Große Nachfrage nach klimafreundlichem Radverkehr
Das Bundesumweltministerium zieht eine positive Zwischenbilanz des ersten Bundeswettbewerbs „Klimaschutz durch Radverkehr“. 38 Projekte wurden bislang gefördert, weitere sollen folgen. Auf einer Veranstaltung in Berlin würdigte die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter heute ausgewählte Kommunen und Projektträger für ihre beispielgebenden Projekte klimafreundlicher Fahrradmobilität.
Schwarzelühr-Sutter: „Mit unserer Radverkehrs-Förderung haben wir offenbar ins Schwarze und den Bedarf getroffen. Die Nachfrage ist so gut, dass wir 2018 die dritte Förderrunde einläuten. In vielen Kommunen bewegt sich jetzt etwas. Rund 200 Jahre nach der Erfindung des Fahrrads ist ein guter Zeitpunkt, an die individuelle Mobilitätsrevolution mit aktuellen Argumenten zu erinnern: Bessere Luft, kürzere Wege, weniger Lärm, weniger Flächenverbrauch, Unabhängigkeit von Fahrplan oder Treibstoff – beim Radfahren verbündet sich Klimaschutz mit Gesundheit und lebenswerten Städten.“
Die Projekte des Bundeswettbewerbs „Klimaschutz durch Radverkehr“ zeigen innovative Lösungen für eine nachhaltige und klimafreundliche Mobilität. Die Investitionszuschüsse sollen helfen, die Fahrradmobilität attraktiver und sicherer zu machen. Ziel ist es, den Radverkehrsanteil zu steigern und so das Klima zu schonen. Dafür sind insbesondere eine attraktive Infrastruktur im Stadt-Umland-Bereich und eine bessere Verknüpfung zum öffentlichen Personennahverkehr nötig.
Die Bandbreite der Projekte reicht vom Bau des ersten Solarradweges in Deutschland, über die Etablierung von Lastenradverleihsystemen bis hin zur Gestaltung von ganzen Modellquartieren. Gefördert werden zum Beispiel photovoltaikbetriebene Ladestationen in Kiel, ein Verleihsystem für E-Lastenräder in einem Magdeburger Gewerbegebiet, ein Radschnellweg in Osnabrück, Diensträder für Hochschulmitarbeiter in Flensburg oder eine Radroute als „grüner Ring“ um die Innenstadt Bottrops. Im rheinischen Erftstadt wird eine alte Bahntrasse zum Radweg – in Teilstücken sogar zu Deutschlands erstem Solarradweg auf Photovoltaikelementen. In Bielefeld sorgt künftig eine interaktive Fahrradampel für das Radeln auf einer „Grüne Welle“.
Für die seit Ende 2016 bewilligten 38 Projekte stehen insgesamt 47 Millionen Euro zur Verfügung. Die Projekte sollen zur Nachahmung anregen.
Bis einschließlich 15. Mai 2017 konnten Projektskizzen zur zweiten Runde des zweistufigen Bewerbungsverfahrens eingereicht werden. 2018 folgt die dritte Förderrunde. Bewerben können sich dann ebenfalls wieder Kommunen, kommunale Unternehmen sowie Kooperationen („Verbünde“) von Kommunen, Verbänden, Vereinen, Religionsgemeinschaften mit Körperschaftsstatus und Hochschulen.
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