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Klimaschutz Kommunal: Landkreis Miesbach: energieautark bis 2035

Der Landkreis und seine Gemeinden verbinden den Klimaschutz mit dem Ziel der regionalen Energieunabhängigkeit

Der oberbayerische Landkreis Miesbach und seine Kommunen bekennen sich zu dem politischen Ziel der Energieunabhängigkeit bis zum Jahr 2035. Sie haben sich aufgemacht, den Energieverbrauch zu senken, die Energieeffizienz zu erhöhen und die erneuerbaren Energien auszubauen. Der "Miesbacher Weg" führt damit zu einem Mehr an Klimaschutz, regionaler Wertschöpfung sowie Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen und geopolitischen Instabilitäten. Die ersten Meilensteine: Ein integriertes Klimaschutzkonzept, ein Klimaschutzmanagement – beides vom Bundesumweltministerium gefördert – und ein 10-Punkte-Aktionsprogramm für die Jahre 2012 bis 2015.

Der Landkreis Miesbach, im bayerischen Voralpenland an der Grenze zu Österreich gelegen, umfasst 17 Gemeinden; vor allem Tegernsee, Schliersee, Bad Wiessee und Rottach-Egern sind als touristische Ziele auch überregional bekannt. Sein Konzept zur Energiewende ist eines der Startprojekte des Landkreisentwicklungskonzeptes "Unser Landkreis Miesbach 2014". Von den Bürgermeistern der kreisangehörenden Gemeinden im Juni 2009 beschlossen, war das integrierte Klimaschutzkonzept von November 2010 bis Oktober 2011 erarbeitet worden. 60 % der Kosten hatte das Bundesumweltministerium im Rahmen der Kommunalrichtlinie übernommen.

Beides ist wichtig: Zielbestimmung und Perspektiven

Der Landkreis selbst und alle seine Gemeinden waren bereits 2005 der "Energiewende Oberland – Bürgerstiftung für Erneuerbare Energien und Energieeinsparung" beigetreten. Laut Stiftungszweck sollen sich der Landkreis Miesbach und die Nachbarkreise bis 2035 mit regional erzeugter Energie selbst versorgen können. Dieses Fernziel wurde in Miesbach durch Etappenziele ergänzt. So sollen etwa bis 2020 die CO2-Emissionen gegenüber 2009 um rund 36,5 % sinken.

Um seine Gemeinden, deren Bevölkerung und Institutionen in die Aktivitäten einzubeziehen, führte der Landkreis extra Befragungen und Workshops für die einzelnen Orte durch. In einer öffentlichen Auftaktveranstaltung informierte er darüber, wie das Projekt im Detail ablaufen soll. Auf zwei Klimaschutzkonferenzen beteiligten sich zahlreiche Akteure und Multiplikatoren am Erstellen des Handlungskonzepts. Die Etappenziele bis 2020 wie auch entsprechende Maßnahmen wurden gemeinsam entwickelt. Durch diese – von externen Experten moderierten – Beteiligungsangebote ließen sich etliche neue Unterstützer für den Klimaschutz gewinnen. Die Gemeinden des Landkreises haben dadurch neue Anstöße für eine nachhaltige Entwicklung erhalten, und es ist gelungen, einen intensiven Erfahrungsaustausch zu etablieren.

Der Landkreis als Vorbild und Vorreiter für seine Gemeinden

Für die erste Phase der Maßnahmenumsetzung bis 2015 sieht das Klimaschutzkonzept ein Aktionsprogramm vor, das im März 2012 im Kreistag verabschiedet wurde. Darin werden Klimaschutzprojekte und Sofortmaßnahmen mit schneller Hebelwirkung zu 10 Maßnahmenbündeln zusammengefasst. Demnach forciert der Landkreis etwa die energetische Sanierung der landkreiseigenen Liegenschaften, erlässt klimaschutzfreundliche Beschaffungsrichtlinien und wird so zum Vorbild für die einzelnen Gemeinden. Sein Angebot an neutraler Energie- und Sanierungsberatung sowie seine Fortbildungsangebote im Bereich Sanierung und Wärme kommen den Gemeinden wie den Unternehmen im Landkreis zugute.

Die Rolle als Vorreiter nimmt der Landkreis beispielsweise mit Verkehrsprojekten (Förderung von Radverkehr, Mobilitätsmanagement) und als Betreiber von Nahwärmenetzen (stärkerer Ausbau, Ausdehnung von Nahwärmeinseln) ein. Zu den übergreifenden Maßnahmen des Landkreises gehören auch der Ausbau der Miesbacher Regionalwochen – sie stärken Direktvermarktung und regionale Wirtschaftskreisläufe –, eine Checkliste für die Gemeinden zur klimaschonenden Bebauung und die Förderung von sanftem Tourismus (Stichworte: CO2-neutraler Urlaub, klimaneutrale Tagung). Ebenfalls auf Landkreisebene geplant: eine umfassende Kampagne für unterschiedliche Zielgruppen mit vielen Aktionen, um die Akzeptanz für die erneuerbaren Energie in der Bevölkerung zu erhöhen.

Beim Landkreis in guten Händen: Das gemeinsame Klimaschutzmanagement

Als wichtigste Voraussetzung für die Umsetzung des Konzepts wurde Ende 2012 ein Klimaschutzmanagement eingerichtet. Die Stelle im Landratsamt wird für drei Jahre zu 65 % vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Kommunalrichtlinie gefördert.

Veronika Weber, die neueingestellte Klimaschutzmanagerin, umreißt ihre vielfältigen Aufgaben so: "Als Klimaschutzschutzmanagerin auf Landkreisebene geht es mir vor allem darum, die Gemeinden und alle wichtigen Akteure im Klimaschutz zu vernetzen. Wichtig ist auch, über Fördermöglichkeiten zu informieren. In meiner Verantwortung liegt zudem der Aufbau eines Controlling-Systems. Damit sollen sich die Entwicklungen auf dem Miesbacher Weg zu Klimaschutz und Energiewende noch besser steuern lassen."

Kommunen Landkreis Miesbach mit 17 kreisangehörigen Gemeinden
Bundesland & Größe Freistaat Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, Verwaltungssitz: Miesbach; Fläche: rund 864 km2
Einwohner Rund 95.000
Projektname Integriertes Klimaschutzkonzept Landkreis Miesbach – Konzept zur Energiewende
Förderbaustein Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen: Erstellung von Klimaschutzkonzepten und Klimaschutzteilkonzepten
Projektvolumen 95.024 Euro
Förderquote Bundeszuwendung 60 %, Zuschuss: 57.015 Euro
Projektzeitraum 01.11.2010–31.10.2011
Geplante Effekte bis 2020 Einsparung von 302.654 t CO2 pro Jahr. Der Bereich Mobilität soll 21 % dazu beitragen; 125.766 t CO2 pro Jahr entfallen auf Maßnahmen zur Einsparung und Effizienzsteigerung bei Strom und Wärme. 338.445 MWh pro Jahr werden aus erneuerbaren Energien erzeugt.
Ansprechpartnerin Klimaschutz:

Frau Veronika Weber
Landratsamt Miesbach
Fachbereich 33 – Umwelt und Naturschutz

E-Mail:

klimaschutz@lra-mb.bayern.de

Tel.: 08025 – 704 3315
Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit: Herr Ernst Dieckmann
Landratsamt Miesbach
E-Mail:

ernst.dieckmann@lra-mb.bayern.de

Tel.: 08025 – 704 1101
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