Klimaschutz Kommunal: Standort sichern, Wirtschaft fördern, Lebensqualität erhöhen
Die rheinland-pfälzische Universitätsstadt Kaiserslautern stellt sich ihrer Verantwortung für den Klimaschutz, die Daseinsvorsorge und die Energieversorgung mit einer Fülle von Maßnahmen. Dabei arbeitet sie eng mit der örtlichen Wirtschaft, wissenschaftlichen, sozialen und kirchlichen Einrichtungen sowie den Bürgerinnen und Bürgern zusammen und agiert selbst als Vorbild.
Im Juni 2010 hat der Stadtrat Kaiserslauterns das "Klimaschutzkonzept 2020" beschlossen. Dessen Erstellung war im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative mit Bundesmitteln gefördert worden. Das integrierte Klimaschutzkonzept bildet die Grundlage für Kaiserslauterns "Klimaschutzbasierte Wirtschaftsförderungsstrategie 2020". Eines der Ziele dieser Strategie: die CO2-Emissionen bis 2020 um mehr als 40 Prozent (gegenüber 1990) zu senken. Die Kriterien Wirtschaftlichkeit, Umwelt- und Klimaverträglichkeit sowie Versorgungssicherheit spielen in der Klimaschutzstrategie Kaiserslauterns eine ebenso große Rolle wie soziale Aspekte. Es gilt, Arbeitsplätze in der vom wirtschaftlichen Strukturwandel geprägten Region zu erhalten und die regionale Wertschöpfung durch Klimaschutz zu erhöhen.
Gemeinsam für mehr Klimaschutz: Das intrakommunale Akteursnetzwerk
Um die Wirksamkeit der Klimaschutzstrategie zu erhöhen und die Zusammenarbeit der relevanten Kräfte im Klimaschutz zu forcieren, hat die Stadt das "Akteursnetzwerk Klimaschutz Kaiserslautern" gegründet. Anfang 2014 gehören ihm rund 80 Unternehmen, Institutionen, wissenschaftliche, soziale und kirchliche Einrichtungen an. Es finden regelmäßige Treffen statt, zu denen die Stadtverwaltung einlädt. Im Fokus dieses Austausches stehen konkrete Fragen: Wie kann Energie intelligenter genutzt oder eingespart werden? Wie lassen sich der Anteil regional erzeugter Energie und damit die regionale Wertschöpfung erhöhen? Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen, die die Wirtschaft Kaiserslauterns stark prägen, wird Energieeffizienz als Wettbewerbsvorteil und Standortfaktor zu einem existenziellen Thema.
Die Netzwerkmitglieder setzen nicht nur selbst Klimaschutzmaßnahmen um, sondern fungieren auch als Multiplikatoren, um Akteure zur Nachahmung zu bewegen. Zur Klimaschutzbasierten Wirtschaftsförderungsstrategie 2020 gehört es, dass die Stadt mögliche Antragsteller gezielt auf Fördermittel für den Klimaschutz hinweist und bei deren Beantragung unterstützt. Es entstehen in der Regel Win-win-Effekte: Der Energieverbrauch wird reduziert, somit sinken die Kosten, und es enstehen weniger Schadstoffemissionen, die das Klima schädigen.
Die Stadt als Wegbereiterin und Vorbild
Die Stadt Kaiserslautern hat alle Maßnahmenvorschläge zum Klimaschutz in den eigenen Liegenschaften nach den Kriterien Investitionskosten, Erträge, CO2-Minderungspotenzial, CO2-Vermeidungskosten und wirtschaftliche Effekte in der Region ausgewertet. Bei der Entscheidung, welche Maßnahmen vorrangig angegangen werden, spielt die zu erwartende regionale Wertschöpfung eine wichtige Rolle. Wenn Kaiserslautern alle "berechenbaren" Maßnahmen umsetzt, werden künftig 220.000 t CO2 pro Jahr vermieden.
