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22. Sept. 2016

Neuer Wind in alten Büros

GreenITown macht Kommunen zu Klimaschützern

Ineffiziente Drucker, unterkühlte Serverräume - das Projekt GreenITown der Deutschen Umwelthilfe (DUH), das im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert wird, spürt Energiefresser im IT-Bereich der kommunalen Verwaltung auf und hilft den Kommunen beim Umrüsten. Die Gemeinde Emmendingen als eine von acht Modellgemeinden, mit denen die DUH in ihrem Projekt zusammenarbeitet, ist schon auf dem besten Weg zu einem grünen Rathaus.

Die Digitalisierung macht auch vor öffentlichen Behörden nicht Halt. So steigt gerade in kleinen und mittleren Kommunen der Strom- und Ressourcenverbrauch gewaltig. Denn hier trifft der zunehmende Bedarf an Informations- und Kommunikationstechnologie häufig auf überalterte Rechenzentren, die unnötig Energie zehren. Doch schon mit einfachen Modernisierungen kann der Verbrauch deutlich reduziert werden, wie das Beispiel der Gemeinde Emmendingen im Breisgau zeigt.

Stromeinsparungen durch modernere Drucker

Bei der ersten Begehung des DUH-Projektteams im Januar fiel vor allem der veraltete Serverraum im Emmendinger Rathaus auf. Eine ausgediente Klimaanlage, aufgestellt in zu großer Entfernung zu den Rechnern und eine unnötig niedrige Raumtemperatur. In den Büros selbst entdeckten die Experten zu viele ineffiziente Laserdrucker.

Gemeinsam mit externen IT-Beratern führte das Projektteam der DUH einen Auftaktworkshop durch, um der Kommunalverwaltung erste Empfehlungen zur Energieeinsparung an die Hand zu geben. Seitdem ist im Emmendinger Rathaus viel passiert.

Der vorher zu stark gekühlte Serverraum ist inzwischen deutlich besser temperiert und die Rechner befinden sich in optimaler Entfernung zur Klimaanlage. Auch wurde begonnen, die alten Laserdrucker durch neuere Tintenstrahldrucker zu ersetzen. Tintenstrahldruckern haftete lange ein schlechtes Image an: Sie galten als zu teuer im Unterhalt und äußerst störanfällig. Mittlerweile übertreffen diese Geräte allerdings Laserdrucker bei der Einsparung von Energie um das Fünf- bis Zehnfache.

Neue Leitungen für eine effizientere Stromversorgung

Gearbeitet wird noch an einer Trennung von Kalt- und Warmbereichen im Serverraum, um den Energieverbrauch weiter zu senken. Außerdem wird die Klimaanlage einem moderneren, effizienteren Gerät weichen. Und wo vorher nur Daten aus den Netzwerksteckdosen kamen, soll in Zukunft auch Strom fließen. "Switche" heißen diese 2-in-1-Verteiler, die nicht nur Strom sparen, sondern auch sicherer sind als herkömmliche Netzteile.

Um den EDV-Bereich in Emmendingen und den sieben anderen Modellkommunen noch grüner zu machen, hat die DUH eine Empfehlungsliste für die Kommunalverwaltungen erarbeitet. So soll Rechenleistung von den Arbeitsplätzen auf den Server verlagert werden, um das Arbeitsklima in den Büros durch weniger Abwärme zu verbessern. Telefonkonferenzen werden nach und nach Dienstreisen ersetzen, zudem wird an einem elektronischen Dokumentenmanagementsystem gearbeitet, um das Druckaufkommen zu reduzieren. Außerdem kommen sogenannte Master-Slave-Steckdosen zum Einsatz, die sich beim Herunterfahren des Computers automatisch abschalten.

Neben Emmendingen beteiligen sich an dem Projekt die Kommunen Hohen Neuendorf bei Berlin, Dierdorf im Naturpark Rhein-Westerwald, Friedrichsdorf im Taunus, das baden-württembergische Rainau, Unterföhring bei München, das niedersächsische Steyerberg sowie Schenefeld bei Hamburg. Bis Ende 2017 wird die Umrüstung in allen Gemeinden abgeschlossen sein, dann werden auf Basis der Ergebnisse Empfehlungen für andere Kommunen erarbeitet.