Klimacheck-Tool für Kläranlagen unterstützt Emissionsreduktion
Das Projekt „KlicK – Klimacheck auf Kläranlagen“ unterstützt Kläranlagenbetreiber dabei, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und den Klimaschutz voranzutreiben. Ein webbasiertes Tool ermöglicht die Erfassung, Visualisierung und Analyse von Emissionen, um praxisnahe Minderungsmaßnahmen umzusetzen.
Kläranlagen spielen eine zentrale Rolle im Gewässerschutz und haben zugleich das Potenzial, durch gezielte Maßnahmen Emissionen zu reduzieren. Laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist der Abwassersektor weltweit für etwa 1,3 Prozent der THG-Emissionen verantwortlich – in Städten und Gemeinden kann dieser Anteil bis zu 30 Prozent der kommunalen Emissionen ausmachen.
Das von der Umwelttechnik BW GmbH geleitete Verbundprojekt hat ein webbasiertes Tool entwickelt, das Kläranlagenbetreiber dabei unterstützt, die THG-Emissionen ihrer Anlagen zu visualisieren und zu bilanzieren. Durch die Eingabe relevanter Betriebsdaten und Abwasserparameter liefert das KlicK-Tool in wenigen Schritten eine Übersicht über die wesentlichen THG-Emissionsquellen (insbesondere Methan und Lachgas). Zudem bietet es praxisnahe Empfehlungen zur Minderung dieser Emissionen, die sowohl die Klimabilanz verbessern als auch die Wirtschaftlichkeit der Kläranlagen steigern können. Die Umwelttechnik BW GmbH zeigt in einem kurzen Video, wie das KlicK-Tool funktioniert.
Neben der einfachen Bedienbarkeit bietet das Tool den Anwendenden die Möglichkeit, ihre Klimabilanz als übersichtliche Diagramme und Tabellen herunterzuladen, zu speichern und bei Bedarf weiterzubearbeiten. Zudem können sich Interessierte über das interaktive Lexikon „KlicK-Wiki“ zu Berechnungsgrundlagen und Literatur informieren. Das Tool ist kostenfrei und sowohl mit als auch ohne Anmeldung nutzbar – alle eingegebenen Daten bleiben geschützt und sind nur für die Nutzenden einsehbar.
Die DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall) unterstützt die Einführung des Tools durch Workshops und fördert im Projekt die Bildung eines „KlimaNetzwerks“ für Kläranlagen. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch die Leibniz Universität Hannover und die Universität Kassel, die durch Messungen an Modellkläranlagen zur Validierung und Plausibilitätsprüfung des Tools beitragen.
Das KlicK-Projekt wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Es unterstützt die Klimaschutzziele von Baden-Württemberg sowie die Strategien Deutschlands und der Europäischen Union (EU) im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz.