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23. März 2017

Klimaschutzkonzepte bieten Kommunen und Regionen eine einzigartige Chance nachhaltige Konsummuster zu fördern

Bürgerinnen und Bürger, ihre Konsummuster und Lebensstile sind zentrale Elemente der Entwicklung einer klimaneutralen Gesellschaft.

Wie Städte, Gemeinden und Regionen die Transformation von Konsummustern und Lebensstilen unterstützen und fördern können, ist noch zu wenig bekannt. Welche Handlungsfelder sind für Kommunen und Regionen besonders relevant? Welche Erfahrungen liegen vor? Welche Faktoren bestimmen die erfolgreiche Umsetzung von Konsummaßnahmen? Diese Fragen untersucht das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag vom Umweltbundesamt (UBA). Insbesondere analysiert das IÖW welche Chancen Ansätze wie „Klimaneutrale Regionen“ oder „100% Erneuerbare Energien Regionen“ für die Förderung nachhaltigen Konsum bieten. Erste Ergebnisse einer Analyse von rund 90 lokalen/regionalen Klimaschutz- und Energiekonzepten zeigen: Konsumrelevante Bedürfnisfeldern werden in diesen Konzepten berücksichtigt, jedoch nicht umfassend genug.

Zunächst untersuchte das Forschungsteam des IÖW bestehende Klimaschutz- und Energiekonzepte und -programme sowie Berichte aus der Umsetzungsphase. Dabei wurde erfasst, ob und welche Kommunen und Regionen nachhaltigen Konsum im Rahmen ihrer Klimapläne berücksichtigen und fördern, welche Maßnahme eingesetzt werden, und in welchen konsumbezogenen Handlungsfeldern Kommunen und Regionen am meisten aktiv bzw. vorangeschritten sind. Die Untersuchung zeigt, dass weniger als 25% der analysierten Konzepte mehr als vier der acht Bedürfnisfelder des „Nationalen Programms für nachhaltigen Konsum“ berücksichtigen. Dabei liegt der Fokus auf den Bedürfnisfeldern Energieverbrauch in privaten Haushalten und Mobilität. Insgesamt werden insbesondere Bildungs- und Informationsmaßnahmen sowie Maßnahmen, welche die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand stärken, eingesetzt. Trotz ausgeprägten Bewusstseins für die Klimarelevanz mancher Bedürfnisfelder (wie Geldanlagen oder Ernährung) werden diese nur in geringem Maße mit Maßnahmen unterlegt. Eine Auseinandersetzung mit dem 2016 von der Bundesregierung verabschiedeten „Nationalen Programm für nachhaltigen Konsum“ könnte Impulse auf der lokalen und regionalen Ebene für eine Konkretisierung von Maßnahmen in vielen konsumrelevanten Handlungsfeldern geben.

Um diese Ergebnisse zu vervollständigen, und Bedürfnisse nach (umwelt)politischer Unterstützung bei der Operationalisierung und Umsetzung von Konsummaßnahmen im Rahmen der Klimaneutralität zu eruieren, werden im Frühjahr eine Online-Befragung sowie Experteninterviews durchgeführt. So wird geprüft, welchen Stellenwert klimaneutrale Kommunen und Regionen der Förderung nachhaltiger Konsummuster in ihren Strategien und (Master)Plänen einnehmen, welche Erfahrungen mit Aktivitäten und Maßnahmen im Bereich nachhaltigen Konsums bereits vorliegen, welche Erfolge erzielt wurden und welche Herausforderungen und Hindernissen bestehen.

Im Rahmen des Vorhabens entwickelt das Team sowohl Empfehlungen an die Politik für eine bessere Einbindung und Unterstützung der Kommunen bei der Umsetzung von Konsummaßnahmen als auch eine Broschüre, in der bemerkenswerte Aktivitäten und gute Praxisbeispiele enthalten sind. Die Endergebnisse werden im Rahmen eines Fachgesprächs diskutiert und reflektiert (geplant 2018) und den Kommunen und Regionen zur Verfügung gestellt. Das Umweltbundesamt und das IÖW streben eine Vollerhebung bei der Online-Befragung an und laden alle Projektverantwortlichen von klimaneutralen Gemeinden, Regionen, Landkreisen und Kommunen zur Teilnahme herzlich ein.

 

Projektleitung

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Bergstrasse 7, 69120 Heidelberg
Projektleitung: Dr. Frieder Rubik
Tel.: +49 6221 - 64 91 66
frieder.rubik@ioew.de
www.ioew.de

 

Förderung

Das Projekt „Klimaneutrale Regionen als Strategieansatz zur Förderung nachhaltiger Konsum-muster: Analyse und Entwicklung von politischen Handlungsempfehlungen“ wurde vom Umweltbundesamt, Dessau, im Rahmen der Umweltforschung in Auftrag gegeben. Ansprechpartner beim Umweltbundesamt ist Dr. Michael Bilharz. Die Laufzeit ist 10/2016 - 07/2018.