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01. Jan. 2017

Klimaschutz Kommunal: Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Weichenstellung im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Der thüringische Landkreis Saalfeld-Rudolstadt hat seine Weichen für den Klimaschutz gestellt. Eine wichtige Starthilfe stellte dabei eine umfassende Einstiegsberatung dar – gefördert vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Dabei konnten nicht nur bessere Strukturen für das künftige Vorgehen identifiziert, sondern auch unterschiedliche konkrete Maßnahmen initiiert werden. Damit befindet sich der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt auf einem guten Weg, dem Klimaschutz künftig einen noch höheren Stellenwert einzuräumen.

Klimaschutz spielt im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt schon länger eine wichtige Rolle. Das belegen zahlreiche Maßnahmen zur Nutzung regenerativer Energien und Energieeffizienz im Gebäudebereich: So wurden zwischen 2009 und 2012 bereits neun Photovoltaik-Anlagen in Betrieb genommen. Außerdem versorgt ein Blockheizkraftwerk den Kreissitz seit 2009 mit Wärme und Strom. Darüber hinaus wurden und werden die kreiseigenen Liegenschaften thermisch saniert. „Wir haben schon viele Maßnahmen umgesetzt. Uns ist jedoch bewusst, dass das noch längst nicht ausreicht“, erklärt Florian Polster, verantwortlich für das Thema Klimaschutz in der Landkreisverwaltung.

Eine Informationsveranstaltung des Service- und Kompetenzzentrums: Kommunaler Klimaschutz im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz lieferte die Inspiration für die entscheidende Weichenstellung. „Die Möglichkeit, einem intensiven Klimaschutzengagement eine professionelle Einstiegsberatung voranzustellen, hat uns sofort überzeugt“, erinnert sich Florian Polster. Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative fördert das Bundesumweltministerium Kommunen, die am Anfang ihrer Klimaschutzaktivitäten stehen, mit einer umfassenden Einstiegsberatung. Ziel ist, einen strukturierten Prozess in Gang zu setzen und erste Schwerpunkte festzulegen – und im Idealfall den Förderantrag für ein Integriertes Klimaschutzkonzept auf den Weg zu bringen. Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt bestehen ebenfalls Überlegungen zu einem solchen Konzept. Aufgrund der laufenden Gebietsreform muss dieses Vorhaben allerdings noch warten. „Wir wissen jetzt noch nicht, in welcher Form der Landkreis weiterbestehen wird“, so Polster. „Dennoch wollen wir die Zeit nicht unnötig verstreichen lassen und auch ohne Klimaschutzkonzept möglichst viel erreichen“, erklärt der Verwaltungsmitarbeiter.

Neutraler Blick der Berater erweitert eigenen Blickwinkel

Ein externes Beratungsbüro leitete den Prozess der Einstiegsberatung und moderierte die Veranstaltungen und Gespräche. „Gerade dieser neutrale Blick von außen hat uns sehr geholfen“, weiß Polster. Schritt für Schritt führte der externe Berater die Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter immer tiefer ins Thema ein. Nach Auftaktgesprächen mit den unterschiedlichen Fachämtern folgten Vertiefungsgespräche zu verschiedenen Themen des Klimaschutzes, wie zum Beispiel Öffentlicher Nahverkehr, Projektarbeit in Schulen oder Energiemanagement, Gebäudezustand und Datenerfassung in den kreiseigenen Liegenschaften.

„Diese Gespräche zeigten uns sehr deutlich, wo wir derzeit stehen – auch im positiven Sinne“, freut sich Polster. „Viele Maßnahmen im Bereich der Gebäudesanierung wurden in der Vergangenheit zur Kosteneinsparung umgesetzt. Jetzt haben wir die Bestätigung, dass wir auf diese Weise auch einen effektiven Beitrag zur Minderung von CO2-Emissionen leisten. Das motiviert sehr“, verdeutlicht der Verwaltungsmitarbeiter.

Netzwerkbildung im Fokus

Auch das Initiieren konkreter Projekte spielt eine wichtige Rolle bei einer Einstiegsberatung. Im Falle des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt standen dabei vor allem die Fortführung der thermischen Sanierung der kreiseigenen Liegenschaften sowie der Aufbau von Netzwerken auf der Agenda. „Die Aktivierung möglichst vieler Mitstreiterinnen und Mitstreiter zählt sicherlich zu den wichtigsten Aufgaben für die kommenden Jahre“, sagt Polster. Ziel ist, möglichst zeitnah ein „Netzwerk Klimaschutz“ zu initiieren, um auf diese Weise Unternehmen, Organisationen, Institutionen, Zivilgesellschaft und Verwaltungen an einen Tisch zu bringen – unabhängig von der anstehenden Gebietsreform. „Nur gemeinsam ist effektiver Klimaschutz und die Auseinandersetzung mit der Thematik Klimafolgenanpassung möglich“, so die Überzeugung von Florian Polster.

Antragsteller

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
(1.034,58 km2/109.646 Einwohner)

Bundesland

Thüringen

Gefördertes Projekt im Rahmen der NKI

 

Einstiegsberatung kommunaler Klimaschutz

Projektzeitraum: 1.11.2014 - 31.05.2016

Ansprechperson

Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt
Büro des Landrats
Florian Polster
Schloßstraße 24
07318 Saalfeld/Saale

Tel.: 03671 823-116
Fax: 03671 823-371
E-Mail: Florian.Polster@kreis-slf.de
www.kreis-slf.de