Netzwerk zur Stärkung von Mehrweglösungen gestartet
Beim Außer-Haus-Verkauf geht Essen meist in Einwegverpackungen über die Theke. Eine nachhaltige Lösung bieten Mehrweggefäße. Um deren Einsatz in der Gastronomie zu fördern, hat sich ein bundesweites Netzwerk gegründet.
Haben Sie schon einmal ihr bestelltes Essen in einem selbst mitgebrachten Behälter mitgenommen? Für alle, die unnötigen Verpackungsmüll vermeiden möchten, ist das eine Möglichkeit. Take-away-Essen liegt im Trend, Tendenz steigend. Aufgrund der Corona-Pandemie haben viele Gastronomiebetriebe aus wirtschaftlichen Gründen ihr Take-away-Angebot ausgebaut. Doch leider kommen dabei meist Einwegverpackungen zum Einsatz – das ist verbunden mit unnötigem Müll, einem höheren Energie- und Ressourcenverbrauch sowie CO₂-Emissionen. Clevere Lösungen sind gefragt.
Erstes Netzwerktreffen der Initiative „Essen in Mehrweg“
Im Rahmen der Kampagne „Essen in Mehrweg!“ veranstalteten die drei Projektpartner LIFE e.V., BUND Landesverband Bremen e.V. und ECOLOG-Institut am 29. September eine digitale Auftaktveranstaltung. Der Anlass war die Gründung eines bundesweiten Netzwerks. Mehr als 130 Vertreter*innen von Verbänden, Initiativen, Kommunen, Start-ups und größeren Unternehmen nahmen daran teil und informierten sich zu gastronomiespezifischen Aspekten. Die Kampagne ist Teil des innovativen Klimaschutzprojekts „Klimaschutz is(s)t Mehrweg“, das vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert wird.
Das Ziel des Netzwerks: Der Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie die Bündelung von Maßnahmen für die Verbreitung von Mehrweglösungen sollen gefördert werden. Weiterhin sollen die Erkenntnisse aus der Kampagne „Essen in Mehrweg!“ geteilt werden: Seit Herbst 2019 unterstützen die Projektpartner Restaurantbesitzer*innen in Berlin und Bremen bei der Einführung und Erprobung von Mehrweglösungen und bereiten die Erkenntnisse auf. Die Präsentation des ersten Netzwerktreffens finden Sie hier.
Mehrweg in der Praxis unterstützen
Im Hinblick auf das Müllaufkommen steigt der Druck auf die Gastronomie: Ab Juli 2022 gilt die „Einwegkunststoffverbotsverordnung“, die das Bundeskabinett am 24. Juni 2020 beschlossen hat. Die Verordnung ist der erste Schritt zur Umsetzung der EU-Richtlinie 2019/904 über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt. Behälter aus Styropor sind dann beispielsweise verboten. Die Gastronomiebranche steht also vor einer komplexen Situation: Neben der Entscheidung für passende Mehrweglösungen müssen Lösungen hinsichtlich Hygiene, praktischer Umsetzung, Kundenansprache und Kosten durch Mehrweg gefunden werden.
Wie weiter?
Einige Punkte, die bei den nächsten, ab Frühjahr 2021 geplanten Netzwerktreffen diskutiert werden sollen, haben die Mitglieder bereits definiert. Dazu zählen:
- Welches Mehrwegsystem ist das richtige für den einzelnen Betrieb oder die Region?
- Wie lässt sich ein einheitliches Mehrwegsystem in Städten und in ländlichen Regionen einführen und etablieren?
- Wie kann die Politik Mehrweg unterstützen?
- Welche Chancen haben Mehrwegsysteme beim Lieferservice?
- Wie gestaltet sich der Umgang mit aussortierten Mehrweggefäßen?
Ab Frühjahr 2021 plant die Kampagne „Essen in Mehrweg!“ darüber hinaus bundesweite Aktionstage. Gesucht werden dafür vier Partnerstädte und -kommunen, die öffentlich wirksam auf das Thema Mehrweg in der Gastronomie aufmerksam machen möchten. Interessierte können sich an diesen Kontakt wenden: info@esseninmehrweg.de.
Weitere Informationen zu „Essen in Mehrweg!“ und kostenfreie Materialien für Gastronomiebetriebe finden Sie auf der Kampagnen-Website.
Hier erfahren Sie mehr zum Klimaschutzprojekt „Klimaschutz is(s)t Mehrweg“.