Preisverleihung Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2020“
Bekanntgabe der Gewinner im Film zur Kommunalen Klimakonferenz 2020
Zehn Sieger-Kommunen, zehn spannende Projekte und zehnmal 25.000 Euro Preisgeld für ausgezeichnete Klimaaktivitäten. Das Bundesumweltministerium und das Deutsche Institut für Urbanistik haben die Gewinner des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2020“ öffentlich bekannt gegeben.
Üblicherweise findet die Preisverleihung im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz in Berlin mit rund 250 Gästen statt. Dies ist pandemiebedingt 2020 leider nicht möglich. Daher ist diesmal alles etwas anders: Sehen Sie die Preisverleihung in einem Konferenzfilm mit politischen Statements und fachlichem Input von Sven Plöger, Diplom-Meteorologe und ARD-Moderator, Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, und Prof. Dr. Carsten Kühl, Leiter des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu).
>> Weitere Videos und eine barrierefreie Version des Films mit Untertitel finden Sie hier...
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Projekten sowie jeweils einen kurzen Film und ein Pressefoto finden Sie über die nachfolgenden Links.
Die Preisträger und ihre Projekte
Kategorie 1 Ressourcen- und Energieeffizienz in der Kommune (44 Bewerbungen)
Vorbildliche Maßnahmen zur Minderung des Ressourcen- beziehungsweise Energieverbrauchs in Kommunen, zum Beispiel in den Bereichen Stadtplanung und -entwicklung, Mobilität und Fuhrpark, Infrastruktur oder intelligente Vernetzung. Ebenso gefragt sind erfolgreich umgesetzte Projekte in der Abfall- und Abwasserwirtschaft, in Industrie- und Gewerbegebieten sowie durch Kopplung verschiedener Sektoren. Die Steigerung der Ressourcen- und Energieeffizienz kann dabei beispielsweise mit technischen, organisatorischen oder sozialen Maßnahmen verbunden sein.
- Stadt Aalen (Baden-Württemberg): Null-Energie-Neubau am Schubart-Gymnasium
- Main-Taunus-Kreis (Hessen): Strombilanzkreismodell
- Stadt Geisa (Thüringen): Klimafreundliche Nahwärmeversorgung in einer denkmalgeschützten Altstadt
Kategorie 2 Klimaanpassung in der Kommune (24 Bewerbungen)
Erfolgreiche kommunale Ansätze, die das Querschnittsthema der Anpassung an die Folgen des Klimawandels – wie stärkere und häufiger auftretende Starkregenereignisse, Stürme, Hitzewellen oder Trockenperioden – vor Ort voranbringen. Eingereicht werden können zum Beispiel konkrete Maßnahmen, handlungsfeldbezogene oder fachübergreifende Strategien, planerische Instrumente oder Modellprojekte, um den Schutz der Bevölkerung sowie die Robustheit von Gebäuden, Infrastrukturen, Natur- und Erholungsräumen gegen zukünftige Extremwetterereignisse zu stärken. Synergien von Klimaanpassung und Klimaschutz sind wünschenswert.
- Landeshauptstadt Dresden (Sachsen): Selbstverpflichtung zur Klimaanpassung bei kommunalen Hochbauvorhaben
- Landkreis St. Wendel (Saarland): Probeanbau der Energiepflanze "Durchwachsene Silphie“
- Stadt Osnabrück (Niedersachsen): Gründachstrategie zur Klimafolgenanpassung
Kategorie 3 Kommunale Klimaaktivitäten zum Mitmachen (78 Bewerbungen)
Vorbildliche Aktionen, um auf kreative Weise auf die Themen Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen und Menschen zur Umsetzung eigener Maßnahmen zu motivieren. Gefragt sind sowohl komplexe Kampagnen als auch einzelne Angebote für interne und externe Zielgruppen.
- Landeshauptstadt München (Bayern): Kampagne "München Cool City"
- Rems-Murr-Kreis (Baden-Württemberg): Förderprogramm "Agenda 2030 – Projekte für eine nachhaltige Entwicklung mit Bezug zum Klimaschutz"
- Kreis Steinfurt (Nordrhein-Westfalen): Klimaschutzbürger 2.0
Sonderpreis Kommune und Jugend gemeinsam klimaaktiv (30 Bewerbungen)
Erfolgreiche Projekte zum Klimaschutz oder zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, die gemeinsam mit Jugendlichen umgesetzt werden, zum Beispiel Projekte in der eigenen Verwaltung oder mit Schulen, Ausbildungsstätten, Unternehmen und Vereinen. Wichtig ist das gemeinsame Vorgehen, am besten von der Idee über die Planung bis zur Umsetzung.
- Stadt Bremerhaven (Bremen): Jugendklimarat Bremerhaven
Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, gratulierte den ausgezeichneten Kommunen:
„Die Corona-Pandemie belastet vor allem die Kommunen in Deutschland stark. Um in dieser Zeit eine Unterstützung zu leisten, hat das Bundesumweltministerium im Zuge des Konjunkturprogramms der Bundesregierung die Förderung des kommunalen Klimaschutzes noch einmal verbessert. Im Rahmen unserer Nationalen Klimaschutzinitiative, mit der wir engagierte Kommunen in ganz Deutschland fördern, konnten wir die Förderquoten erhöhen. Das Konjunkturprogramm wird in Kommunen als Beschleuniger für einen nachhaltigen und klimafreundlichen Weg in die Zukunft dienen. Konkrete Beispiele dafür, wie dieser Weg beschritten werden kann, zeigen die Gewinner im diesjährigen Wettbewerb ‚Klimaaktive Kommune‘“.
Professor Dr. Carsten Kühl, Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), unterstrich als Mitveranstalter des Wettbewerbs:
„Die ausgezeichneten Projekte zeigen wieder, wie vielfältig Klimaschutz in Kommunen umgesetzt wird und wie engagiert sich viele Menschen vor Ort für das Thema einsetzen. Sie leisten einen sehr wichtigen Beitrag, und Sie sind exzellente Vorbilder und Impulsgeber. Bitte machen Sie weiter so.“
Der Wettbewerb wird seit 2009 jährlich vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Landkreistag sowie dem Deutschen Städte- und Gemeindebund ausgelobt. Er richtet sich an Städte, Landkreise und Gemeinden. Die Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundesumweltministeriums, des Umweltbundesamtes und der kommunalen Spitzenverbände. Bewerbungen waren in diesem Jahr in vier Kategorien möglich. Insgesamt wurden 176 Bewerbungen eingereicht.