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GVZ-Klimaschutzbenchmarking am Beispiel ausgewählter Güterverkehrszentren in Deutschland

... am Beispiel ausgewählter Güterverkehrszentren in Deutschland

Projektinformationen
Projektnehmer

Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL)

Projektlaufzeit

01.05.2012 bis
31.03.2014

Fördersumme

269.988 Euro

Förderkennzeichen

03KSF006

Containerdepot GVZ Bremen
Containerdepot GVZ Bremen
© ISL/NOBEL
Gleise der Ladestraße im Terminal Bremen
Gleise der Ladestraße im Terminal Bremen
© ISL/NOBEL
Containerdepot GVZ Bremen
Gleise der Ladestraße im Terminal Bremen

Klimaschonendes Management im Güter­verkehr

Im Jahr 2014 verursachte allein der Straßen­güter­verkehr in Deutschland 39,7 Millionen Tonnen CO2. Der flächendeckende Einsatz klimaschützender Lösungen in Güter­ver­kehrszentren (GVZ) könnte einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung dieser Emis­sio­nen leisten. Obwohl einige Zentren bereits beispielhaft Maßnahmen umsetzen und über einen großen Erfah­rungsschatz verfügen, erreicht dieses Wissen bisher nicht die Masse der GVZ.

Auf einen Blick

Das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) analysierte daher die Güterverkehrszentren im Hinblick auf beispielhafte und übertragbare Klima­schutz­maßnahmen und förderte dies­be­züg­lich den Erfahrungsaustausch zwischen den Zen­tren und den dort ansässigen Unternehmen. Dazu wurden zu­nächst die effektivsten Maßnahmen in einer Erfolgs­datenbank gesammelt. Über die lokalen Entwicklungs­gesell­schaf­ten der GVZ, die das Standort­management für die an­ge­siedelten Unternehmen übernehmen, sprach das Projektteam dann die Betriebe an. Auf Road­shows, Veranstaltungen, der Projektwebseite und in Work­shops wurden gute Klimaschutzlösungen dis­kutiert und die GVZ-Trägerschaften und Betriebe zu weiteren Aktivitäten motiviert.

Branche der Güterverkehrszentren

Die Güterverkehrszentren zählen mit ihren mehr als 52.000 Beschäf­tigten in über 1.300 Unternehmen zum Rückgrat der Logistik in Deutschland. In diesen Zen­tren werden die Güter für Ladungen zu­sam­men­ge­stellt, für Transportfahrten vorbereitet und zwischen den Verkehrsträgern Straße, Schiene und Was­ser­straße umgeladen. So sind in GVZ verschiedene Unter­nehmen wie Speditionen, Lagereien, Dienst­leistungs­betriebe sowie logistikintensive Industrie- und Han­dels­betriebe angesiedelt. Die dem Projekt vorgela­ger­ten Untersuchungen zeigten, dass es in vielen GVZ bereits Ansätze für eine grüne Logistik gibt. Ansätze zur systematischen Erfassung dieser klimawirksamen Maßnahmen sowie zum Transfer in andere GVZ fehlten allerdings bisher.

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren als Zielgruppe

Das Projekt GVZ-Klimaschutzbenchmarking setzte sich daher zum Ziel, erfolgreiche Klimaschutz-Bei­spiele in deutschen GVZ zu identifizieren und dieses Wissen an­de­ren Standorten zugänglich zu machen. Als Ziel­grup­pe des Projektes wurden die Ent­wicklungs­gesell­schaf­ten angesprochen, welche die Zusam­men­arbeit der an­ge­siedelten Unternehmen organisieren. Sie waren be­son­ders geeignet, bereits erfolg­reich durch­geführte Lösungen stärker in den eigenen GVZ bekannt zu machen und neue Projekte zu initiieren.

