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Klimaschutz Kommunal: Klimaschutz ist Bildungssache!

In Teltow-Fläming, südlich von Berlin gelegen, steht Klimaschutz ganz oben auf dem Lehrplan. Die Idee: Indem schon Kinder und Jugendliche für das Thema sensibilisiert werden, sollen nachhaltige Veränderungen angestoßen werden. Wie das funktioniert, zeigt die Kreisverwaltung mit ihrem Projekt "Energiesparmodelle an Schulen", das nach der Kommunalrichtlinie vom Bundesumweltministerium gefördert wird.

Der brandenburgische Landkreis Teltow-Fläming gehört zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen Ostdeutschlands und startet seit 2007 auch in Sachen Klimaschutz durch. 2008 hat er ein Energie- und Klimaschutzprogramm verabschiedet, das seit 2010 fortgeschrieben wird. Im Umweltamt des Landkreises wurde eine Koordinierungsstelle Klimaschutz mit zwei Mitarbeitern geschaffen, um die Verwaltungsbereiche bei klimaschutzrelevanten Aufgaben zu vernetzen. Seit November 2011 ist Teltow-Fläming Mitglied im Klima-Bündnis e.V. und hat sich bereit erklärt, den CO2-Ausstoß alle fünf Jahre um zehn Prozent zu senken. Anfang 2012 ist der Landkreis dem Netzwerk 100% Erneuerbare-Energie-Regionen, kurz 100ee-Regionen, beigetreten, das ebenfalls vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Bis 2030 will Teltow-Fläming ein CO2-neutraler Landkreis werden.

Klimaschutz? Für die Kinder im Landkreis selbstverständlich!

Mit dem Projekt "Energiesparmodelle an Schulen" sollen Kinder schon früh verstehen, was Klimaschutz ist und warum er so wichtig ist. Im Schulprojekt lernen die kleinen Klimaschützer, wie sie aktiv Energie und Ressourcen sparen können. So verstehen sie nicht nur, dass sie imstande sind, einiges zu bewegen. Sie tragen dieses Wissen auch in ihre Familien und helfen so mit, nachhaltige Veränderungen voranzutreiben.

Mit dem Einführen von Energiesparmodellen in den kreiseigenen Schulen macht Teltow-Fläming Klimaschutz zum Bestandteil des Schulbetriebs. In jeder teilnehmenden Schule wird ein sogenanntes Energieteam gebildet. Das Team aus Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, dem Hausmeister und einer unterstützenden externen Beratungskraft analysiert den Energieverbrauch an der Schule. Es unternimmt zu Beginn der Heizperiode einen sogenannten Energierundgang und deckt energetische Schwachstellen im Schulgebäude, aber auch Mängel im Nutzerverhalten auf. Die externe Beratung liefert ein Paket ("KlimaKiste") mit Unterrichtsmaterialien speziell für die jeweilige Schulform sowie die nötigen Messgeräte. Sie klärt über technische Zusammenhänge auf, etwa über die Heizungssteuerung, über Raumklima und Lüftungsverhalten. Bis zu fünf Tage kann diese Beratung pro Schule dauern.

Das Energieteam hat dann die Aufgabe, Lösungen zu finden. Diese werden nicht nur schulintern im Unterricht, sondern auch dem Schulträger und anderen Bildungsträgern vorgestellt. Notwendige bauliche Maßnahmen wie der Einbau von Thermostaten, die Dämmung von Außenwänden oder der Austausch von Fenstern werden dem Bauamt des Landkreises gemeldet. Positiver Nebeneffekt: Die jungen Klimaschützer erleben direkt, welche Veränderungen durch ihre Arbeit angestoßen werden und dass ihre Lösungsvorschläge ernst genommen werden.

Der Hausmeister der Schule sorgt für eine lückenlose Dokumentation: Er erfasst ab Projektbeginn monatlich die Energiedaten. Damit werden die  Einspareffekte langfristig nachverfolgt. Ein jährlicher Energiebericht gibt darüber Aufschluss, wie sich der Ressourcenverbrauch entwickelt. Die Schule erhält für ihr Klimaschutz-Engagement eine Prämie.

Energiesparmodelle an Schulen – ein Projekt, das sich auszahlt

Als Träger von mehreren Gymnasien, Förderschulen und einem Oberstufenzentrum an zwei Standorten konnte Teltow-Fläming elf kreiseigene Schulen für das Projekt gewinnen. Mehr als 4.000 Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräfte und Hausmeister lernen so, mit Ressourcen sparsam umzugehen. Dies wirkt sich nicht nur auf das Klima positiv aus, sondern auch auf den Haushalt: 2010 hatten die Schulen noch mehr als eine Million Euro für Strom, Gas, Fernwärme und Wasser benötigt. Bereits im Jahr 2012, in dem das Projekt an sechs Pilotschulen gestartet wurde, wurden rund 50.000 Euro an Verbrauchskosten eingespart. 2013 wurden die fünf verbliebenen kreiseigenen Schulen einbezogen. Wenn sich das nutzerbedingte Einsparpotenzial von zehn Prozent wie angestrebt realisieren lässt, spart der Landkreis rund 100.000 Euro im Jahr, bei steigenden Energie- und Wasserpreisen erhöht sich die Einsparsumme noch.

Werina Neumann von der Koordinierungsstelle Klimaschutz des Landkreises zieht eine positive Zwischenbilanz: "Um nachhaltige Erfolge zu gewährleisten, müssen die Starterschulen und sämtliche Hausmeister auch nachträglich betreut werden. Wichtig ist, dass die Energiesparmodelle in jeder Schule individuell durchgeführt werden." Ihr Kollege Andreas Bleschke ergänzt: "Bei dem Projekt geht es nicht nur um beachtliche Einsparungen von Energie und Kosten beim Schulträger. Noch wichtiger ist das pädagogische Lernziel Klimaschutz. Das heißt, den jungen Menschen schon in der Schule den nachhaltigen Umgang mit Energie im Alltag zu vermitteln und sie zu Multiplikatoren von Energiesparaktivitäten zu machen."

Kommune Landkreis Teltow-Fläming
Bundesland & Größe Brandenburg, Fläche 2.092,08 km² Fläche: 2.092,08 km²
Einwohner 159.686 (Stand November 2012)
Projektname Förderbaustein: Energiesparmodelle in Schulen und Kindertagesstätten
Projektvolumen 23.820 Euro
Förderquote

85%
Zusätzlich stehen 9.000 Euro Prämien für die Schulen zur Verfügung (nicht förderfähig)

Projektzeitraum 08/2012-07/2015
Geplante Effekte Reduzierung der CO2-Emissionen und der finanziellen Ausgaben um 10 Prozent (Einsparpotenzial Kosten: 100.000 Euro/Jahr).
Ansprechpartner Klimaschutz und Öffentlichkeitsarbeit

Andreas Bleschke, Klimaschutzkoordinator,
Landkreis Teltow-Fläming,
03371 608-2400
andreas.bleschke@teltow-flaeming.de

Ansprechpartnerin Öffentlichkeitsarbeit für das Energiesparprojekt

Werina Neumann,
Landkreis Teltow-Fläming,
03371 608-2401
werina.neumann@teltow-flaeming.de

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