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01. Feb. 2018

Klimaschutz Kommunal: Haßloch

Auch wenn draußen eisige Temperaturen herrschen, ist es in den Klassenräumen der Haßlocher Schillerschule wohlig warm. Auch in den Räumen der Kindertagesstätte Buntspechte genießen die Kinder die angenehme und vor allem klimafreundliche Wärme. Seit November 2017 werden beide Einrichtungen über ein neues Nahwärmenetz auf Basis von Holzpellets versorgt. Gefördert wurde diese Klimaschutzmaßnahme in der rheinland-pfälzischen Gemeinde durch das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) sowie im Rahmen des Programms „Zukunftsfähige Energieinfrastruktur“ des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz.

© Marcel Roßmann

„Durch die neue Wärmeversorgung verringert sich der CO2-Ausstoß um 102 Tonnen, das sind rund 84 Prozent“, freut sich Michael Müller. Er ist Umweltbeauftragter der Gemeinde Haßloch. Die Wärmeversorgung von Gas auf Holzpellets umzustellen stand aufgrund des hohen CO2-Einsparpotenzials schon länger auf seiner Agenda. Diese Maßnahme geht aus dem 2013 erstellten Energie- und Klimakonzept der Gemeinde hervor. Als im vergangenen Winter der Gasheizkessel der Schillerschule aufgrund eines irreparablen Defekts außer Betrieb genommen werden musste, bestand akuter Handlungsbedarf.

Überzeugende Vorteile für Umwelt und Gemeindehaushalt

Eine Herausforderung lag zunächst darin, die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger  von der Maßnahme zu überzeugen. „Aufgrund der aktuell sehr niedrigen Preise für fossile Energieträger war die Skepsis groß, ob sich die Maßnahme trotz Fördermittelzusage des Bundes wirtschaftlich rechnet“, erinnert sich Müller. „Umso mehr freue ich mich, dass wir alle Zweiflerinnen und Zweifler überzeugen konnten.“ Wichtiges Argument war neben der Senkung der Treibhausgasemissionen auch, dass durch das Nahwärmekonzept keine separate Heizungsanlage im Neubau der Kita „Buntspechte“ nötig sein würde. Die Schule und die Kindertagesstätte befinden sich auf benachbarten Grundstücken, getrennt durch eine Straße.

Die Schillerschule besteht aus drei Schulgebäuden mit Unterrichtsräumen, einem integrierten Kinderhort sowie einer Schulturnhalle. Um die Schülerinnen und Schüler nach dem Ausfall des Gasheizkessels nicht im Kalten sitzen zu lassen, wurde zunächst eine mobile Erdgas-Heizzentrale als kurzfristiger Ersatz aufgestellt. Danach konnten die eigentlichen Planungs- und Installationsarbeiten für die neue Anlage unter Einbezug des Kita(ersatz-)neubaus beginnen.

Eigenes Nahwärmenetz für Schule und Kita

Die neue klimafreundliche Wärmeversorgung sieht so aus: Ausgehend von einer Heizzentrale auf dem Schulgelände werden alle genannten Gebäude über ein neues Nahwärmenetz mit Warmwasser für ihre Heizkörper beliefert. Die Wärmeerzeugung wird durch zwei Holzpelletskessel vorgenommen. Die Holzpellets werden in einem eigenen Container neben dem Heizcontainer mit den technischen Anlagen gelagert. Beide Container wurden in Fertigbauweise errichtet. Im Neubau der „Buntspechte“ wurde zudem ein Wärmetauscher installiert und  es musste eine Nahwärmeleitung zu dem Gebäude verlegt werden. Die veralteten Nahwärmeleitungen zu den einzelnen Schulgebäuden wurden ebenfalls erneuert.

Bereits im September 2017 startete der Probebetrieb der neuen Anlage, Ende November desselben Jahres wurde sie  offiziell in Betrieb genommen. Die Schulleitung der Schillerschule stand dem Projekt von Beginn an sehr positiv gegenüber. „Schließlich bietet das Projekt auch die Chance, den Schülerinnen und Schüler eine nachhaltige Möglichkeit der Wärmeerzeugung zu vermitteln“, sagt Umweltdezernent Dieter Schuhmacher.

Um die Maßnahmen umzusetzen, beantragte die Gemeindeverwaltung Haßloch sowohl eine Förderung im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative als auch über das Programm „Zukunftsfähige Energieinfrastruktur“ des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz. Auf diese Weise konnten Fördermittel in Höhe von etwa 134.000 Euro eingeworben werden. Der Eigenanteil der Gemeinde reduziert sich somit auf voraussichtlich 235.000 Euro. Der Nutzen für die Umwelt, so Umweltdezernent Dieter Schuhmacher: unbezahlbar!

Auf einen Blick

Antragsteller

Haßloch
21.254 (Stand 31.12.2015) / 39,95 km²

Bundesland Rheinland-Pfalz
Geförderte Projekte im Rahmen der NKI

Ausgewählte Maßnahme:

Holznahwärmversorgung gemeindeeigener Gebäude

Projektzeitraum:

01.01.2016 - 31.12.2017

Ansprechpersonen

Michael Müller
Umweltbeauftragter

Rathausplatz 1
67454 Haßloch

Tel.: 06324 935-271
Fax: 06324 935-335
Mail: Michael.Mueller@Hassloch.de

www.hassloch.de