Green Day - Schulen checken grüne Jobs - nachhaltige Verstetigung des bundesweiten Berufsorientierungtages
Schulen checken grüne Jobs - nachhaltige Verstetigung des bundesweiten Berufsorientierungtages
Projektnehmer
Zeitbild Stiftung
Projektlaufzeit
01.08.2014 bis
31.12.2015
Projektkontakt
Fördersumme
183.391 Euro
Förderkennzeichen
03KF0001
Förderprogramm
Der Orientierungstag für Umweltberufe
Grüne Unternehmen suchen grünen Nachwuchs und umgekehrt – der Green Day bringt sie zusammen.
Auf einen Blick
In der Phase ihrer Berufsorientierung übersehen Jugendliche oft die vielseitigen Berufschancen in Ökologie und Klimaschutz. Andererseits suchen mittelständische Unternehmen aus der Umweltbranche nach Wegen, mit ihren Technologien und Produkten bekannter zu werden und qualifizierten Nachwuchs zu finden. Deshalb rief die Zeitbild Stiftung mit Förderung aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums den sogenannten Green Day ins Leben. Ziel war es, einen Tag lang Schülerinnen und Schüler mit Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz zusammenzubringen und Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen.
Grüne Jobs und Karrieremöglichkeiten
Mit dem Projekt Green Day wurde im Jahr 2012 der erste bundesweite Orientierungstag zu Berufs- und Studienperspektiven im Klima- und Umweltschutz eingerichtet. Seitdem informieren sich Jugendliche der achten bis dreizehnten Klasse jährlich Mitte November über Berufsbilder, Forschungsfelder und konkrete Jobmöglichkeiten. Bisher wurden Hunderte von Veranstaltungen in Betrieben und Hörsälen angeboten, an denen mehr als zehntausend Schülerinnen und Schüler teilnahmen.
Der Begriff wurde in bewusster Analogie zu den gut bekannten Zukunftstagen für Mädchen und Jungen – dem Girls‘ Day für MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und dem Boys‘ Day für Berufe, in denen weniger als 40 Prozent Männer arbeiten – gewählt.
Passende Vermittlung durch gezielte persönliche Ansprache
Die große Aufgabe für die Zeitbild Stiftung als Organisatorin des Green Day bestand jedes Jahr aufs Neue in der Zusammenführung von Besucherinnen und Besuchern mit Anbieterinnen und Anbietern. Tausende Kontaktpersonen in vielen verschiedenen Firmen, Forschungseinrichtungen oder Hochschulen mussten persönlich per Telefon oder E-Mail zur Teilnahme eingeladen werden. Parallel dazu galt es, bei den Schulen den Berufsumwelttag bekannt zu machen. Hierbei nutzte die Zeitbild Stiftung persönliche Kontakte aus der Verlagsarbeit ebenso wie den Versand von Broschüren mit thematisch passenden Unterrichtsmaterialien. Bei der Ansprache wurde den gastgebenden Unternehmen auch eine didaktische Beratung angeboten, die bei der Veranstaltungsdurchführung helfen sollte. Außerdem wurden viele wichtige Institutionen wie etwa der Bundesverband der Arbeitgeber (BDA) oder der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) als Kooperationspartner gewonnen. Vertreterinnen und Vertreter dieser Vereinigungen waren auch Mitglieder der Steuerungsgruppe, die den Green Day als Beirat unterstützte.
Ein Online-Portal zur besseren Auffindbarkeit
Ein wichtiges organisatorisches Rückgrat des Green Day ist das Internet-Portal. Es ermöglicht den Schulen passende Schnupperangebote zu finden. Hier stellen Unternehmen, Universitäten und Fachhochschulen ihre Veranstaltungen vor. Lehrkräfte und ihre Schützlinge können sich direkt zur Teilnahme anmelden. Eine Deutschlandkarte vermittelt eine Übersicht über alle Aktivitäten. Im Hintergrund unterstützt eine Adressdatenbank mit weit über 6.000 Einträgen die reibungslose Kommunikation zwischen allen Beteiligten.