Kriterien für das Benchmarking

Das Projektteam führte als erstes eine Bestandsauf­nahme der klimaschützenden Aktivitäten in den ver­schie­denen GVZ durch. Mittels einer Literatur- und Inter­netrecherche zu den Themen grüne Logistik und Klima­schutz ermittelte das ISL folgende Bereiche als besonders relevant für den Klimaschutz im Logistikbereich:

  • Umsetzung gebäudebezogener Maßnahmen, wie zum Beispiel die Berücksichtigung klima­schüt­zen­der Bau- und Energiestandards oder der Ein­satz effizienter und emissionsarmer Anlagen­tech­nik in den Gebäuden (zum Beispiel Heizungs- und Klimatechnik);
  • Nutzung erneuerbarer Energien wie Photovoltaik oder Windkraft;
  • Einsatz klimafreundlicher Fuhrparks (Einhaltung der Euro-Normen oder Nutzung von Partikel­fil­tern in LKW);
  • Steigerung der Intermodalität, also der möglichst Emissionen reduzierenden Kombination verschiedener Ver­kehrs­mittel;
  • Zertifizierung nach der Umwelt­management­systemnorm ISO 14001 und/oder Qualifizierung der Belegschaften für klima­schonendes Handeln.

Anhand nationaler und euro­päischer Rankings der Deutschen GVZ-Gesell­schaft mbH (DGG) verglich das Projektteam zunächst die verschiedenen GVZ-Stand­orte. Daraufhin befragte das Team die 22 leistungs­stärksten GVZ mit insgesamt 47 ange­sie­delten Unter­nehmen sowie zehn Logistik­immo­bi­lien­ent­wickler schriftlich zu ihren bislang durchgeführten Maß­nah­men in den auf­geführten Bereichen.

Die Befragung ergab, dass Ter­minals von GVZ mit kombiniertem Ladungsverkehr (KV-Terminals) gut ausgelastet waren. Zudem waren die dort ange­siedel­ten Unternehmen in Sachen Klima­schutz beson­ders innovativ. Das GVZ Bremen zeichnete sich durch eine über­durch­schnittliche Nutzung der Windkraft aus.

Im GVZ Berlin Süd erfolgte die Energie- und Wärme­versorgung unter anderem durch Photo­voltaik und Geothermie. Die Befragung ergab außerdem, dass dort Schulungen für emis­sions­armes Fahren für Fahrerin­nen und Fahrer stattfanden, und die dort ansässigen Unter­nehmen ein eigenes Recyclingsystem besaßen. Im Anschluss analysierte das ISL alle Befragungs­ergebnisse und filterte die Maßnahmen heraus, die sich besonders gut auf andere GVZ übertragen ließen.

Erfolgsdatenbank

Das Projektteam dokumentierte die gesammelten Best-Practice-Beispiele in der Erfolgsdatenbank. Die Datenbank umfasst Infor­mationen zu umgesetzten und geplanten Maß­nahmen der erfassten GVZ in den Be­reichen Gebäude, Energie, Verkehr, Intermodalität, Ressourceneinsatz und orga­nisatorische Maßnahmen. Zum Projektabschluss beinhaltete diese Excel-basierte Daten­bank 120 Lösungsansätze für GVZ- und logistik­be­zogenen Klimaschutz. Interessierte GVZ erhalten so die Möglichkeit, online die Inhalte der Datenbank nach bestimmten Stand­orten, Unter­nehmen oder Maß­nah­men­bereichen zu filtern. Auf die Erfolgsdatenbank kann auf der Web­seite im passwort­geschützten Bereich zugegriffen werden.

Wissenstransfer durch Roadshows und Workshops

Die Erkenntnisse der Bestandsaufnahme wurden mit interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf Roadshows und Workshops in München, Bremen, Nürnberg und Augsburg diskutiert. Der Kreis der Teilnehmenden bestand aus Vertreterinnen und Vertretern der GVZ, der Industrie- und Handels­kammern, der Städte und von Unternehmen aus der Logistik­branche. Der Austausch verdeutlichte, dass grundsätzlich ein hohes Interesse in den Unternehmen am Thema Klimaschutz besteht. Die GVZ hatten noch Informationsbedarf was vor­handene Beratungs- und Förderangebote zum Beispiel für die Durchführung von Effizienz­maßnahmen anbelangte. Häufig fehlt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den gut ausge­lasteten GVZ die Zeit, um Seminare und Schul­ungen zu besuchen.

