Fokuskonzept Mobilität der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Mit einem neu entwickelten Fokuskonzept Mobilität möchte die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den Umweltverbund stärken und motorisierten Individualverkehr reduzieren.
Die Maßnahme ist eines von mehr als 20 im Rahmen der Kommunalrichtlinie geförderten Projekten zum Förderschwerpunkt Fokuskonzepte.
Projekttitel
Fokuskonzept Mobilität für die Standorte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Projektnehmer
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)
Projektlaufzeit
01.09.2023 bis
31.12.2024
Projektkontakt
Fee Breunig
Fördersumme
rund 53.000 Euro
Förderkennzeichen
67K24283
Förderprogramm
Auf einen Blick
Das Projekt entstand im Rahmen der Selbstverpflichtung aus der Masterplanung für das Südgelände der FAU. Initiiert wurde das Mobilitätskonzept vom Kanzler der FAU.
Ein zentrales Ziel war es, öffentliche Verkehrsmittel (ÖPNV), Fahrradverkehr und alternative Mobilitätsangebote besser zu vernetzen. Dazu zählen effizientere ÖPNV-Verbindungen, mehr Sicherheit für den Radverkehr sowie bedarfsgerechte Umstiegsmöglichkeiten, um die Mobilität von Studierenden und Mitarbeitenden zu verbessern. Durch die Stärkung des Umweltverbunds soll der motorisierte Individualverkehr reduziert werden.
Zu Beginn wurden eine Mobilitätsbefragung und eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Darauf aufbauend entstand eine Treibhausgasbilanz. Anschließend wurden Potenziale zur Reduzierung der THG-Emissionen ermittelt und zwei Szenarien entwickelt: ein moderates sowie ein Best-Case-Szenario. Für die Jahre 2030 und 2035 wurden konkrete Minderungsziele formuliert und als Reduktionspfad dargestellt.
Unter Beteiligung aller FAU-Angehörigen – über eine digitale Ideenbox sowie einen Workshop mit internen und externen Stakeholdern – entstand ein umfangreicher Maßnahmenkatalog. Er umfasst 38 Maßnahmen in sieben Handlungsfeldern: ÖPNV, Fahrrad, Intermodalität, motorisierter Individualverkehr, Kommunikation, Organisation und Controlling. Die Umsetzung erfolgt mit einem kombinierten Bottom-up- und Top-down-Controlling-Ansatz. Die Erstellung des Konzepts wurde kommunikativ begleitet durch die Berichterstattung über die Website, einen Newsletter des Green Office sowie einen „Mobilitäts-Mai“.
Herausforderungen und Lösungen
Im Verlauf des Projekts traten mehrere Herausforderungen auf, die jedoch erfolgreich gemeistert wurden. Ein zentrales Ziel war die Optimierung der Stundenpläne. Allerdings zeigte sich, dass die bestehenden Verflechtungen und bereits durchgeführten Anpassungen so komplex waren, dass eine grundlegende Neuordnung kaum möglich war. Gespräche mit der Studienkoordination machten deutlich, wie viel Arbeit bereits in die bisherigen Optimierungen geflossen war.
Ein weiteres Problem war die geringe Rücklaufquote bei der Mobilitätsbefragung. Während 28 Prozent der Mitarbeitenden teilnahmen, lag die Beteiligung unter den Studierenden nur bei 8 Prozent. Es wurde vermutet, dass eine Verlosung von Gewinnen die Teilnahmequote möglicherweise hätte verdoppeln können.
Auch der Projektstart stellte eine Herausforderung dar: Um Verzerrungen durch die Semesterferien zu vermeiden, musste der Beginn an den Semesterstart gekoppelt werden – was durch die dynamischen Betriebsabläufe der FAU erschwert wurde. Um den Datenschutzanforderungen gerecht zu werden, wurden die Ergebnisse standortweise zusammengefasst. Durch diese Clusterung konnten größere Einheiten gebildet und die Datenschutzvorgaben eingehalten werden.
Um eine breite Beteiligung der FAU-Angehörigen zu ermöglichen und vielfältige Ideen für geeignete Maßnahmen zu sammeln, wurde eine digitale Ideenbox eingerichtet. Sie bot allen die Möglichkeit, Vorschläge einzureichen, die nach Prüfung durch den beauftragten Dienstleister in das Konzept einflossen.
Erfolge und Erfolgsrezept
Eine der wichtigsten Entscheidungen für den Erfolg des Projekts war die Auswahl eines Dienstleisters mit räumlicher Nähe. So konnten zusätzliche Reisekosten vermieden und gleichzeitig die Vertrautheit mit der lokalen Umgebung sichergestellt werden.
Auch die Einrichtung einer internen Steuerungsgruppe zu Beginn des Projekts war entscheidend, um die verschiedenen Statusgruppen der FAU frühzeitig einzubinden und ihre Beteiligung zu fördern. Durch die Einbindung externer Stakeholder entstanden wertvolle Kontakte, die bei der Umsetzung von Maßnahmen über das Projektende hinaus unterstützend wirken können.
Zudem wurde die Website kontinuierlich aktualisiert, um den Projektfortschritt transparent zu kommunizieren. Für eine höhere Teilnahmequote unter Studierenden bei zukünftigen Mobilitätsbefragungen kann das Verlosen von Gewinnen sorgen.