dem Radverkehrshauptroutennetz wurden Strecken ausgewählt, welche im Rahmen des Projekts mit einen Global Positioning System (GPS)-Logger befahren werden. Anhand der Daten wurden 30 Stellen für die Umrüstung mit einer automatischen Detektion ausgewählt, welche über in die Fahrbahn eingelassene Drähte – sogenannte Induktionsschleifen – funktioniert. Zwanzig solcher Schleifen zur Radverkehrserkennung wurden im Rahmen des Modellprojekts installiert, darüber hinaus wurden zehn thermische Kameras montiert. Neben der Detektion der Radfahrerinnen und Radfahrer können die Kameras auch als Zählstellen eingesetzt werden. Sie können auch die Anzahl von größeren Gruppen problemlos erfassen. Die Zähldaten können bei Anschluss der Kamera an den Verkehrsrechner vom Arbeitsplatz ausgelesen werden. Dadurch ist es möglich die Daten stadtweit vom Büroarbeitsplatz einzusehen und damit zu arbeiten, ohne dass jede Messstelle einzeln angefahren werden muss.
Grüne Aussichten für Radfahrende
Durch die Installation automatischer Detektionssysteme ermöglichen die Lichtsignalanlagen nun eine möglichst vorrangige Grünschaltung für Radfahrende. Dadurch wurde nicht nur der Radverkehr fließender und attraktiver gestaltet, auch die lokale Radverkehrsinfrastruktur konnte so verbessert werden.
Zahlen und Fakten
Die Maßnahme führt zu einer Reduzierung von Treibhausgasemissionen um 2.167 Tonnen pro Jahr.