Dekarbonisierung und Flexibilisierung der Wärmeerzeugung in der Industrie Wärmewende in der Industrie
Dekarbonisierung und Flexibilisierung der Wärmeerzeugung in der Industrie
Die Wärmewende in der Industrie ist die Umstellung auf eine nachhaltige Deckung der industriellen Wärme- und Kältebedarfe. Ein dezentrales, Energiesystem, das sektorenkoppelnde Technologien, erneuerbare Energien und Flexibilität intelligent nutzt, kann zudem helfen, das Stromnetz zu stabilisieren und Energiekosten zu senken.
Projektnehmer
Hochschule Karlsruhe - Technik und WirtschaftProjektlaufzeit
01.02.2019 bis
31.01.2022
Projektkontakt
Fördersumme
856.015 Euro
Förderkennzeichen
03KF0094A/B
Förderprogramm
Auf einen Blick
In diesem Projekt werden verschiedene Lösungsansätze für ein industrielles, nachhaltiges Energiesystem erarbeitet, dargestellt und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden.
Der Ansatz dabei, ist die Wärmeversorgung in der Industrie zu dekarbonisieren und auftretende Stromüberschüsse aus der volatilen regenerativen Stromerzeugung zu integrieren beziehungsweise Dunkelflauten zu überbrücken. Eine gleichzeitige Betrachtung dieser beiden Herausforderungen eröffnet durch eine realisierte Sektorenkopplung neue Chancen für innovative Akteure auf dem Energiemarkt. Durch den Einbindung dieser Energiemarktakteure und dem Einsatz computergestützter Modellierung sollen in 10 bestehenden, realen Industriestandorten Konzepte zur sektorenübergreifenden, systemdienlichen Energieversorgung entwickelt werden und zur Umsetzung angestoßen werden.
Ziele
Zielgruppe im Projekt sind einerseits Industrieunternehmen die ihre Energieversorgungsstruktur modernisieren, Energie effizient nutzen und verstärkt erneuerbare Energien einsetzen möchten. Ebenso sind die Akteure auf dem Energiemarkt Zielgruppe, welche die Marktorientierung der Energieversorgung durchführen: Energieversorger, Energiedienstleistungsunternehmen, Unternehmen der IT-Wirtschaft im Handlungsfeld der Energiewirtschaft, Beratungs- und Planungsbüros.
Via Projektkonferenzen, Fachvorträgen, Publikationen und E-Mail-Newsletter sollen über 200 weitere Industrieunternehmen über die Aktivitäten und Ergebnisse des Projektes informiert.
Das Projekt soll über die 10 Best-Practice-Beispiele jährlich über 3.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen. Durch die Verteilung der Ergebnisse und Erkenntnisse sollen diese direkten Einsparungen multipliziert werden.
Projektablauf
Um die Projektziele zu erreichen, werden zunächst die relevanten Energiemärkte analysiert und Tools zur Energiesystemmodellierung weiterentwickelt beziehungsweise auf die Anforderungen des Projektes angepasst.
Parallel dazu werden im Verlauf des Projektes zehn geeignete Industriekomplexe als Partner gewonnen und deren relevante Energieverbrauchsstrukturen modelliert. Mit modernen Optimierungsverfahren werden diejenigen Strukturen ermittelt, die die Endenergie kostengünstiger und mit geringeren CO2-Emissionen herstellen. Darauf aufbauend wird untersucht, wie diese unternehmenseigene Energieversorgung dahingehend betrieben werden kann, dann Strom selber zu produzieren, wenn die Börsenstrompreise hoch sind und dann vermehrt öffentlichen Strom zu nutzen, wenn die Börsenpreise tief sind. Dazu wird Kontakt zu relevanten Energiemarktakteuren hergestellt. Darauf aufbauend werden unter Einsatz von Struktur-, Design- und Betriebsoptimierung und unter Einbindung der Erfahrung der Energiemarktakteure technische Konzepte und mögliche Betreibermodelle erarbeitet.
In Konferenzen, Veröffentlichungen und einem Leitfaden werden die Ergebnisse des Projektes verteilt.
Fazit
Am Ende des Projektes sind mehrere smarte Konzepte zur nachhaltigen Wärme- und Kälteversorgung auf dem Weg in die Umsetzung. Die Erkenntnisse aus der Konzeptionierungsphase haben viele Industrieunternehmen und Energiemarktakteuren erreicht und helfen, dabei Hemmnisse zur Umsetzung der Wärmewende in der Industrie abzubauen.