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29. Okt. 2020

Auszeichnung für beste Energie-Scouts des Jahres

Fast 10.000 „Energie-Scouts“ sorgen für Effizienz und Klimaschutz in Betrieben in Südosteuropa und Deutschland. Für ihre herausragende Arbeit wurden sie am 28. Oktober vom Bundesumweltministerium ausgezeichnet.

Das Bild zeigt fünf hängende LED-Lampen, die sich gegenseitig anschubsen.
© Pexels/ Rodolfo Clix

Sie schaffen Styropor-Verpackungen ab, nutzen Solarenergie für die Stromversorgung, installieren effiziente Druckluftdüsen und haben ein gemeinsames Ziel: die Einsparung von CO₂ durch praktische Maßnahmen in Unternehmen. Nahezu 10.000 sogenannte „Energie-Scouts“, die das Bundesumweltministerium (BMU) über die Europäische Klimaschutzinitiative (EUKI) fördert, gehen in Bulgarien, Deutschland, Griechenland, der Tschechischen Republik und Ungarn in ihren Unternehmen auf die Suche nach Einsparmöglichkeiten. Die deutschen Energie-Scouts werden aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des BMU in der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz gefördert. Für ihre herausragende Arbeit wurden sie am 28. Oktober von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Dr. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), geehrt.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Die Energie-Scouts sind ein gutes Beispiel dafür, wie Erfahrungen im nationalen Klimaschutz auch mit europäischen Nachbarn ausgetauscht und weiterentwickelt werden können. Die wachsende Zahl der Energie-Scouts ist ein wichtiges Signal für mehr Klimaschutz in Unternehmen und Kommunen, in Deutschland und in Europa.“

Jedes Jahr bewerben sich einige hundert Teams um den Titel „Energie-Scout des Jahres“. Die besten von ihnen kamen 2020 erstmals virtuell zu einer Online-Veranstaltung zusammen. Die Sieger*innen des Jahrgangs 2020 sind:

Bulgarien

Atanas Milev und Ivan Lazarov von ABB Bulgaria EOOD Niederlassung Petrich: Mit ihrem Projekt zum Bau einer 30-Kilowatt-Peak-Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch erzielen sie jährlich Einsparungen von 37.702 Kilowattstunden Strom und 30 Tonnen CO2-Emissionen.

Deutschland

In der Kategorie „Kleines Unternehmen“ gewannen Julia Philipps und Phil Beckord von winklerswurst GmbH & Co. KG aus Rheda-Wiedenbrück. Durch den Umstieg auf ein styroporfreies Versandmaterial werden mehr als 46 Tonnen CO2 und über 8.600 Euro pro Jahr eingespart.

Aaron Gessner und Erik Schmitt von Joyson Safety Systems PlasTec GmbH aus Bad Kissingen gewannen in der Kategorie „Mittleres Unternehmen“. Sie haben eine mechanische Abfüllvorrichtung für Kunststoffgranulat entwickelt, um die druckluftgesteuerte Anlage zu ersetzen. Dadurch werden nahezu 71 Tonnen CO2 und 21.000 Euro Kosten jährlich eingespart.

Kategorie „Großunternehmen“: Sophia Carolina Lindner, Servet Anar und Nicholas Lehmann von der H. & J. Brüggen KG aus Lübeck gelang es, den Wasserverbrauch durch den Einsatz eines Hochdruckreinigers mit Rotationslanze um 5.733 Kubikmeter zu reduzieren. Gleichzeitig verringert sich der Bedarf an Gas zur Erhitzung des Wassers zur Reinigung, so dass zusätzlich mehr als 75 Tonnen CO2-Emissionen jährlich eingespart werden.

Griechenland

Panagiotis Kapelios und Adam Balampanis von TrainOSE: Ihr Projekt umfasst die Umstellung auf LED-Beleuchtung, eine Erweiterung des Druckluftkreislaufs und eine Reduzierung der benötigten Heizenergie durch die Integration vorerwärmter Luft in das System.

Tschechien

Jan Bílek von Preol, a. s.: In seinem Projekt nutzt der Energie-Scout Jan Bilek die Abwärme von Kondensat aus der Produktion für die Erhitzung von Heiz- und Nutzwasser im Verwaltungsgebäude. Jährlich werden so 405 Megawattstunden Brennstoff in Form von Braunkohlestaub weniger benötigt, die CO2-Ersparnis beträgt bis zu 147 Tonnen.

Ungarn

Ágnes Sebestyén, István Csordás, István Sipos und Ferenc Németh von DENSO Manufacturing Hungary Ltd. installierten in ihrem Druckluft-Projekt effiziente Düsen und optimierten einen Bohrschleifer. Die Maßnahmen führen zu jährlichen Einsparungen von 1.781 Megawattstunden Strom und 408 Tonnen CO2-Emissionen bei einer Amortisationszeit von nur 0,27 Jahren.

Das BMU fördert die Qualifizierung der europäischen Energy Scouts in der Europäischen Klimaschutzinitiative mit dem Projekt Young Energy Europe. Die Umsetzung erfolgt bei den Auslandshandelskammern Bulgarien, Griechenland, Tschechien und Ungarn in Zusammenarbeit mit dem DIHK.

Die Mittelstandsinitiative wird getragen von vier Partnern: dem BMU, dem Bundeswirtschaftsministerium, dem DIHK und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks. Die Auswahl der Siegerprojekte übernahm eine Jury aus Vertreter*innen der vier Partner. Finanziert aus der NKI des BMU und dem Energieeffizienzfonds des Bundeswirtschaftsministeriums initiiert die Initiative bundesweit Projekte und Veranstaltungen.