NaNI – Nalbacher Nachhaltigkeitsinnovationen
Klimaschonendes Alltagshandeln im Quartier Primsaue und der Gemeinde Nalbach
Gemeinsam mit engagierten Bürger*innen Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Alltag umzusetzen – darin bestand die Zielsetzung von NaNI. Aus einer umfassenden Ideensammlung mit der Nalbacher Bevölkerung entstand ein Aktionsplan, der in alltagsrelevanten Handlungsfeldern nachhaltige Lösungen darlegt.
Projektnehmer
Gemeinde Nalbach
www.nalbach.de
Projektlaufzeit
01.10.2018 bis
30.09.2022
Projektkontakt
Marc Engel (Projektkoordinator)
Stabsstelle I: Umwelt, Klimaschutz, Dorfentwicklung
Rathausplatz 1
66809 Nalbach
Telefon: 06838 9002171
E-Mail: m.engel@nalbach.de
Fördersumme
303.502,00 Euro
Förderkennzeichen
67KKA0007/14
Förderprogramm
Auf einen Blick
Im Rahmen des Projekts NaNI wurden nachhaltige Lösungen für den Alltag mithilfe eines bürgerschaftlichen Beteiligungsprozesses entwickelt und umgesetzt. Die Unterstützung durch einzelne, besonders engagierte Personen erwies sich als zentraler Aspekt des Projekts. Vor allem Personen, die bereits vor dem Projekt einer nachhaltigen Lebensweise einen hohen Stellenwert beimaßen, haben mit ihren Ideen und ihrer Tatkraft das Projekt belebt.
NaNI adressierte eine möglichst große Zielgruppe Nalbacher Bürger*innen sowie Gewerbetreibende, die zunächst für die Klimaschutzthematik sensibilisiert wurden. Anschließend bekamen sie Leitlinien bereitgestellt, um mit einfachen Änderungen im Alltag das Klima besser schützen zu können. Die Maßnahmen verteilen sich auf alltagsrelevante Handlungsfelder wie Konsumverhalten, Umwelt, Bildung und Mobilität.
Was sollte das Projekt erreichen?
- Netzwerkbildung und Sensibilisierung großer Teile der Bevölkerung für Nachhaltigkeit und Klimaschutz
- Umsetzung eines Aktionsplans, der jährliche Treibhausgaseinsparungen beziffert
- Gewerbegebiet Primsaue als zentrales Quartier, von dem aus nachhaltige Entwicklung in die ganze Gemeinde und darüber hinaus ausgeht
- Klimacoaches mit Expertise in bestimmten Themenbereichen als Multiplikator*innen aus der Bevölkerung
Was hat das Projekt erreicht?
- Ein lebendiges Netzwerk engagierter Bürger*innen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen, Ideen und Ansätze für einen klimafreundlichen Alltag verbreiten, zusammen mit der Gemeinde Veranstaltungen zu nachhaltigen Themen organisieren (zum Beispiel eine Pflanzen- und Saatgutbörse oder einen Nachhaltigkeitsmarkt), oder aus eigener Initiative größere Projekte umsetzen (Gründung eines Unverpackt-Ladens)
- In Bildungseinrichtungen konnte das Thema Nachhaltigkeit etabliert werden und einzelne Nachhaltigkeitsprojekte werden aktiv unterstützt (zum Beispiel die Nutzung von Kräutern und Gemüse aus den eigenen Hochbeeten im Kindergartenalltag)
- Anschaffung von zwei Elektrofahrzeugen zur Umstellung des Fuhrparks der Gemeindeverwaltung inklusive Bereitstellung einer öffentlich zugänglichen Lademöglichkeit
- Förderung einer saisonalen und regionalen Ernährung: Unterstützung lokaler Lebensmittelproduzenten, Förderung von Obst- und Gemüseanbau im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Streuobstwiese sowie Verwertung der Erträge; dazu die einfache Möglichkeit CO2 durch das Trinken von Leitungswasser statt Mineralwasser einzusparen
Wie geht es weiter?
- Strukturen und Netzwerke bleiben erhalten, regelmäßige Veranstaltungen und Workshops zu nachhaltigen Themen werden angeboten
- Personalisierung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Verwaltung, die in der Gemeinde Nalbach weiterhin vorgesehen ist, sodass die Erfahrungen aus NaNI in zukünftige Projekte und Maßnahmen einfließen können
- Ausbau der öffentlichen Elektro-Ladeinfrastruktur für E-Autos und E-Bikes in Planung,
- weitere Workshops von Bürger*innen für Interessierte sind in der Planung und sollen fester Bestandteil der Veranstaltungen im Rahmen der Gemeindeangebote werden
Beitrag zum Klimaschutz
Infolge von NaNI sind Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den Fokus großer Teile der Nalbacher Bevölkerung gerückt. Eine Sensibilisierung konnte durch die andauernde Präsenz der NaNI-Themen auf den Kommunikationsplattformen der Gemeinde sowie in den zahlreichen Vernetzungstreffen erreicht werden. So wurde das Bewusstsein gestärkt, dass der Klimaschutz ein zentrales Anliegen unserer Zeit ist.
Dabei bilden die durch NaNI definierten Handlungsfelder, die umgesetzten Maßnahmen, aber auch die Erfahrungen in der Organisation und Moderation von Veranstaltungen eine wertvolle Grundlage, auf die für zukünftige Planungen und Projekte mit Bürger*innenbeteiligung aufgebaut werden kann. Die durch NaNI gesteckten Ziele und initiierten Projekte werden weiter ausgebaut.
Saisonale und regionale Ernährung fördern
Insbesondere der lokale Anbau und die Verwertung von Obst erleben in der Gemeinde durch NaNI eine Renaissance. Infolge der Modernisierung der örtlichen Kelteranlage zur Herstellung von Apfelsaft stieg nach Jahren ausbleibender Nachfrage das Interesse an Apfelsaft aus lokaler, biologischer Herstellung wieder deutlich an. Die Schaffung einer lokalen und vereinsgeführten Apfelsaftproduktion bildet einen zentralen Baustein für eine saisonales und regionales Ernährungs- und Konsumverhalten in Teilen der Bevölkerung. Der ganze Verein konnte im Rahmen dessen einen Anstieg an Mitgliedern verzeichnen und vor allem jüngere Generationen für seine Themen begeistern.
Bereits kleine Änderungen im Verhalten bewirken etwas
Bei NaNI sind es meist kleine, unscheinbare, den häuslichen Alltag betreffende Maßnahmen, die sich positiv auf die CO2-Bilanz auswirken. Die CO2-Einsparungen dieser Maßnahmen wurden mithilfe verschiedener Methoden berechnet und dienten als Grundlage zur Bemessung des Effekts der einzelnen Maßnahmen und der vorausgesetzten Verhaltensänderungen. Am Beispiel Leitungswasser wird deutlich, dass sich bereits kleine Änderungen im alltäglichen Verhalten positiv auf die CO2-Bilanz auswirken können, wenn sie von möglichst vielen umgesetzt werden:
Unter Annahme eines durchschnittlichen Trinkwasserkonsums von 1,5 Litern pro Person und Tag führt die berechnete CO2-Einsparung von 0,2 Kilogramm durch das Trinken von Leitungswasser zu einem jährlichen Einsparpotential von 110 Kilogramm CO2 pro Person. Im Hinblick auf die Gesamtbevölkerung, die die Einsparung durch eine relativ kleine Änderung im Alltagsverhalten ohne Probleme umsetzen kann, wird hier das große Einsparpotential deutlich.
Checkliste der Erfolgsfaktoren
- Aktive bürgerschaftliche Beteiligung und Vernetzung mit anderen relevanten Akteuren
- Kommunen als zentrale Akteure der Projektdurchführung
- Personalisierung von Klimaschutz in der Verwaltung
- Erfolge, die erreicht wurden, sollten gewürdigt und gemeinschaftlich gefeiert werden
- Anpassung der Zielsetzung an die lokalen Bedingungen und laufenden Entwicklungen
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