Einführung des Energiesparmodells "Halbe-Halbe" in Leipziger Schulen
Das Energiesparmodell „Halbe-Halbe“ motiviert Schulen zu aktivem Klimaschutz durch energiebewusstes Verhalten – mit Bildungsarbeit, Prämien und langfristiger Wirkung.
Die Maßnahme ist eines von mehr als 310 im Rahmen der Kommunalrichtlinie geförderten Projekten zum Förderschwerpunkt Energiesparmodelle.
Projekttitel
Einführung des Energiesparmodells "Halbe-Halbe" in Schulen in der Stadt Leipzig
Projektnehmer
Stadt Leipzig
Projektlaufzeit
01.08.2017 bis
31.12.2021
Projektkontakt
Anna Biedermann
Stadt Leipzig
Amt für Gebäudemanagement
Tel.: 0341/123-7351
E-Mail: anna.biedermann@leipzig.de
Fördersumme
rund 187.760 Euro
Förderkennzeichen
67K04386
Förderprogramm
Auf einen Blick
Das Projekt „Halbe-Halbe“ geht zurück auf einen Antrag des Stadtrates. Die Initiatoren und Initiatorinnen informierte sich in Frankfurt über ein vergleichbares Projekt und stellte daraufhin den Antrag. Mit dem Projekt sparen Schulen Energie durch ein verändertes Nutzungsverhalten und erhalten eine Prämie für ihr Engagement.
Das Energiesparprojekt soll jedoch nicht ausschließlich dazu dienen, Energie und damit Geld einzusparen. Wichtiger ist dabei die Bildungsarbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Sie werden zu energiesparendem Verhalten angeregt und damit zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gemacht, weil sie angeeignetes Wissen und Kompetenzen in ihren Lebensalltag tragen. Im Energiespar-Unterricht erfährt das Energieteam, warum wir Energie sparen und das Klima schützen müssen, woher Energie kommt und welche Hürden dabei überwunden werden müssen. Neben den theoretischen Hintergründen lernen die Schülerinnen und Schüler Zusammenhänge anhand praktischer Übungen und Experimente kennen.
Herausforderungen und Lösungen
Schwierigkeiten bereitete die korrekte Berechnung der Prämien, da in den teilnehmenden Schulen während der Projektlaufzeit viele Umstrukturierungen, Neubauten und Sanierungen stattfanden. Es wurde daher schließlich vom verbrauchsbasierten Beteiligungsprämienmodell umgestellt auf eine Kombination aus Verbrauchs- und Aktivitätskomponente, bei der Verbrauchseinsparungen nur noch pauschal berücksichtigt und keine Korrekturwerte berechnet werden für Baumaßnahmen u. ä.
Durch die Corona-Pandemie kam es zu erheblichen Schwierigkeiten, die pädagogische Vorort-Betreuung wie geplant umzusetzen. Da selbst der Regelunterricht kaum durchführbar war, hatten es externe Projekte noch viel schwerer. Es wurde mit verschiedenen Ansätzen versucht, weiter mit den Schulen zusammenzuarbeiten: Bereitstellung von digitalen Themenpaketen für den Zuhause-Unterricht in Abstimmung mit den Energieteamleitungen, die eine Brücke von den Möglichkeiten des häuslichen zum schulischen Energiesparen bildeten, sowie Fernunterricht per Videokonferenz, Online-Filmerstellung zum Energiesparen usw. Außerdem wurde verstärkt mit den Hausmeisterinnen und Hausmeistern gearbeitet.
Erfolge und Erfolgsrezept
Die Erfolge und messbaren Energieeinsparungen entstehen erst über mehrere Jahre, da zu Beginn des Projektes nur mit einem kleinen Team gearbeitet wird und sich das Wissen anschließend in der ganzen Schule ausbreiten muss. Es empfiehlt sich daher, mindestens zwei Jahre lang mit der gleichen Einrichtung zu arbeiten.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist auch die Einbeziehung der technischen Mitarbeitenden, die in unserem Projekt eine eigene Prämie erhalten. Sinnvoll ist die regelmäßige (z.B. jährliche) Überprüfung der Raumtemperaturen über einen längeren Zeitraum mit einem Datenlogger mit anschließender Einstellung der Heiz- und Absenktemperaturen.