Wie nachhaltig ist Ihre betriebliche Altersvorsorge?
Verbraucherzentrale Bremen untersucht Informationspflicht zu ethisch-ökologischen Anlagekriterien mit Praxistest
Anbieter von betrieblicher Altersversorgung müssen darüber informieren, ob und wie sie bei der Verwendung der eingezahlten Beiträge ethische, soziale und ökologische Belange berücksichtigen. Die Verbraucherzentrale Bremen hat bei Versicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds einen Praxistest gemacht.
Der Praxistest ist Teil des bundesweiten Projekts „Gut fürs Geld, gut fürs Klima“ der Verbraucherzentrale Bremen. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI).
Nachhaltigkeitsstandards spielen keine große Rolle
In acht Berichten geben die Anbieter detailliertere Informationen zu ihren Nachhaltigkeitsstandards. Hier erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher zum Beispiel, welche ethisch oder ökologisch bedenklichen Branchen bei der Investition ihrer Beiträge tabu sind. Das Untersuchungsergebnis zeigt aber auch, dass für die Mehrzahl der Anbieter Nachhaltigkeitsstandards keine wesentliche Rolle bei ihrer Anlagepolitik spielen.
Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich gesetzliche Mindeststandards
Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Verbraucherzentrale Bremen im Frühjahr 2017 wünschen sich drei Viertel der Befragten die Einführung von ethisch-ökologischen Mindeststandards bei staatlich geförderten Rentenprodukten. Denn nur mit gesetzlichen Mindeststandards bei der betrieblichen Altersvorsorge können Verbraucherinnen und Verbraucher sicher sein, dass ihr Geld nicht in Waffen und Rüstung, Kinderarbeit oder Umweltzerstörung fließt.