Die Stadt selbst setzt beim Umsetzen ihrer Klimaschutzstrategie sowohl auf umfassende Maßnahmen als auch auf kleinere Einzelmaßnahmen und agiert als Vorbild. Im Klimaschutzkonzept 2020 heißt es dazu: "Die Stadt geht voran und nimmt die Bürger mit auf dem Weg zum Erreichen des Klimaschutzziels". Für die Stadtverwaltung bestehen bei den eigenen Liegenschaften die größten Handlungsmöglichkeiten. In 100 im Klimaschutzkonzept ausgewählten kommunalen Gebäuden sank durch bauliche Maßnahmen und ein verbessertes Energiemanagement der Energieverbrauch in den Jahren 2010 bis 2013 um rund 15 Prozent. Um künftig noch mehr Energie einsparen zu können, wird derzeit ein Klimaschutzteilkonzept "Klimaschutz in eigenen Liegenschaften: Feinanalyse" erstellt. Für acht ausgewählte Gebäude werden dabei konkrete Sanierungsmaßnahmen festgelegt. Das Teilkonzept wird mit Bundesmitteln nach der Kommunalrichtlinie (Nationale Klimaschutzinitiative) gefördert.
Doch auch kleinere Schritte zählen. Einzelmaßnahmen betreffen etwa Optimierungen bei Lüftung und Beleuchtung. Das Foyer sowie der Veranstaltungs- und Bühnenbereich des städtischen Kulturzentrums Kammgarn haben eine neue Lüftungsanlage erhalten. Damit sinken nicht nur Verbrauch und Kosten von Strom und Wärme. Mit der effizienten Wärme- und Kälterückgewinnung und einer Steuerung, die sich bedarfsgerecht anpassen lässt, können nun größere Veranstaltungen durchgeführt werden - bei erhöhter Aufenthaltsqualität für bis zu 1.200 Besucherinnen und Besucher. Ein neues Lüftungsgerät sorgt auch in der Sporthalle des Burggymnasiums für ein besseres Klima. Beide raumlufttechnischen Klimaschutzmaßnahmen wurden durch das Bundesumweltministerium gefördert.
Gekoppelt an die ebenfalls bezuschusste Maßnahme "Klimaschutzmanagement" stellte das Bundesumweltministerium einmalig Fördergelder für eine ausgewählte Klimaschutzmaßnahme bereit: Elf Lichtsignalanlagen ("Verkehrsampeln") werden auf LED-Technik umgerüstet. Mit Leuchtdioden lassen sich verglichen mit den bisher eingesetzten Glühlampen über 80 Prozent CO2-Emissionen vermeiden. Langfristig will die Stadt Kaiserslautern alle Lichtsignalanlagen auf die energiesparende und emissionsarme LED-Technik umrüsten.
Kommune | Kreisfreie Stadt Kaiserslautern |
Bundesland & Größe | Rheinland-Pfalz, Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz, Fläche: rund 139,72 km2 |
Einwohner | 98.026 (Stand 01.01.2014), zusätzlich zu den offiziellen Zahlen leben in der Stadt und im Landkreis Kaiserslautern rund 48.000 US-Bürgerinnen und -Bürger |
Projekte |
Integriertes Klimaschutzkonzept (Förderzeitraum: 2009-2010; Förderquote: 90% der zuwendungsfähigen Ausgaben) Klimaschutzmanagement/fachlich-inhaltliche Unterstützung bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes (Förderzeitraum: 2012-2014; Förderquote: 95% der zuwendungsfähigen Ausgaben) Klimaanlage Kulturzentrum (Förderzeitraum: 2012-2013; Förderquote: 25% der zuwendungsfähigen Ausgaben) Lüftungsanlage Sporthalle Burggymnasium (Förderzeitraum: 2012; Förderquote: 25% der zuwendungsfähigen Ausgaben Klimaschutzteilkonzept "Klimaschutz in eigenen Liegenschaften: Feinanalyse" (Förderzeitraum: 2013-2014; Förderquote: 95% der zuwendungsfähigen Ausgaben) Ausgewählte Klimaschutzmaßnahme: Einsatz von LED-Technik bei Lichtsignalanlagen im Stadtgebiet (Förderzeitraum: 2013-2014; Förderquote: 50% der zuwendungsfähigen Ausgaben) |
Ansprechpartner Klimaschutz |
Rolf Jäger, Klimaschutzmanager, Referat Umweltschutz |
Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit |
Stadtverwaltung Kaiserslautern -Pressestelle |