Gender Mainstreaming für kommunalen Klimaschutz
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Energieverbrauch in Industrieländern auch von geschlechtsspezifischen Rollen abhängt. Damit Klimaschutzmaßnahmen ihre Wirkung entfalten, müssen soziale Aspekte berücksichtigt und Skills und Wissen über Gender Mainstreaming bei allen Personen gefördert werden, die im kommunalen Klimaschutz tätig sind.
Projekttitel
Gender Mainstreaming für einen wirksameren und sozial gerechten Klimaschutz in Kommunen - Unterstützungsangebote und Wissensaufbau für kommunale Akteure
Projektnehmer
Verbundpartner
LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit e.V.
und
Klima-Bündnis e.V.
Projektlaufzeit
01.05.2024 bis
30.04.2027
Projektkontakt
Pat Bohland
LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit
Rheinstraße 45
12161 Berlin
+49 30308798 0
info@life-online.de
www.life-online.de
Fördersumme
664.160 Euro
Förderkennzeichen
67KF0189 A, B
Förderprogramm
Der Verein LIFE und das Klima-Bündnis arbeiten gemeinsam mit bis zu 15 deutschen Modellkommunen aus verschiedenen Bundesländern an der Konzeption, Planung und Umsetzung von geschlechtergerechten Klimaschutzmaßnahmen. Beim Gender Mainstreaming geht es vor allem darum, bei Entscheidungen und Maßnahmen die unterschiedlichen Auswirkungen auf Männer und Frauen im Blick zu behalten.
Das kann zum Beispiel bedeuten:
- eine geschlechtersensible Ansprache in Bildungs- und Informationsmaterialien zu den Themen Stromsparen, Energieeffizienz und Gebäudesanierung umzusetzen oder
- im Bereich Mobilität Präventionspläne einzuführen, um die subjektive Sicherheit von Frauen und von Mehrfachdiskriminierung betroffenen Personen im öffentlichen Nahverkehr zu erhöhen und damit den Umstieg vom Auto auf den Umweltverbund zu ermöglichen.
Ziele
Das Verbundprojekt hat zwei Hauptziele:
- Kommunale Klimaschutzmaßnahmen sollen mit Hilfe der Projektpartner von den Kommunen gendersensibel gestaltet werden.
- Das Projekt soll bei Personen, die im kommunalen Klimaschutz tätig sind, Fähigkeiten und Wissen zu Gender Mainstreaming aufbauen.
Projektablauf
In einem ersten Schritt werden gemeinsam Klimaschutzmaßnahmen in den Kommunen identifiziert, die beispielhaft im Sinne des Gender Mainstreaming angepasst werden. Konkret bedeutet dies, dass Maßnahmen aus den Bereichen Energie, Mobilität, Konsum und Gebäudesanierung auf Aspekte der Geschlechtergerechtigkeit hin überprüft werden. Dabei stellen wir zum Beispiel Fragen wie:
- Wer hat an Beteiligungsverfahren teilgenommen?
- Werden die Alltagswege berücksichtigt, die Menschen mit Kindern oder zur Sorge pflegebedürftiger Personen zurücklegen?
- Wird das subjektive Sicherheitsempfinden im Straßenverkehr und bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel berücksichtigt?
- Werden durch Informationsmaterialien und -kampagnen vielfältige Personengruppen angesprochen und erreicht?
Vor Ort werden gemeinsam Trainings durchgeführt, in denen Gleichstellungsinstrumente auf den kommunalen Klimaschutz angewendet werden. Gemeinsame Treffen ermöglichen den direkten Austausch zwischen den Modellkommunen und fördern das Lernen mit- und voneinander.
Fazit
Durch die Berücksichtigung geschlechterspezifischer Aspekte und Bedürfnisse im lokalen Klimaschutz erzielt das Projekt eine breitere gesellschaftliche Zustimmung, verhindert Ungerechtigkeiten und verstärkt die Wirkung der geplanten Maßnahmen insgesamt.