Kommunikation auf allen Kanälen
Den Auftakt des Green Day im Jahr 2012 bildete eine Feier im Berliner Gasturbinenwerk mit einer Rede von Bundesumweltminister Peter Altmaier. Seitdem wird der Green Day jährlich mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit in der allgemeinen Presse und den Fachpublikationen, in Radio, Fernsehen, im Internet, in den sozialen Medien und auf Fachmessen beworben. Auch die Kooperationspartnerinnen und -partner, besonders der Zentralverband des Deutschen Handwerks, der Verband der Automobilindustrie und der Zentralverband Gartenbau, verbreiten die Informationen zum Green Day weiterhin über ihre Kanäle, um auf diese Weise noch mehr Betriebe zu finden.
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Was sollte das Projekt erreichen?
- Der Green Day sollte Schülerinnen und Schülern der 8. bis 13. Klasse Einblicke in Berufe und Studiengänge im Umwelt- und Klimaschutz ermöglichen.
- Unternehmen (insbesondere aus dem mittelständischen Bereich und dem Handwerk), Hochschulen und Forschungs-einrichtungen sollten mit potenziellen Nachwuchskräften beziehungsweise Studierenden zusammengebracht werden.
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Was hat das Projekt erreicht?
2012/2013:
- In beiden Jahren wurden zusammen 320 Veranstaltungen in allen 16 Bundesländern durchgeführt.
- Zu den Green Day-Veranstaltungen meldeten sich rund 6.800 Schülerinnen und Schüler von mehr als 300 Schulen an.
- Zusätzlich erhielten 22.000 Lehrkräfte die gedruckten Bildungsmaterialien, die in verschiedenen Klassen eingesetzt werden können.
2014/2015:
- In beiden Jahren wurden zusammen 292 Veranstaltungen bundesweit durchgeführt.
- Rund 6.300 Schülerinnen und Schülern aus über 370 Schulen besuchten die Veranstaltungen.
- Etwa die Hälfte der Schülerinnen und Schüler können sich vorstellen bei der besuchten Firma oder Organisation eine Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren.
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Wie ging es weiter?
Der Green Day findet weiterhin jedes Jahr Mitte November statt.
Informationen für Schulen und Anbieterinnen und Anbieter können auf der Projektwebseite www.greendaydeutschland.de eingesehen werden.
Beitrag zum Klimaschutz
Durch den Green Day entstehen zunächst keine unmittelbaren CO2-Einsparungen. Er stärkt den Innovationsstandort Deutschland bei Umwelttechnologien und Dienstleistungen, die für Klimaschutz notwendig sind, und schafft die nötigen Voraussetzungen für eine grüne Transformation.
„In Zukunft wird jeder Job ein grüner Job sein.“ Dr. Udo Niehage, Beauftragter des Vorstands der Siemens AG für die Energiewende in Deutschland auf der Auftaktveranstaltung zum Green Day 2012
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Checkliste der Erfolgsfaktoren
Für interessierte Schulen:
- Eine frühzeitige Anmeldung ermöglicht eine passende Vermittlung zu Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern oder Studienstätten.
- Schulen oder Klassen können sich mit ihren Wünschen in das Internet-Portal eintragen.
- Schulen sollten eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner für das Thema bestimmen.
- Von der Zeitbild Stiftung entwickelte Unterrichtsmaterialien unterstützen die Vor- und Nachbereitung des Berufsumwelttages.
Für Veranstaltungsanbieterinnen und -anbieter:
- Der Green Day bietet eine gute Möglichkeit zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
- Das Green Day-Team kann bei der Beschreibung und Vorbereitung einer Veranstaltung unterstützen.
- Materialien zur verbesserten Ansprache von benachteiligten Jugendlichen sind auf der Projektwebseite www.greendaydeutschland.de verfügbar.
