Thermische Schwachgasnutzung von anfallendem Deponiegas mit Nutzung eines mobilen Wärmespeichers
Klimaneutrale Wärmenutzung der Zentraldeponie Lisdorf – Stadt Saarlouis
Mit ihrem Modellprojekt „Klimaneutrale Wärmenutzung durch den Einsatz mobiler Wärmespeichersysteme bei der Behandlung von schwachmethanhaltigem Deponiegas am Standort der Zentraldeponie Lisdorf – Stadt Saarlouis“ ist die Kreisstadt Saarlouis ein weiterer Schritt in Richtung CO2-Neutralität bis 2045 gelungen. Innerhalb der Projektlaufzeit wurde die entstehende Energie einer alten Hausmülldeponie genutzt, um zwei Grundschulen mit Hilfe von Containern zu beheizen.
Projekttitel
Thermische Schwachgasnutzung von anfallendem Deponiegas mit Nutzung eines mobilen Wärmespeichers
Projektnehmer
Kreisstadt Saarlouis
www.saarlouis.de
Projektlaufzeit
01.04.2017 bis
30.06.2019
Projektkontakt
Kreisstadt Saarlouis
Horst Rupp
Großer Markt 1
66740 Saarlouis
Tel.:+49 6831 443-314
E-Mail: rupp@saarlouis.de
Fördersumme
385.731 Euro
Förderkennzeichen
67KSM0003
Förderprogramm
Mit Abgaß Schulen heizen
Das Leuchtturmprojekt der Stadt Saarlouis hat es ermöglicht, die Energie aus schwachmethanhaltigem Deponiegas einer Hausmülldeponie mit Hilfe von drei mobilen Wärmespeichern zur Wärmeversorgung von zwei Schulen zu nutzen.
Pionierarbeit im Technikfeld
Hierbei wurde im Technikfeld mobiler Wärmespeicher zum ersten Mal ein sogenanntes makroverkapseltes Phasenwechselmaterial verwendet. Durch die modulare Bauweise der eingesetzten Container, konnten die Wärmespeicher länger genutzt werden.
Smartes Laden spart zusätzlich CO2
Durch das Projekt können jährlich 175 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Das Projekt hat gezeigt, dass beim Einsatz mobiler Wärmespeicher durch intelligente Be- und Entladezyklen in Verbindung mit einer Erhöhung der Transportzyklen zusätzliche CO2-Emissionen reduziert werden können.
Überschüssige Wärme nutzbar machen
Ziel des Projektes war es, die überschüssige Wärme, die bei der Behandlung des Deponiegases entsteht, abzuleiten und in einem mobilen Wärmespeicher zu deponieren. Anschließend sollte diese Wärme an einen Wärmeverbraucher weitergegeben werden.
Schwaches Gas mit starker Wirkung
Zuerst wurde am Standort der Zentraldeponie Lisdorf eine Schwachgasbehandlungsanlage eingerichtet, welche zusätzlich mit einem Wärmetauschersystem ausgestattet wurde. Zudem wurde eine Andockstation mit zwei Stellplätzen errichtet, um die Be- und Entladevorgänge zu optimieren.
Als Wärmespeicher wurde ein sogenanntes Phasenwechselmaterial (PCM) verwendet. Ungefährliches Natriumacetat diente hierbei als Speichermedium.
Die erzeugte Wärme wurde über Container in der Stadt Saarlouis zu den Wärmeverbrauchern transportiert und mithilfe einer Andockstation in das bestehende Heizsystem eingespeist. Zur sicheren Verbindung wurden spezielle Rohre, sogenannte DN 50 Schnellkupplungen, verwendet. Ein weiteres Ziel war die Verbesserung beider Heizsysteme.
Ziele wurden übertroffen
Das Projekt wurde Ende 2019 erfolgreich beendet. Die angestrebten Einsparungen von 126 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr wurden übertroffen. Im Rahmen des Projekts wurden knapp 174 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr eingespart, was einer Steigerung von knapp 38 Prozent entspricht.