Aufbau eines Mitfahrsystems auf Nachbarschaftsebene in der Region Burgwald-Ederbergland
Aufbau eines Mitfahrsystems auf Nachbarschaftsebene in der Region Burgwald-Ederbergland
Der Handlungsbedarf im Verkehrssektor ist mit Blick auf die deutschen Klimaschutzziele besonders hoch. Gleichzeitig stellt Mobilität im ländlichen Raum eine zentrale Herausforderung für die Regionalentwicklung dar. In der Region Burgwald-Ederbergland regt das Projekt Anwohnerinnen und Anwohner zur Nutzung eines Mitfahrsystems an, das nicht nur das Klima schützt, sondern auch den sozialen Zusammenhalt in Dörfern stärkt.
Projektnehmer
Region Burgwald-Ederbergland e.V.
Projektlaufzeit
01.09.2017 bis
31.03.2019
Projektkontakt
Fördersumme
86.075 Euro
Förderkennzeichen
03KKW0202
Förderprogramm
Auf einen Blick
Der Verkehrssektor gilt als drittgrößter Verursacher von Treibhausgasemissionen in Deutschland. Er verursacht knapp 18 Prozent der Emissionen in Deutschland. Rund 96 Prozent daraus resultieren aus dem Straßenverkehr (Quelle: Broschüre „Klimaschutz in Zahlen“, BMUB 2017 , S. 7). Ein nachbarschaftliches Projekt in der Region Burgwald-Ederbergland (Hessen) hat sich diesem Problem angenommen: Mit dem Mitfahrsystem hin&weg werden Anwohnerinnen und Anwohner eingeladen gemeinsam klimafreundliche Mobilität zu etablieren und damit gleichzeitig die Mobilitätsinfrastruktur im ländlichen Raum zu stärken.
Das private Mitfahrsystem steht mehreren Dorfgemeinschaften zur Verfügung. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden durch Informations- und Mobilisierungskampagnen an das Thema gemeinschaftliche Mobilität herangeführt und können über ein kostenfreies, digitales Buchungssystem gemeinsame Fahrten organisieren. Somit kann die Auslastung privater PKW gefördert und Emissionen reduziert werden, da das Verkehrsaufkommen verringert wird.
Ausgewiesene Haltestellen, Mitnahmebänke und Parkplätze ermöglichen einen umfassenden und einfachen Zugang zum Mitfahrsystem in der gesamten Region und machen dieses im Ortsbild sichtbar und attraktiv. Falls Benutzerinnen und Benutzer Fragen oder Informationsbedarf haben, können sie sich an ortsansässige Mobilitätspatinnen und -paten wenden. Diese Paten werden im Zuge des Projektes in den Nachbarschaften gesucht und fachlich geschult. Der einfache Zugang zu Mitfahrmöglichkeiten fördert nicht nur das klimabewusste Alltagshandeln, sondern auch den Zusammenhalt in den Dorfgemeinschaften.
Ziele
Gemeinschaftliche Mobilität leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im ländlichen Raum. Das Projekt hin&weg soll eine höhere Auslastung privater Fahrzeuge ermöglichen und somit Umweltbelastungen und Treibhausgasemissionen reduzieren. Durch gemeinsames Fahren soll darüber hinaus der soziale Zusammenhalt in den Nachbarschaften gestärkt werden. Dies erhöht wiederum die Bereitschaft Fahrten anzubieten, private Mitfahrangebote zu nutzen und ein umfassendes Netz an Mitfahrmöglichkeiten auszubauen.
Fazit
Gemeinsames Fahren ist praktisch, kann eine Alternative zu fehlendem öffentlichen Nahverkehr darstellen und damit besonders entlang von Hauptverkehrsachsen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.