Tipps und Tricks für interessierte Institutionen
In den ersten vier Jahren von 2012 bis 2015 zeigte der Green Day, welches Potenzial ihm innewohnt. Über 400 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Behörden, Bildungseinrichtungen, Unternehmen und kleinere Betriebe boten in den ersten beiden Jahren mehr als 600 unterschiedliche Green Day Veranstaltungen an, und mehr als 7.000 Schülerinnen und Schüler an mehr als 300 Schulen nahmen daran teil. Schulen erkennen und fördern Interessen frühzeitig.
Den Schülerinnen und Schülern von Haupt-, Real-, Förder-, Gesamtschulen oder Gymnasien kann der Green Day die spätere Berufswahl erleichtern. Sie lernen schon früh Berufe und Studienrichtungen kennen, die ihnen vielleicht unbekannt waren oder die sie sonst nicht in Betracht gezogen hätten. Durch den frühzeitigen direkten Kontakt zu Unternehmen und Hochschulen eröffnen sich auch Möglichkeiten für Praktika. In denen können die Jugendlichen die eigenen Fähigkeiten und Talente erproben und Potenziale und Möglichkeiten erkennen. Von der Zeitbild Stiftung entwickelte Unterrichtsmaterialien unterstützen die Vor- und Nachbereitung des Berufsumwelttages.
Organisatorische Hinweise für Schulen
Mit dem jährlichen Termin Mitte November wurde ein bundesweit ferienfreier Termin gewählt. Die Anmeldung ist denkbar einfach: Ein Antwortfaxformular übermittelt alle nötigen Informationen an die Green Day-Organisatorinnen und Organisatoren. Interessierte Pädagoginnen und Pädagogen können ihre Schulen oder Klassen mit ihren Wünschen aber auch bequem in eigener Initiative über das Internet-Portal eintragen. Wichtig ist eine frühzeitige Anmeldung. So können die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber oder Studienstätten passgenauer ausgewählt werden. Für die einfachere Abwicklung des Green Day ist es sinnvoll, dass Schulen eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner für das Thema bestimmen.
Unternehmen, Fachhochschulen und Universitäten profitieren mehrfach
Auch für Unternehmen, Fachhochschulen und Universitäten bietet der Green Day viele Möglichkeiten. Mit zukünftigen Azubis, Fachkräften und Studierenden werden erste Kontakte angebahnt. Eher unbekannte Berufs- und Studienfelder rücken ins Rampenlicht. Darunter sind viele, bei denen man den Klima- und Umweltbezug nicht vermutet hätte. Vor Ort können langfristige Partnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen aufgebaut werden.
Schließlich eignet sich der Green Day ausgezeichnet zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Am Green Day können Unternehmen ihr Engagement für Umwelt- und Klimaschutz einer breiten Öffentlichkeit präsentieren, zum Beispiel indem sie lokale Medienvertreterinnen und -vertreter einladen, oder Pressemitteilungen schreiben.
Organisatorische Hinweise für Unternehmen, Fachhochschulen und Universitäten
Das Green Day-Team steht allen Anbieterinnen und Anbietern beratend zur Seite. Es unterstützt bei der Beschreibung und Vorbereitung einer Veranstaltung, die über das Online-Portal angeboten wird. Auch kleinere Firmen mit wenig Erfahrung bei der Durchführung von Berufsorientierungstagen erhalten wertvolle Tipps für Planung und Umsetzung.
Mit dem Green Day 2015 wurde eine Broschüre mit Empfehlungen zur verbesserten Ansprache von benachteiligten Jugendlichen konzipiert. Die enthaltenen Hinweise zur Strukturierung und Aufbereitung einer Veranstaltung stellen fast schon einen allgemeinen pädagogischen Leitfaden dar. Die Ideen, wie Berufe und Studiengänge möglichst spannend vorgestellt werden können, sind für alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen gültig!
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