Stadt Darmstadt
25.000 Euro für das Projekt „Lincoln-Siedlung – Mobilität, die alle bewegt!“
Die Stadt wurde für die Erstellung und Umsetzung ihres nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilitätskonzepts in der Lincoln-Siedlung ausgezeichnet.
Video zum ausgezeichneten Projekt
„Zur weiteren Verbesserung der Mobilität auf Lincoln, haben sich die Bewohner*innen eine Fahrradreparaturstation und zusätzliche sichere Fahrradboxen gewünscht. Diese Maßnahmen werden wir mit dem Preisgeld nun umsetzen.“
Alle Infos zusammengefasst in einem Factsheet: barrierefreies PDF zum Download
Klimafreundlich mobil: Die Lincoln-Siedlung
Wachsende Bevölkerungszahlen, ein steigender motorisierter Individualverkehr sowie in der Folge Luft- und Lärmbelastungen und ein hoher CO2-Ausstoss stellen auch Darmstadt vor Herausforderungen. Einen strategischen Lösungsansatz hat die Stadt mit der Erstellung und Umsetzung eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts für die Lincoln-Siedlung eingeleitet. Bei der Entwicklungsplanung der Konversionsfläche wurden alle relevanten Akteure von der Verwaltung über die Politik bis zu den Bürger*innen in einem intensiven Beteiligungs- und Abstimmungsprozess eingebunden und so von den Vorteilen eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes überzeugt. Die gemeinsam beschlossenen Planungsansätze mussten (planungs-)rechtlich im Bebauungsplan, im städtebaulichen Vertrag sowie in einer Stellplatzeinschränkungs- und Verzichtssatzung verankert werden. Letztere trägt dem Umstand Rechnung, das klimafreundliche Mobilität weniger Autos bedeutet. Daher wurden Ober- (und Unter-) grenzen für den Bau von Stellplätzen definiert und die überwiegend dezentrale Anordnung der Stellplätze in Sammelgaragen festgelegt. Die zentrale Stellplatzvergabe erfolgt nach sozialgerechten Kriterien, Stellplätze können nur individuell vermietet und nicht automatisch mit einer Wohnung vergeben werden. Zudem ist auch der Parkraum im öffentlichen Straßenraum begrenzt und mit Gebühren belegt.
Auf vielen Pfaden klimafreundlich unterwegs
Das nachhaltige Mobilitätskonzept der Lincoln-Siedlung umfasst unterschiedliche Bausteine: Mittels Push- und Pull-Maßnahmen, sprich fördern und fordern, soll ein nachhaltigeres Mobilitätsverhalten angestrebt und damit die Aufenthalts- und Lebensqualität sowohl im Quartier als auch in der Gesamtstadt gesteigert werden. Das Angebot multimodaler, klimafreundlicher Mobilitätsalternativen reicht dabei von einem attraktivem ÖPNV-Angebot über Carsharing und eCarpooling bis hin zu Bike-Sharing und E-Lastenradsharing. Um Anreize für den Verzicht auf den eigenen PKW zu schaffen, stehen den Bewohner*innen bereits drei „mein lincolnmobil“-eCarpooling-Fahrzeuge zur Verfügung, die – zusammen mit dem On-Demand-Shuttle „HeinerLiner“ – mit einem Mobilitätsbudget je Bewohner*in und Monat über einen Anteil der Stellplatzmieteinnahmen gefördert werden. Auch das Fahrradfahren steht im Fokus, attraktive Stellplätze sind daher zahlreich vorhanden. Hinzu kommt die kostenlose Mobilitätsberatung „MobiCheck“, die Vorschläge zur Optimierung der individuellen Mobilitätsbedürfnisse liefert. Die Bewohner*innen der Siedlung werden regelmäßig über verschiedene Beteiligungsformate in den Entwicklungsprozess eingebunden. Aktionstage wie die „MobiTour auf Lincoln“, bei der alle Mobilitätsdienstleister Probefahrten ermöglichen, tragen dazu bei, nachhaltige Mobilitätsalternativen niederschwellig erfahr- und erlebbar zu machen. Die „lincoln-mobil-Info“ bietet monatlich aktuelle Informationen rund um das Thema und wird an alle Haushalte ausgegeben.