Klimaschutz trifft Mieterschutz
Neues Projekt „MietKlimaSchutz“ setzt sich für sozialverträgliche Gebäudesanierung ein
Die Deutsche Umwelthilfe und der Deutsche Mieterbund zeigen in einem gemeinsamen Projekt, dass die energetische Sanierung von Wohnungen nicht immer zu hohen Mieten oder Verdrängung führen muss. Das Projekt „Klimaschutz trifft Mieterschutz – Wege zu einer sozialverträglichen Gebäudesanierung“ (MietKlimaSchutz) wirbt für ein Umdenken bei der energetischen Sanierung. Langfristig soll dadurch die Akzeptanz für den Klimaschutz im Gebäudesektor steigen.
MietKlimaSchutz ist die erste bundesweite Informationskampagne, die das Thema Klima- und Mieterschutz in den Mittelpunkt stellt und dabei mit unterschiedlichen Formaten gleich mehrere Zielgruppen adressiert: Mieterinnen und Mieter, Vermieterinnen und Vermieter sowie Politik und Medien. Es sollen Lösungen für einen sozialverträglichen Klimaschutz in Gebäuden erarbeitet und Praxisbeispiele untersucht werden. Das Projekt wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums gefördert.
Im Mittelpunkt von MietKlimaSchutz stehen Mietwohnungen. Diese machen über die Hälfte des Wohnungsbestandes in Deutschland aus. Vor allem in Ballungsgebieten haben Mietsteigerungen nach erfolgter Modernisierung in der Vergangenheit oftmals zur Verdrängung der angestammten Bewohnerschaft geführt und so auch die energetische Gebäudesanierung negativ besetzt. Das Projekt will zeigen, dass dies kein Automatismus sein muss.
Damit Deutschland die Klimaschutzziele im Gebäudesektor erreicht, muss der energetischen Sanierung eine entscheidende Rolle zukommen. Doch die Sanierungsrate liegt derzeit bei unter einem Prozent. Notwendig wären mindestens zwei Prozent jährlich, um den klimaneutralen Gebäudebestand 2050 zu erreichen. Daher sucht MietKlimaSchutz nach neuen Wegen, um Sanierungen sozialverträglicher zu machen und dadurch ihre Akzeptanz bei der breiten Bevölkerung zu steigern.