Clever fürs Klima - Energiesparmodell für Schulen im Landkreis Kassel
Energie einsparen und Klimaschutz sowie den bewussten Umgang mit Ressourcen im Denken und Handeln von Schülerinnen und Schülern verankern: Dieses Ziel hat der Landkreis Kassel mit der Einführung eines Energiesparmodells für Schulen verfolgt.
Die Maßnahme ist eines von knapp 300 im Rahmen der Kommunalrichtlinie geförderten Energiesparmodellen.
Projekttitel
Clever fürs Klima - Energiesparmodell für Schulen im Landkreis Kassel
Projektnehmer
Landkreis Kassel
Projektlaufzeit
01.07.2018 bis
30.06.2022
Projektkontakt
Kerstin Linne
Energie 2000 e.V.
Raiffeisenweg 2
34466 Wolfhagen
Telefon: 05692 99414 22
E-Mail: kerstin.linne@energie2000ev.de
Fördersumme
539.662 Euro
Förderkennzeichen
67K09809
Förderprogramm
Auf einen Blick
Ziel ist es, durch die Einführung des Energiesparmodells Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Gebäudemanagement und sonstiges Personal in den Bildungseinrichtungen im Landkreis Kassel dazu zu motivieren, Energie, Wasser und Abfall einzusparen. Sie sollen durch nachhaltiges Handeln aktiv daran mitwirken, die Treibhausgasemissionen zu senken und somit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Energieagentur „Energie 2000“ wurde vom Landkreis mit der Durchführung des Energiesparmodells beauftragt.
Alle 73 Schulen im Landkreis Kassel haben an dem Projekt teilgenommen. An den Schulen wurden diverse pädagogische Angebote, sogenannte Lernwerkstätten, zu den Themen Klimawandel, Energie und Strom durchgeführt. Es gab Energie-Rundgänge, um den Stand der Technik und Einsparpotenziale aufzudecken sowie bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeinsparung zu unterstützen. Außerdem wurden Hausmeisterschulungen in Form von „Energietreffs" durchgeführt.
Als Anreiz zur Einführung eines Energiesparmodells wurden zwei verschiedene Prämiensysteme gewählt: Zum einen soll die Motivation der Schulen durch eine 50-Prozent-Beteiligung an den eingesparten Energiekosten verstärkt werden. Zum anderen werden die Schulen mit der „Aktivitätenkomponente" für ihre Klimaaktivitäten belohnt. Diese werden anhand eines Punktesystems über einen Fragebogen festgehalten und mittels eines Schlüssels durch den Träger in eine Prämienzahlung umgerechnet. Das Prämiengeld wird aus der Hälfte der eingesparten Energiekosten gezahlt.
Energieeinsparungen wurden beispielsweise durch sogenannte Prompts erreicht: Strategisch klug platzierte Handlungshinweise wie „Clever Strom sparen, Licht aus!“. Ein weiteres Beispiel, wie an den Schulen konkret Emissionen einspart wurden, ist der „Laufende Schulbus“. Kinder treffen sich zu Fuß an eingerichteten „Haltestellen“ und gehen von dort aus gemeinsam zur Schule. Dadurch werden Fahrten in „Elterntaxis“ vermieden.
Herausforderungen und Lösungen
Das größte Problem war die Coronapandemie, die eine Zeit lang Schulbesuche einschränkte. In diesem Zeitraum wurde daher auf Online-Angebote gesetzt und es wurden telefonische Beratungen durchgeführt.
Auch das Abrufen der Prämien gestaltete sich zu Anfang des Projekts schwierig. Zunächst erfolgte dies über das Schulbudget. Dann wurde eine bessere Lösung gefunden: Die Energieagentur stand als Umsetzerin des Projekts ohnehin in engem Austausch mit den Schulen und überwies die Rechnungen vom jeweiligen Prämiengeld. Dabei werden die Schulen aufgefordert, die Prämie für nachhaltige Maßnahmen wie Umwelt- und Klimaprojekte zu verwenden. Diese Lösung wird von den Schulen gut angenommen und hat sich bewährt.
Erfolge und Erfolgsrezept
Ein Erfolgsrezept des Energiesparmodells ist es, dass die Prämien, die die Schulen durch Energieeinsparungen und den Nachweis von Klimaaktivitäten erhalten haben, genutzt werden können, um Dinge im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu beschaffen, für die es sonst kein Geld gegeben hätte. Es hat außerdem sehr motivierend gewirkt, wenn die Hausmeisterinnen und Hausmeister an den Prämien beteiligt wurden und sich beispielsweise neues Werkzeug oder sonstige Ausrüstung anschaffen konnten, die es ihnen künftig erleichtern, Maßnahmen zur Energieeinsparung umzusetzen.
Zahlen und Fakten
Mit dem Projekt konnte im Vergleich mit dem Ist-Zustand zum Beginn des Vorhabens eine Einsparung von 1.210 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr, davon 489 Tonnen pro Jahr für Wärme und 721 Tonnen pro Jahr für Strom, erzielt werden.