Klimaschutz Kommunal: Ueckermünde
Ein sympathischer Ehrgeiz zeichnet die Ueckermünderinnen und Ueckermünder aus: Sie wollen beim Klimaschutz die besten in ihrer Region sein. Mit der Umstellung auf LED-Leuchten in der Stadt und am Strand haben sie schon angefangen, weitere Projekte und Maßnahmen sollen folgen. Besonders spannend für Urlauberinnen und Urlauber: Eine Solarfähre könnte das Seebad künftig mit der Insel Usedom verbinden.
Wer nach Sonnenuntergang nach Ueckermünde kommt, merkt schnell, warum das Seebad Vorbild im Klimaschutz ist. Ueckermünde leuchtet heller als andere Orte in der Region. Moderne, energiesparende LED-Leuchten ersetzen dort nach und nach die herkömmliche Straßen- und Strandbeleuchtung im gesamten Seebad. Rund 930 neue Leuchten sind bereits installiert, weitere werden folgen. „Damit sind wir hier in der Region am Stettiner Haff ganz vorn dabei. Und das erfüllt uns mit Stolz“, sagt Torsten Bröcker-Stellwag, der in der Gemeinde für den Tiefbau verantwortlich ist.
Eine Solarfähre soll Ueckermünde mit Usedom verbinden
Die LED-Umstellung ist eine konkrete Maßnahme, die das 2013 erstellte Klimaschutzkonzept für Ueckermünde vorsieht. Mit großer Mehrheit verabschiedeten die Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter 2014 das Konzept. Bereits in der Vorbereitung waren viele Akteurinnen und Akteure im Klimarat aktiv an der Konzeptentwicklung beteiligt: darunter unter anderem lokale Vertreterinnen und Vertreter aus Handwerk, Unternehmen Wohnungsbaugenossenschaften, Religionsgemeinschaften, die örtliche Sparkasse sowie Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer.
Um das zu erreichen, hat sich das Seebad noch Einiges vorgenommen: Im Jahr 2050 soll etwa in der Gemeinde durch Energieeinsparungen ein Viertel weniger Energie verbraucht werden als im Vergleichsjahr 2012. Rund ein Viertel des Stroms soll aus erneuerbaren Energien kommen, der Heizwärmeverbrauch gesenkt und die CO2-Emissionen im Verkehr reduziert werden. Weit oben auf der Agenda steht auch die energetische Sanierung der Schulen und Kitas. Und: Eine solargetriebene Fähre könnte das Seebad am Stettiner Haff künftig mit der beliebten Ostseeinsel Usedom verbinden, wenn die Wirtschaftlichkeit einer solchen Fährverbindung mit einer Studie bestätigt ist und ein Betreiber gefunden wird.
Gut für den Haushalt und die lokale Wirtschaft
Was gut für das Klima ist, tut auch dem Ueckermünder Haushalt gut: „Wir sind begeistert, wieviel Geld wir allein durch die erste Phase der LED-Umstellung sparen können“, sagt Tiefbau-Fachmann Bröcker-Stellwag. Um rund 50.000 Euro werden die Stromkosten voraussichtlich pro Jahr sinken, allein durch die bislang montierten neuen LED-Leuchten. Auch die lokale Wirtschaft profitiert: Die europaweite Ausschreibung gewann eine Firma aus dem benachbarten Pasewalk, die jetzt mit dem entsprechenden Zertifikat für sich werben kann.
Die Lücken im Klimaschutz füllen
Ganz persönlich blickt Bröcker-Stellwag mit Sorge auf das Thema. Von Hause aus Ingenieur und gelernter Landschaftsgärtner, bewegt ihn das Thema Klimaschutz ganz persönlich. „Wenn ich zum Beispiel sehe, wie die Artenvielfalt vom Klimawandel bedroht ist, berührt mich das sehr.“ Darum ist es wichtig, dass beim Klimaschutz viele Maßnahmen ineinandergreifen, vom Naturschutz bis zum Energiesparen, und alle in der Gesellschaft an einem Strang ziehen.
Auf einen Blick
1. Phase:
Antragsteller |
Stadt Seebad Ueckermünde |
Bundesland | Mecklenburg-Vorpommern |
Projekte im Rahmen der NKI geförderten Klimaschutzstelle |
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LED-Beleuchtung |
1. Energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung Am 14. April 2014 verabschiedete die Stadtvertretung Ueckermünde das „Klimaschutzkonzept der Stadt Ueckermünde“, welches sich mit der Vermeidung bzw. Reduzierung von klimaschutzschädlichen Faktoren in allen Bereichen des Lebens beschäftigt und anhand konkreter Fakten festlegt, wie sich die Stadt in den nächsten Jahrzehnten entwickeln soll. Hier ist die LED-Beleuchtung als CO2-reduzierende Alternative zur herkömmlichen Beleuchtung angesprochen (S. 43). Die Erneuerung und Sanierung der Straßenbeleuchtung in der Stadt Ueckermünde ist ein Beitrag zur Selbstverpflichtung der Stadt, den Gesamtenergieverbrauch im Zieljahr 2050 um ca. ¼ des Energieverbrauchs vom Startjahr 2012 zu reduzieren. Im Februar 2015 wurde durch die Stadtvertretung die Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes beschlossen. Maßnahmen, die zur weiteren Entwicklung der Stadt in den nächsten zehn Jahren wichtig sind, bzw. die ungünstige Entwicklungen verhindern helfen, sind hier ganz konkret aufgeführt. So auch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in der Stadt auf LED.
2. Geplante Umsetzung des Projektes
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Projektzeitraum: |
01/2016 – 10/2017 |
Projektförderung |
58.833,53 Euro |
Ansprechperson |
Jürgen Kliewe
Tel. +49 39771 284 60 |
2. Phase
Stadt Seebad Ueckermünde |
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Bundesland | Mecklenburg-Vorpommern |
Projekte im Rahmen der NKI geförderten Klimaschutzstelle |
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LED-Beleuchtung |
Die Maßnahmen in der zweiten Phase sind identisch zu denen in der ersten. |
Projektzeitraum: |
06/2019 – 06/2020 |
Projektförderung |
48.000,00 Euro |