CeBIT Green IT World (2009) und CeBIT Green IT (2010)
Projektnehmer
Bitkom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
Projektlaufzeit
15.10.2008 bis
30.04.2009
Projektkontakt
Fördersumme
521.524 Euro
Förderkennzeichen
03KS0105
03KS0105-1
Förderprogramm
So wird der Computer grün!
Der weltweite Siegeszug der Informations- und Telekommunikationsbranche (IKT-Branche) frisst Energie. Im Jahr 2007 erzeugte die Computernutzung ebenso viel Kohlendioxid wie der hiesige Flugverkehr. Gleichzeitig entwickelt die IKT-Branche aber erste Gegenstrategien.
Auf einen Blick
Auf der CeBIT 2008 in Hannover stellten Unternehmen ihre grünen Produkte erstmalig in einem separaten Ausstellungsbereich, dem „Green IT Village“, vor. In den Jahren 2009 und 2010 förderte die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) den Messeauftritt der grünen Informationstechnologien. Mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums (BMU) schuf der Digitalverband Bitkom den etwa 2.000 Quadratmeter großen Ausstellungsbereich CeBIT Green IT. Die Ausstellung mit Podiumsveranstaltungen und Vorträgen fand unter Fachleuten, bei Verbraucherinnen und Verbrauchern und in der Politik großen Anklang.
Grüne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)
Als grün gelten IKT, die über den gesamten Lebenszyklus hinweg umwelt- und ressourcenschonend gestaltet werden. Zum Lebenszyklus gehören dabei die Planung der Hardware, die Produktion und Verwendung sowie die Entsorgung der IKT-Produkte. Darüber hinaus leisten IKT-Produkte einen Beitrag um Prozesse energie- und ressourceneffizient zu organisieren.
Vom Dorf in die Welt
Noch 2008 sprach man auf der CeBIT vom Dorf, dem „Green IT Village“, aber in den beiden Jahren danach klappte mit der „Green IT World“ der Sprung aus der Nische. Mit einer ganzen Welt grüner Lösungsvorschläge auf einer sechsmal größeren Ausstellungsfläche brachte Bitkom das Leitbild des nachhaltigen Konsums groß heraus. Gleichzeitig präsentierte das Verbandsteam den Firmen der Digitalbranche energieeffiziente IKT-Komponenten und Konzepte. Jeweils 80.000 Besucherinnen und Besucher interessierten sich dafür.
Bürgernah und gut besucht: Die Ausstellungsfläche des BMU
Das BMU und das Umweltbundesamt präsentierten sich in den Jahren 2009 und 2010 auf 100 beziehungsweise 250 Quadratmetern Präsentationsfläche den Verbraucherinnen und Verbrauchern.
Mit dabei war unter anderem das bekannte Siegel Blauer Engel und das Thema „Energiesparen ist Klimaschutz“. Die Bedeutung der grünen Technologien stand auch im Zentrum der Messebesuche der jeweiligen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (2009) und Norbert Röttgen (2010). Das Publikum lernte auf dem BMU-Stand die neuesten Energiesparlampen und andere Effizienztechnologien kennen. Es setzte sich 2009 mit globaler Produktverantwortung rund um Handy und Notebook auseinander. In der Ausstellung im Jahr 2010 wurde der ökologische Rucksack für die Herstellung eines Laptops veranschaulicht und die Herkunft seltener Erden erkundet. Wer es wissen wollte, erfuhr auch, wie IKT-Recycling funktioniert. Die Besucherinnen und Besucher und der amtierende Bundesumweltminister Norbert Röttgen erprobten beim Messerundgang selbst das Zerlegen von Altgeräten.
Produkte international führender Unternehmen
Zahlreiche Firmen zeigten im Umfeld des BMU-Stands ihre umwelt- und klimafreundlichen Angebote. Auf der Profiebene von und für Unternehmen überzeugten vor allem die Effizienzpotenziale intelligenter Infrastrukturprodukte und die grünen IKT-Serverlösungen. Auch die Smart Meter, also die schlauen Stromzähler, gehörten zum hochgelobten und viel diskutierten Angebot.
Begleitend zu den Produktpräsentationen boten angenehm gestaltete Kommunikationsecken die Gelegenheit, bei einem Getränk Visitenkarten und Erfahrungen auszutauschen und sich über grüne Geschäftsmodelle zu informieren.
“Hightech entscheidend für den Klimaschutz.“ Schlagzeile von Sueddeutsche.de, Welt Online und dpa, 5.3.2010
Forum mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen
Zentral in der Green IT Gesamtausstellungsfläche von 2.000 Quadratmetern gelegen, lockte das große Forum mit beinahe stündlichen Vorträgen, Fachgesprächen und Podiumsdiskussionen.
Mehr als 1.200 Expertinnen und Experten thematisierten die vielen Facetten der grünen IKT, sei es Ressourcenschutz, der Stromverbrauch von Rechenzentren oder Schulprojekte. Ihnen schenkten nicht nur das Fach- und Laufpublikum Aufmerksamkeit, sondern auch etwa 50 internationale Delegationen aus Politik und Wirtschaft.
