Klimaschutz Kommunal: Besseres Klima (nicht nur) im städtischen Hallenbad
Sanierung der Lüftungsanlage senkt Energieverbrauch und CO2-Emissionen
Die Hansestadt Salzwedel hat die bisher wenig effektive Lüftungsanlage in der städtischen Schwimmhalle mit Förderung durch das Bundesumweltministerium ersetzt. Das neue System führt bis zu 80 Prozent der Abluftwärme in den Wärmekreislauf zurück. Die Stadt profitiert dadurch mehrfach: Wärmeverbrauch, Energiekosten und CO2-Emissionen sinken, die Innenraumluft im Hallenbad wird besser und dessen Bausubstanz geschont.
Das Hallenbad der Hansestadt Salzwedel, Kreisstadt des Altmarkkreises Salzwedel in Sachsen-Anhalt, wurde im Jahr 1989 erbaut. Es wird seither sehr rege genutzt. Grundschülerinnen und Grundschüler aus Salzwedel und den umliegenden Gemeinden Kuhfelde, Estedt und Solpke erhalten dort Schwimmunterricht. Örtliche Vereine, z.B. der Behindertensportverein, der Verein für Bewegungsspiele Klötze, die Wasserwacht und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, trainieren in der Schwimmhall.
Gut geplant und vorbereitet: Die neue Hallenbadklimatisierung
Es bestehen in Hallenbädern mit Blick auf Wasser- und Raumlufttemperatur sowie Raumluftfeuchte hohe Anforderungen an die Klimatechnik. Von allen Gebäudetypen weisen sie die höchste Energiedichte auf. Es werden große Energiemengen benötigt, um warmes Wasser zu erzeugen und die Räume im Gebäude ausreichend zu temperieren.
Vor der Sanierung der Be- und Entlüftung verfügte das Salzwedeler Hallenbad über eine konventionelle "Rein-Raus-Lüftung". Dabei wurde die feucht-warme Schwimmhallenluft gegen die trockene und kalte Außenluft ausgetauscht. Jedoch konnte die zugeführte Außenluft von der abfließenden Warmluft nur in sehr geringem Maße vorgewärmt werden, ein Großteil der Abluftwärme wurde ungenutzt nach außen abgegeben.
Die Hansestadt bereitete die Maßnahme im Hallenbad gut vor. Sie ließ untersuchen, wie sich die Betriebskosten für Elektroenergie und Fernwärme senken und die CO2-Emissionen verringern lassen. Auf der Grundlage der ermittelten Kosten für eine neue Lüftungsanlage stellte die Stadt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministerium einen Förderantrag. Für die Sanierungsmaßnahmen erhielt die Hansestadt schließlich einen Zuschuss zu den Sanierungskosten von 25 Prozent. Das Projekt umfasste das Demontieren und fachgerechte Entsorgen der alten Anlagenkomponenten sowie die Anschaffung und Montage der neuen Klimaschutztechnologien.
Mehrfachnutzen der Sanierungsmaßnahme
Die neue Lüftungsanlage leistet eine mehrstufige Wärmerückgewinnung und ist mit einer digitalen Steuerungskontrolle (sog. DDC-Regelung) ausgerüstet. Damit lassen sich bis zu 80 Prozent der Abluftwärme in den Wärmekreislauf zurückführen und sinnvoll verwerten. Dies spart nicht nur viel Energie; die Betriebskosten der Stadt für Elektroenergie und Fernwärme im Hallenbad reduzieren sich um rund 40.000 Euro pro Jahr. Hauptamtsleiter Matthias Holz ist optimistisch: "Wir haben den jährlichen Energie- und Stromverbrauch durch die Sanierung der Lüftungsanlage deutlich reduziert und damit auch die Ausgaben gesenkt. Das trägt sicher dazu bei, dass eine kleine Stadt wie Salzwedel auch in Zukunft ein solches Angebot wie eine Schwimmhalle vorhalten kann."
Die Badegäste erfreuen sich an dem besseren Hallenbadklima. Die optimierte Steuerung der Raumlufttemperatur und der Frischluftzufuhr trägt entscheidend zum Wohlbefinden während des Aufenthalts im Bad bei. Weitere positive Effekte: Die in der Hallenbadluft vorhandenen Desinfektionsnebenprodukte können auf gesundheitlich unbedenkliche Konzentrationen begrenzt werden.
Von den günstigeren Luftverhältnissen profitiert auch die Bausubstanz des Hallenbades. Die relative Luftfeuchtigkeit liegt nun in einem Bereich, der nicht zu Schäden an Metall- und Holzbauteilen in dem Gebäude führt.
Weitere Schritte Richtung besseres Klima
Die neue Lüftungsanlage vermindert die CO2-Emissionen um rund 58 Tonnen im Jahr. Dieser Erfolg spornt die Stadt an, noch mehr für den Klimaschutz zu tun: 2014 soll das Hallenbad ein neues Dach und energieeffiziente LED-Leuchten erhalten. Außerdem plant die Kommune, unwirtschaftliche Lichtpunkte der städtischen Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umzurüsten. Auch für diese investiven Maßnahmen stehen Fördermittel aus der Nationalen Klimaschutzinitiative bereit.
Kommune | Hansestadt Salzwedel |
Bundesland & Größe | Sachsen-Anhalt, Fläche 304,5 km² |
Einwohner | 24.381 (Stand 31.12.2012) |
Projektname | Sanierung der Lüftungsanlage im Hallenbad Salzwedel |
Förderbaustein | Stromtechnologien - Außen |
Projektvolumen | rund 178.000 Euro, förderfähig: rund 163.000 Euro |
Förderquote | 25% rund 40.782 Euro Bundesförderung nach der Kommunalrichtlinie |
Projektzeitraum | 09/2012-10/2013 |
Geplante Effekte | Reduzierung der CO2-Emissionen um rund 58 Tonnen pro Jahr, Verminderung der Betriebskosten für Elektroenergie und Fernwärme um rund 40.000 Euro pro Jahr |
Ansprechpartner Klimaschutz |
Martin Holz, Hansestadt Salzwedel, |
Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit |
Olaf Meining, Hansestadt Salzwedel, |