Nutzung von Abwasserwärme versorgt Dortmunder Wohnanlage für Seniorinnen und Senioren
Im Modellprojekt sollte die Wärmeversorgung des Seniorenwohnsitzes „WESTHOLZ“ nachhaltig und langfristig durch die Nutzung von Abwasserwärme sichergestellt werden. Die städischen Seniorenheime Dortmund gemeinnützige GmbH und die BETREM Emscherbrennstoffe GmbH haben sich zusammen diesem Projekt angenommen.
Projekttitel
Nutzung von Abwasserwärme zur Versorgung des Seniorenwohnsitzes WESTHOLZ in Dortmund
Projektnehmer
Städt. Seniorenheime Dortmund gemeinnützige GmbH (A)
BETREM GmbH (B)
Projektlaufzeit
01.01.2018 bis
31.07.2021
Projektkontakt
Städt. Seniorenheime Dortmund gemeinnützige GmbH
Westfalendamm 67
44141 Dortmund
(A)
BETREM GmbH
Sturmshof 20
46238 Bottrop
(B)
Fördersumme
184.244 (A), 99.416,67 (B) Euro
Förderkennzeichen
67KSM0009A+B
Förderprogramm
Wärme aus dem Kanal versorgt Wohnsitz für Seniorinnen und Senioren
Im Fokus des Projekts stand die Nutzung erneuerbarer Energie aus dem Abwasser eines nahegelegenen Abwasserkanals. Diese Wärmeenergie sollte die Seniorenwohnanlage WESTHOLZ in Dortmund versorgen.
Zwischen dem 01. Januar 2018 und 31. Juli 2021 konnten im Rahmen der Förderung der Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) folgende Maßnahmen durchgeführt werden:
- Abwasser mit einer durchschnittlichen Temperatur von 10 bis 15 Grad wurde als lokale, bisher ungenutzte und langfristig verfügbare Wärmequelle genutzt.
- Die Kompensation von Gas durch Abwasserwärme trägt nun zur Ressourcenschonung und zu einer CO₂-Reduzierung bei.
- Die Wärmegewinnung aus dem Abwasser erfolgt durch einen Wärmetauscher auf der Kanalsohle, der dem Abwasser einen Teil seiner Wärme entzieht. Über unterirdische Leitungen gelangt diese Wärme zu einer Wärmepumpe, die sie auf das für die Gebäudeheizung erforderliche Temperaturniveau anhebt.
Balance zwischen Klimaschutz und Kosten
Hauptziel des Modellprojekts war die erfolgreiche Errichtung einer Abwasserwärmenutzungsanlage zur Versorgung des Seniorenwohnsitzes mit Wärme für Heizung und Warmwasser. Eine Balance zwischen Klimaschutz, Kosteneinsparung und dem respektvollen Umgang mit pflegebedürftigen älteren Menschen war dabei von großer Bedeutung.
Meilensteine des Projekts
- Herbst 2018: Aufbau der Anlagenkomponenten im Heizungsraum des Seniorenheims sowie Installation des Wärmetauschers im Abwasserkanal und Verlegung der Primärleitung zwischen Abwasserwärmetauscher und Heizungsraum
- Winter 2018: wesentliche Komponenten waren betriebsbereit installiert
- 17. Dezember 2018: offizielle Einweihung der Anlage durch den Oberbürgermeister der Stadt Dortmund und den Vorstandsvorsitzenden des Lippeverbandes unter der Begleitung der Geschäftsführenden der Projektbeteiligten
- Anschließend: Durchführung weiterer Maßnahmen, um ein Monitoring zu gewährleisten
- Erfolgreicher Abschluss bis zum Jahr 2021: Mit dem Abschluss des Probebetriebs und der Feinparametrierung aller Anlagenkomponenten wurden alle Projektziele im Wesentlichen erreicht.
- Ebenfalls erfolgreich: Demonstration des Einbaus eines Abwasserwärmetauschers bei laufendem Kanalbetrieb und Umrüstung der Wärmeversorgungsanlagen im Seniorinnen- und seniorenheim bei laufendem Pflegebetrieb
Das Modellprojekt? Ausgezeichnet!
Die technischen Bereiche Abwasserentsorgung, Energiegewinnung und Wärmelieferung wurden erfolgreich an die speziellen Bedürfnissen und Gewohnheiten älterer pflegebedürftiger Menschen angepasst.
Die Stadt Dortmund hat sich mit dem geförderten Projekt auch beim Verband kommunaler Immobilien- und Gebäudewirtschaftsunternehmen e. V. (VKIG) beworben. Mit Erfolg: Das Projekt gewann den VKIG-Preis „Regenerative Energien 2020 – Energiegewinnung aus Abwasser".
Im Monitoringzeitraum von März bis Juli 2021 wurden rund 52 Prozent CO2 eingespart. Das Projekt trägt damit zu einer signifikanten Minderung des CO₂-Ausstoßes bei.