Berliner Schulen setzen Klimaschutz mit Fassadenbegrünungen und Bildung um
Fassadenbegrünungen an Berliner Schulen senken Temperaturen, binden CO₂ und fördern Klimabewusstsein. Das innovative Klimaschutzprojekt zeigt, wie nachhaltige Lösungen in den Schulalltag integriert werden können – mit messbaren Erfolgen für Umwelt und Bildung.
Städte stehen angesichts des Klimawandels unter Druck: Höhere Temperaturen, häufigere Extremwetterereignisse und der Verlust an Biodiversität erfordern innovative Lösungen. Fassadenbegrünungen bieten eine vielversprechende Antwort auf diese Herausforderungen. Sie kühlen Gebäude, binden CO₂ und fördern das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln. Mit Unterstützung der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) wurde das Pilotprojekt „Fassadenbegrünung und Biomasseverwertung für Klimaschutz an Schulen“ (FaBiKli) ins Leben gerufen. Ziel war es, Begrünungssysteme an drei Berliner Schulen zu installieren und diese in den Schulalltag zu integrieren.
Im Rahmen des Projekts wurden innovative Rankhilfen an den Schulgebäuden angebracht, die mit Hopfen und Feuerbohnen bepflanzt wurden. Diese Pflanzen wuchsen entlang der Seile empor und produzierten Biomasse, die geerntet und untersucht wurde. Die Untersuchungen zielten insbesondere darauf ab, das Biomassepotenzial für die Energiegewinnung und die CO₂-Bindung zu bewerten.
Schülerinnen und Schüler waren von Beginn an aktiv in das Projekt eingebunden: Sie planten die Begrünung mit, halfen bei der Bepflanzung und übernahmen die Pflege der Pflanzen. Zusätzlich fanden Workshops statt, in denen Themen wie Klimaschutz, Energiegewinnung aus Biomasse und Biodiversität praxisnah vermittelt wurden. Die Integration der Begrünung in den Unterricht machte Klimaschutz greifbar und förderte praktische Kompetenzen.
Messbare Erfolge: Begrünte Fassaden wirken
Die Ergebnisse des Projekts sind beeindruckend: Die Fassadenbegrünungen senkten die Oberflächentemperaturen der Wände um bis zu 15 Grad und trugen so zur Abkühlung der Umgebung bei – ein wertvoller Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel in urbanen Räumen. Gleichzeitig banden die Pflanzen jährlich bis zu 1,6 Kilogramm Kohlenstoff pro laufendem Meter Fassade. Auch die Bildungsarbeit war ein großer Erfolg: Über 700 Schülerinnen und Schüler nahmen an Workshops teil und entwickelten ein stärkeres Bewusstsein für nachhaltiges Handeln. Die geerntete Biomasse wurde erfolgreich für Experimente zur Biogasproduktion genutzt.
Trotz dieser Erfolge offenbarte das Projekt auch Herausforderungen. Genehmigungsverfahren erwiesen sich als komplex, und fehlendes Wissen über Fassadenbegrünungen erschwerten die Umsetzung. Um diese Hindernisse zu überwinden, wurden konkrete Empfehlungen entwickelt – darunter Standardisierungen für Begrünungssysteme sowie vereinfachte Planungsprozesse. Diese Erkenntnisse sollen dazu beitragen, zukünftige Projekte effizienter zu gestalten.
Nachhaltige Schulen als Vorbild
Das FaBiKli-Projekt zeigt eindrucksvoll, wie technische Innovationen mit Bildungsarbeit kombiniert werden können, um Klimaschutz voranzutreiben. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zukünftig dazu beitragen, weitere Schulen mit Fassadenbegrünungen auszustatten. Gleichzeitig wird daran gearbeitet, rechtliche Hürden abzubauen und Fördermöglichkeiten auszuweiten.
Der Förderaufruf für innovative Klimaschutzprojekte im Rahmen Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) hat dieses Pilotprojekt ermöglicht. Seit dem Jahr 2011 unterstützt er innovative Projekte in ganz Deutschland, die nicht nur den Klimaschutz stärken, sondern auch gesellschaftlichen Mehrwert schaffen.