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03. Jan. 2018

Klimaschutz Kommunal: Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Błota)

Die Stadt Lübben ist ein beliebter Startpunkt für Fahrradausflüge und Bootstouren im Spreewald. In jüngster Zeit sorgte die brandenburgische Stadt im Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden auch im Klimaschutz für jede Menge positive Schlagzeilen. Ausgangspunkt für viele der Aktivitäten zum Schutz des Klimas in Lübben ist ein Integriertes Klimaschutzkonzept. Seit April 2016 ist der Klimaschutzmanager Matthias Städter im Einsatz, um dieses Konzept umzusetzen und weiterzuentwickeln.

© Herr Stolpe

Wenn für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lübbener Stadtverwaltung eine Dienstfahrt ansteht, dann können sie seit dem Frühjahr 2017 eins der beiden E-Bikes nutzen. Mehr als 10.000 Kilometer legten sie seitdem zurück. „Das neue Dienstrad ist ein voller Erfolg“, sagt Matthias Städter, Klimaschutzmanager in der Stadtverwaltung  Lübben. Er freut sich besonders darüber, dass einige der Kolleginnen und Kollegen, die zuvor fast nie Fahrrad gefahren sind, ihre Dienstfahrten inzwischen gerne mit dem E-Bike zurücklegen. „Lübben bietet beste Voraussetzungen zum Radfahren, da ist es umso wichtiger, dass die Stadtverwaltung diese nutzt und Vorbild ist“, so Städter.

Die Lübbener Zukunft ist elektrisch

Doch auch in Lübben ist es nicht möglich, alle Dienstwege mit dem Fahrrad zu erledigen. Darum erweitert die Stadtverwaltung ihren Fuhrpark um ein Elektroauto. Auch im Baubetriebshof der Stadtverwaltung haben in den vergangenen Jahren erste Elektrofahrzeuge ihren Betrieb aufgenommen: zwei elektrische Mobile, mit denen alle öffentlichen Mülleimer geleert werden. „Getankt wird selbstverständlich nur Öko-Strom“, erklärt der Klimaschutzmanager. Seit dem 1. Januar 2018 nutzt die Stadtverwaltung ausschließlich Strom aus regenerativen Energiequellen zur Versorgung der rund 50 kommunalen Liegenschaften. Weiterer Meilenstein in Sachen klimaneutrale Mobilität ist es, eine öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu errichten – alleine sechs Ladestationen nahe dem touristischen Zentrum von Lübben sind für nächstes Jahr geplant. Die Stadt Lübben hofft dabei auf eine Förderung durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Als Klimaschutzmanager ist Matthias Städter längst nicht nur für den Fuhrpark der Stadt verantwortlich. Mehr als 40 Maßnahmen aus dem 2013 erstellten Klimaschutzkonzept stehen auf seiner Agenda. „Meine Aufgabe ist, die einzelnen Maßnahmen in die Umsetzungsphase zu überführen“, erklärt er. Die Kosten für dieses engagierte Vorgehen muss die Stadt nicht alleine tragen: Um das Klimaschutzkonzept zu erstellen und beim Klimaschutzmanagement wurde die Stadt durch das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert.

Aktuell plant Städter die energetische Sanierung der Kita Sonnenkinder sowie den Neubau der Kita Waldhaus als Niedrigenergiehaus. So soll künftig die Wärmeversorgung des denkmalgeschützten Hauses der Sonnenkinder zum Beispiel über eine Holzpelletheizung mit Pufferspeicher erfolgen. Zudem sind Dämmmaßnahmen sowie die Modernisierung der Beleuchtung mit effizienter LED-Technik vorgesehen. Klimaschädigende Treibhausgase werden so reduziert, die voraussichtliche Einsparung liegt bei 81 Tonnen CO2 pro Jahr. Im Fall der Kita Waldhaus soll im Frühjahr 2018 der Spatenstich für einen kompletten Neubau als Niedrigenergiehaus erfolgen. Hier sollen eine Wärmepumpe sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für eine positive Energiebilanz sorgen.

Die Klimaschützerinnen und Klimaschützer von morgen

Dass außerdem auch die Erzieherinnen und Erzieher sowie die Kinder in den Lübbener Kitas und Schulen mitwirken, wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Etwa wenn es in den Einrichtungen darum geht, das Licht nicht unnötig brennen zu lassen, den Kühlschrank in Ferienzeiten auszuschalten oder stoßweise statt dauerhaft zu lüften. „Mit der Einführung von Energiesparmodellen wollen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den städtischen Kindertagesstätten und Schulen in Lübben, aber auch unserer Nachbarkommunen für ein klimaschutzgerechtes Verhalten sensibilisieren“, erklärt  Matthias Städter. Insgesamt nehmen 22 Bildungseinrichtungen teil. Er verweist auch auf den finanziellen Bonus, der den Einrichtungen winkt: 50 Prozent der Energiekosteneinsparungen erhalten diese, über das Geld können sie selbst verfügen. „Wichtiger noch ist es, auch die Klimaschützerinnen und Klimaschützer von morgen frühzeitig ins Boot zu holen.“ Städter meint den Nachwuchs, der auf spielerische Art und Weise an das Thema Klimaschutz herangeführt werden soll.

Matthias Städter wird bei seinen Aufgaben nicht nur von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, sondern auch vom Klimabeirat unterstützt. Dieser bildete sich bereits 2013, als das Klimaschutzkonzept erstellt wurde. Städter hat den Beirat mit Beginn seiner Tätigkeit als Klimaschutzmanager reaktiviert. Der Klimabeirat setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertreter aller politischen Fraktionen, der Verwaltung, themenspezifischen Expertinnen und Experten sowie dem Klimaschutzmanager. Sie alle bereiten gemeinsam etwa Beschlussvorlagen für politische Entscheidungen vor. „Wichtigstes Ziel ist es, in allen laufenden und anstehenden Projekten der Stadt das Thema Klimaschutz mitzudenken und im Sinne einer nachhaltigen Gesellschaft umzusetzen“, verdeutlicht Matthias Städter.

Auf einen Blick

Antragsteller

Stadt Lübben (Spreewald) / Lubin (Błota)
13.824 (Stand: 2015) / 120,85 km2

Bundesland Brandenburg
Geförderte Projekte im Rahmen der NKI

Integriertes Klimaschutzkonzept

Projektzeitraum:

2012–2013

Klimaschutzmanagement 15.04.2016 – 14.04.2019

Ansprechpersonen

Dr. Matthias Städter
Klimaschutzmanager

Stadt Lübben (Spreewald) / Lubin (Błota)
Der Bürgermeister
Poststraße 5
15907 Lübben (Spreewald)

Tel. 03546 79-2213
Fax 03546 79-2250
E-Mail:  klimaschutz@luebben.de
www.luebben.de