Bezirk Hamburg-Nord

25.000 Euro Preisgeld für das Projekt: Gemeinsam auf Klimakurs im Gewerbepark Hamburg-Nord

Die Auszeichnung wurde für das Pilotprojekt „Gewerbepark Hamburg-Nord – Gemeinsam auf Klimakurs“ vergeben. Damit unterstützen die bezirkliche Wirtschaftsförderung und das Klimaschutzmanagement die Unternehmen vor Ort dabei, einen klimafreundlichen Gewerbestandort mit Vorbildcharakter zu entwickeln.

Klimaschutz als Wirtschaftsförderung

Der Gewerbepark Hamburg-Nord ist auf dem Weg zum klimafreundlichsten Gewerbegebiet im Norden Hamburgs und damit zu einem zukunftssicheren Wirtschaftsstandort und Vorbild für andere Gewerbegebiete. Als größtes Gewerbegebiet im Bezirk bietet der Standort ein großes Potenzial zur Einsparung von klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen, beispielsweise durch die energetische Aufwertung von Gebäuden und die lokale Erzeugung und Nutzung von erneuerbarem Strom und erneuerbarer Wärme. Zur Aktivierung dieses Potenzials entwickeln die bezirkliche Wirtschaftsförderung und das Klimaschutzmanagement gemeinsam mit den Unternehmen des Gewerbeparks praxisnahe Lösungen in den Bereichen Energie, Ressourcenschonung, betriebliche Mobilität und Klimaanpassung.

Gestartet wurde mit dem Aufbau eines Netzwerks. Auf regelmäßigen Treffen – jeweils in Kooperation mit einem Mitgliedsunternehmen vor Ort – tauschen sich die Teilnehmenden über eigene und gemeinsame Klimaschutzprojekte aus. Gemäß dem „Bottom-up“-Prinzip orientieren sich Treffen und Themensetzungen an den konkreten Bedürfnissen der Teilnehmenden. Ein Thema betraf zum Beispiel die Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten von Maßnahmen, zu denen das Bezirksamt gemeinsam mit Fachleuten informierte.

Zur Stärkung der Identifikation mit dem Projekt wurde im Herbst 2022 der Name „Gewerbepark Hamburg-Nord – Gemeinsam auf Klimakurs“ im Netzwerk entwickelt und von einer Kommunikationsagentur, die selbst Teil des Netzwerks ist, als Wort-Bild-Marke professionell umgesetzt. Die Verwendung des Logos ist nur den Teilnehmenden vorbehalten und beinhaltet eine Zusage an die Ziele des Netzwerkes. Dafür wurde ein „Code of Conduct“ beschlossen: Im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung setzen sich die Beteiligten das Ziel, Maßnahmen in mindestens einem der vier Handlungsfelder Energie, Ressourcenschonung, betriebliche Mobilität und Klimaanpassung anzugehen und umzusetzen. Zum guten Gelingen werden bestehendes Wissen und Erfahrungen kontinuierlich im Netzwerk geteilt. Begleitet und unterstützt wurde die Netzwerkbildung von der Handwerks- und der Handelskammer Hamburg und der „UmweltPartnerschaft Hamburg“, einem Bündnis für freiwilligen betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz. Seit der Auftaktveranstaltung im Dezember 2021 haben sich bereits über 20 Unternehmen dem Netzwerk im Gewerbepark angeschlossen.

Klimafreundliche Wärmeplanung im Blick

Das Bezirksamt geht auch mit eigenen Initiativen auf das Netzwerk zu. Im Frühjahr 2023 hat das Bezirksamt die „Beratungskampagne Photovoltaik“ durchgeführt, um die Unternehmen zu unterstützen, Solarpotenziale auf ihren Dächern zu nutzen. Der öffentliche Raum im Gewerbepark ist ebenfalls Thema, beispielsweise um die Standortqualität durch nachhaltige Mobilitätskonzepte zu verbessern. Aktuell steht eine Voruntersuchung zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung des Gewerbeparks Hamburg-Nord im Fokus. Hierbei wird zuerst ein Energiekataster zur Darstellung der Energiebedarfe – insbesondere der Wärme – der Betriebe erstellt, gefolgt von einer Voruntersuchung zu einem klimaneutralen Wärmenetz für das Gebiet, in der die erneuerbaren und lokalen (Ab-)Wärmepotenziale aufgenommen sowie eine Analyse zur baulichen Umsetzung durchgeführt werden.

Langfristig soll das Klimaschutznetzwerk von den Unternehmen am Standort selbst getragen werden. Die aus der Umsetzung des Pilotprojekts gewonnenen Erkenntnisse sollen auf andere Gewerbestandorte übertragen werden. Dazu identifiziert die Bezirksverwaltung Faktoren, die die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen fördern, und erstellt einen Leitfaden.