Im Jahr 2010 fanden auf der CeBIT Green IT Veranstaltungen mit Vertreterinnen und Vertretern der EU-Kommission, aus Japan und den USA statt. Sie sprachen über die Erfolge ausgewählter grüner Muster-Beispiele und tauschten Erfahrungen zum Thema Green IT aus. Es folgten Veranstaltungen zu Elektromobilität, zu erfolgreichen Pionierlösungen und zu IKT-Recycling.
Viel Prominenz auf dem Podium
Ein Muss für Fachleute und Presse war in beiden Jahren die gemeinsame Jahreskonferenz von BMU, Bitkom und dem Umweltbundesamt (UBA). Ihre Titel lauteten 2009 „Nachhaltigkeit in einer digitalen Welt" und 2010 „Perspektive: Green through IT!“ Politikerinnen und Politiker aus allen Parteien sowie aus verschiedenen Bundesländern, darunter die Umwelt- und Wirtschaftsministerinnen und -minister, trafen sich auf dem Diskussionspodium mit ihren internationalen Kolleginnen und Kollegen. Außerdem mit dabei: Diplomatinnen, Diplomaten, Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler, Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter. Sie alle debattierten darüber, wie IKT die Umwelt schonen und gleichzeitig Kosten sparen kann. Das Expertenpublikum ließ sich von den Vorträgen und Diskussionen inspirieren und setzte die Thematik in angeregten Fachgesprächen fort. Man konnte sich allerdings kaum einigen, ob Green IT noch Zukunftsmusik oder schon Realität sei.
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Was sollte das Projekt erreichen?
- Innovative grüne IKT-Lösungen sollten präsentiert werden;
- aktuelle Entwicklungen im Bereich grüner IKT sollten diskutiert werden;
- Unternehmen, Wissenschaft und Politik sollten zum Thema grüne IKT vernetzt werden;
- die Öffentlichkeit sollte für die Notwendigkeit grüner IKT-Lösungen sensibilisiert werden.
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Was hat das Projekt erreicht?
- Circa 80.000 Besucherinnen und Besucher informierten sich auf den Ausstellungsflächen zur grünen IKT;
- bis zu 24 Ausstellerinnen und Aussteller präsentierten ihre grünen Lösungen auf der jeweiligen Ausstellungsfläche;
- bis zu 1.200 Expertinnen und Experten diskutierten im Forum rund um das Thema Green IT.
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Wie ging es weiter?
- Jährlich werden grüne IKT-Lösungen auf der CeBIT präsentiert.
- Informationen zur CeBIT sind unter www.cebit.de zu finden.
Beitrag zum Klimaschutz
Das Projekt verdeutlichte im Rahmen einer der wichtigsten internationalen Leitmessen den Zusammenhang von IKT und Klimaschutz. Mit der breiten Etablierung des Begriffs „Green IT“ leistete es Pionierarbeit in Deutschland.
Der Messeauftritt der Green IT sensibilisierte Herstellerinnen und Hersteller sowie das Publikum für klimaschutzrelevante IT-Lösungen und das Thema Energieeffizienz. Daraus lässt sich zwar keine konkrete Anzahl eingesparter Tonnen CO2 direkt ableiten. Auf lange Sicht jedoch steuerten die beiden CeBIT Green IT-Projekte wichtige Impulse zur Produktion emissionsärmerer Geräte bei.
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Checkliste der Erfolgsfaktoren
- Öffentlichkeit und Fachwelt Praxisbeispiele und Vorbildlösungen präsentieren;
- nationale und internationale Erfahrungen diskutieren;
- Besucherinnen und Besucher aktiv einbinden (zum Beispiel auf der Recycling Strecke für Altgeräte).
Tipps und Tricks für interessierte Institutionen
Auch mehrere Jahre später ist das Thema grüne IKT und damit die Frage nach Energieeffizienz in der Digitalbranche aktueller denn je. Die Bitkom Organisatoren betonten eine ganze Reihe von Erfolgsfaktoren für die Ausrichtung einer werbewirksamen Großveranstaltung.
Visionen zur Sprache bringen
Auf der Ausstellungsfläche präsentierten sich Unternehmen mit ihren innovativen und energieeffizienten IKT-Lösungen. Die Sichtbarkeit grüner Muster-Lösungen der Branche wurde gesteigert, Zukunftsvisionen besprochen und die grünen Innovationen einem weiten Publikum bekannt gemacht.
Bewährte Praxisbeispiele präsentieren
Die Vorträge des Forums illustrierten das breit gefächerte Spektrum spannender Praxisbeispiele.
Auf der Konferenz im Jahr 2010 berichteten Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission über die wichtige Rolle der IKT bei der Erreichung der europäischen Energieeffizienzziele und der World Wildlife Fund (WWF) unterstrich die Relevanz der IKT für den Klimaschutz. Europäische, amerikanische und asiatische grüne IKT-Beispiele und Lösungsansätzen wurden präsentiert.
Vielseitige Diskussionen
Auf dem Podium diskutierten Politikerinnen und Politiker wie Bundesumweltminister Norbert Röttgen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wie Professor Hennig Kagermann, Präsident von Acatech und hochrangige Wirtschaftsfachleute von Bosch, Roland Berger und Alcatel-Lucent.