  • Was sollte das Projekt erreichen?

    Im Projekt sollten Strategien und Maßnahmen für den Klimaschutz in GVZ identifiziert und in einer Best-Practice-Datenbank gesammelt werden. Darüber hinaus war das Ziel, den Erfahrungsaustausch zum Thema Klimaschutz unter den GVZ durch Veranstaltungen, Workshops und Roadshows zu stärken und so die Implementierung klimaschützender Maßnahmen und Strategien zu stimulieren.

  • Was hat das Projekt erreicht?

    Das ISL trug 120 Lösungsbeispiele für Klimaschutz in GVZ und grüne Logistik in der Erfolgsdatenbank zusammen. Die Projektergebnisse und Best-Practice-Lösungen machte das Projektteam in Workshops und Roadshows in München, Bremen, Nürnberg und Augsburg den GVZ bekannt.

  • Wie ging es weiter?

    Informationen zum Projekt sind auf der Projektseite http://gvz-klimabenchmarking.isl.org/ zu finden. Die Log-In Daten für die Erfolgsdatenbank können beim ISL per E-Mail angefordert werden.

Beitrag zum Klimaschutz

Im Projekt wurden die Einsparungen dokumentiert, die in den GVZ durch unterschiedliche Maßnahmen, erzielt wurden. Durch die Beschreibung und die Sichtbar­machung der guten Bei­spiele sowie deren Bekannt­machung bei den GVZ leistete das Projekt indirekt einen Beitrag zum Klimaschutz.

  • Checkliste der Erfolgsfaktoren

    • Geschützte Bereiche auf Webseiten können die Bereitschaft Informationen preiszugeben steigern;
    • finanzielle Unterstützung macht die Inhalte der Webseite dauerhaft nutzbar;
    • ein begleitendes Handbuch erleichtert die Nutzung von Webseite und Datenbanken;
    • ein Kontaktformular ermöglicht Feedback und die Aktualisierung der Informationen.

Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

Für Initiativen, die Angebote für Unternehmen ge­stal­ten, können nachfolgende Hinweise eine Hilfe sein.

Geschützter Bereich auf der Webseite

Auf der Webseite wurde ein geschützter Bereich ge­schaf­fen, der nur nach Anmeldung zugänglich ist. In diesem Bereich ist auch die Erfolgsdatenbank zu fin­den. Der geschützte Bereich bietet die Möglichkeit, einem ausgewählten Kreis von Interessierten Infor­ma­tionen verfügbar zu machen. Dies wurde vorab an die teilnehmenden Unternehmen kommuniziert und er­höhte deren Bereitschaft Informationen preis­zu­geben.

Dauerhafte Nutzung der Inhalte

Die identifizierten guten Beispiele sind dauerhaft im Internet abrufbar und für die Praxis verfügbar. Die Kosten werden durch die DGG getragen. Sie fördert die überregionale Zusammenarbeit der deutschen Güterverkehrs­zentren.

Ausführliches Handbuch zur Webseite

Das Projektteam erstellte ein Handbuch zur Webseite, das insbesondere die Nutzung des internen Bereichs ausführlich erklärt. Es erleichtert den GVZ die Nutzung von Webseite und Erfolgsdatenbank.

Kontaktformular für Feedback

Die Erfolgsdatenbank beinhaltet auch ein Kontakt­formular. Ideen und Anregungen können so direkt an die Projektleitung weitergegeben werden. Darüber hinaus erhalten die in den GVZ ansässigen Unterneh­men die Möglichkeit, ihre eigenen Einträge auf der Seite durch die Projektleitung ergänzen und aktuali­sieren zu lassen.

Weiterführende Informationen