Drei Sektoren, ein Ziel
Das Vorhaben „Forum Synergiewende“ fördert die Umsetzung von Sektorenkopplungsprojekten. Neben anderen Projektformaten zeigt eine Onlineplattform mit attraktiven Animationen die Möglichkeiten auf.
Wissen Sie, was der Begriff „Sektorenkopplung“ bedeutet? Vielen ist dieser Begriff noch unbekannt – deshalb möchte das „Forum Synergiewende“ das Thema der interessierten Öffentlichkeit und einem breiten Akteur*innenkreis näherbringen und die Umsetzung von Projekten der Sektorenkopplung fördern.
Eine große Rolle spielt die Sektorenkopplung bei der Energiewende. Damit sie und die Klimaschutzziele erreicht werden können, muss sich der Energieverbrauch deutlich senken. Weiterhin sind die drei Sektoren Wärme, Verkehr und Industrie gezwungen, auf fossile Energieträger zu verzichten. Dabei gibt es in allen Bereichen noch immenses Potenzial: Während im Jahr 2019 erneuerbare Energien im Stromsektor mit 42,1 Prozent im Strommix vertreten waren, machten sie nur 14,5 Prozent des Wärmeverbrauchs und lediglich 5,6 Prozent des Verbrauchs im Verkehrssektor aus. Die Chance: „Bei der Sektorenkopplung werden Wärme und Verkehr mit dem Sektor Strom gekoppelt und greifen dabei komplett auf erneuerbare Energien zurück. Bei der Wärmeversorgung von Gebäuden ist das beispielsweise der Fall, wenn Wärmepumpen eingesetzt werden, die mit Strom aus erneuerbaren Energien arbeiten“, erklärt Christine Lind, Projektleiterin bei der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH).
Informationen bündeln
Die DUH führt gemeinsam mit der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) seit dem 1. Januar 2018 das Projekt durch, Projektende ist am 31. Dezember 2020. Gefördert wird das Vorhaben im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) durch das Bundesumweltministerium.
Das Herzstück von „Forum Synergiewende“ ist die gleichnamige Internetplattform. Sie bündelt Informationen zu den vielfältigen Aspekten der Sektorenkopplung und deren Potenzialen für den Klimaschutz. Dabei werden die Inhalte für die Kommunen, die interessierte Öffentlichkeit und Multiplikator*innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft passend aufbereitet. Weiterhin geht es darum, durch einen Erfahrungsaustausch zwischen den Akteur*innen sowie die Berichterstattung über Best-Practice-Beispiele neue Sektorenkopplungsvorhaben voranzutreiben. „Deshalb legen wir in der Projektphase bis Ende 2020 den Fokus auf Vernetzung und Austausch. Wir haben festgestellt, dass es noch einen großen Mangel an Wissen gibt und die Beteiligten durch unser Projekt Impulse für ihre eigenen Sektorenkopplungsprojekte bekommen“, sagt Christine Lind.
Einzelne Maßnahmen einfach erklären
Um das komplexe Thema der Sektorenkopplung verständlich aufzubereiten, bietet die Plattform verschiedene redaktionelle und grafische Formate: „Animationen eignen sich besonders gut. Denn mit Bewegtbild lassen sich einzelne Maßnahmen im Rahmen der Sektorenkopplung einfacher erklären“, sagt Christina Hülsken, Projektleiterin bei der AEE. Von den Darstellungen profitieren vor allem Akteur*innen von Stadtwerken, Energiegenossenschaften, Energieagenturen und lokalen Initiativen.
Auf der Plattform sind folgende Animationen abrufbar:
1. Um die Notwendigkeiten und Technologien für eine erfolgreiche Kopplung von Strom, Wärme und Mobilität geht es in der Animation „Mit Sektorenkopplung Synergien für die Energiewende schaffen“.
2. Die Bedeutung intelligenter Technik für die Sektorenkopplung zeigt die Animation „Digitalisierung – Die Schnittstelle der Energiewende“. Sie erklärt, wie dank digitaler Lösungen Stromerzeuger, Speicher, Elektroautos, Wärmepumpen und intelligente Netze effizient zusammenarbeiten.
3. Die Animation „Alte Anlagen für neue Technologien – Zukunftsperspektive nach dem EEG: Sektorenkopplung“ zeigt auf, was die Sektorenkopplung für Anlagen, die ab 2021 aus der EEG-Förderung (Erneuerbare-Energien-Gesetz) fallen, ermöglicht.
4. Das Video „Sektorenkopplung in Wärmenetzen“ erläutert, welche Rolle die Sektorenkopplung für die Dekarbonisierung des Wärmesektors spielt.
5. Die Animation „Energiespeicher und ihre Bedeutung für die Sektorenkopplung“ zeigt, welche Stromspeicher es gibt und wie die Sektoren Strom, Wärme, Verkehr, Industrie durch verschiedene Speichertechnologien verknüpft werden können.
Möglichkeiten zur Vernetzung
Neben der Plattform sind regionale Veranstaltungen eine weitere wichtige Säule des Projekts. In diesem Rahmen können sich die Teilnehmenden miteinander vernetzen und aus erster Hand Hintergrundinformationen über realisierte Vorhaben erfahren. Die Veranstaltungen fanden dabei in sechs Schwerpunktregionen statt – darunter Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg. Aufgrund der Corona-Kontaktbeschränkungen werden derzeit Webkonferenzen angeboten.
Weiteres Informationsmaterial:
Die neue Broschüre „Sektorenkopplung in der Praxis“ erklärt das Prinzip Sektorenkopplung und die unterschiedlichen Technologien tiefgreifend anhand von drei kommunalen Beispielen.
Weitere Informationen zum Projekt enthält der Flyer.
Die Projektbeschreibung auf klimaschutz.de können Sie hier nachlesen.