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08. Aug. 2024

Pilotprojekt hilft, zusätzlichen Stromverbrauch von Elektroautos auszugleichen

Das Pilotprojekt des Öko-Instituts und des Büros Ö-quadrat zeigt, wie Haushalte den erhöhten Strombedarf durch Elektrofahrzeuge ausgleichen können.

Nahaufnahme einer Hand, die ein Elektroauto an eine Ladestation anschließt.
Das Pilotprojekt zeigt, wie der zusätzliche Strombedarf von Elektroautos gedeckt werden kann.
© wellphoto/Shutterstock

Die Ergebnisse des im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative geförderten Pilotprojekts belegen, dass Haushalte ihren zusätzlichen Strombedarf durch Elektrofahrzeuge effektiv mit verschiedenen Maßnahmen ausgleichen können. Zu den erfolgreich getesteten Maßnahmen gehören Photovoltaikanlagen, Stromsparmaßnahmen und Investitionen in erneuerbare Energien. Diese Ansätze helfen, ungenutzte Klimaschutzpotenziale in privaten Haushalten zu erschließen und leisten einen wichtigen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung.

Individuelle Beratung für Elektrofahrzeugbesitzer

Projektleiterin Kathrin Graulich vom Öko-Institut hebt hervor, dass viele Käuferinnen und Käufer von Elektrofahrzeugen sich für Klimaschutzmaßnahmen interessieren und aufgeschlossen sind, den zusätzlichen Strombedarf auszugleichen. Allerdings ist diese Motivation noch nicht bei allen vorhanden. Sie betont die Wichtigkeit einer automatischen Beratung, die potenziellen Käuferinnen und Käufern von E-Fahrzeugen die individuellen Optionen für den CO₂-Ausgleich aufzeigt.

Drei Wege zur CO₂-Reduktion

Die teilnehmenden Haushalte aus dem Raum Freiburg und Stuttgart erhielten eine kostenfreie Beratung. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 14.000 Kilometern verursacht ein Elektroauto einen Stromverbrauch von rund 2.600 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. In drei Beratungsmodulen beschrieben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler direkte Umsetzungsanreize für Energieeinsparung und CO₂-Ausgleich:

  1. Photovoltaikanlage: Mit durchschnittlich 9.167 kWh Stromerzeugung pro Anlage und Jahr im Pilotvorhaben bietet die Installation einer Photovoltaikanlage das größte Ausgleichspotenzial. Es wurden Informationen zur technischen Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zur Verfügung gestellt sowie bei Angebotssichtung unterstützt.
  2. Investitionen in erneuerbare Energien: Eine Investition von 3.000 Euro, halbiert auf Photovoltaik- und Windkraftprojekte, kann rechnerisch 3.140 kWh Strom pro Jahr erzeugen. Haushalte wurden über verschiedene Anlageformen informiert.
  3. Stromsparmaßnahmen: Im Pilotvorhaben konnten durchschnittlich 600 kWh pro Haushalt und Jahr eingespart werden. Obwohl dies den Stromverbrauch eines Elektroautos nicht vollständig ausgleicht, sind die Maßnahmen wie LED-Lampen, Zeitschaltuhren und wassersparende Duschköpfe einfach und kostengünstig umsetzbar.

Photovoltaik-Rechner als Umsetzungshilfe

Der im Projekt entwickelte Photovoltaik-Rechner steht interessierten Beratungsorganisationen und Haushalten als Umsetzungshilfe zur Verfügung. Mit ihm lässt sich die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage berechnen. Jeder Haushalt kann durch die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und den Umstieg auf alternative Mobilitätsangebote einen weiteren Beitrag zur persönlichen Energiewende leisten.

Zukunftsperspektiven und Empfehlungen

Die Beratungen, insbesondere im Bereich Photovoltaik, erwiesen sich als sehr wirksam. Das Forschungsteam empfiehlt daher, kostenfreie Beratungsangebote zum Ausgleich des zusätzlichen Strombedarfs von Elektrofahrzeugen auszuweiten und systematisch in Förderprogramme zu integrieren, die den Ausbau der Elektromobilität fördern. Akteure wie Kraftfahrzeug-Zulassungsstellen, Finanzämter, Netzbetreiber, Wallbox-Anbieter und Ladesäulen-Betreiber könnten auf klimaschonende Ausgleichsmaßnahmen hinweisen. Eine zentrale Koordination dieser Aktivitäten ist empfehlenswert.