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Gute Wege - Nachhaltige Mobilität für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Nachhaltige Mobilität für Arbeitnehmer*innen

Mit dem Projekt „Gute Wege“ hat der ACE Auto Club Europa e.V. bundesweit Betriebe über das betriebliche Mobilitätsmanagement informiert und zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen motiviert.

Projektinformationen
Projektnehmer
ACE Auto Club Europa e.V.
Projektlaufzeit

01.06.2015 bis
30.09.2018

Projektkontakt

ACE Auto Club Europa e.V.
Mobilitätsmanagement
Märkisches Ufer 28
10179 Berlin
gute-wege@ace.de
sebastian.bader@ace.de
www.gute-wege.de

Fördersumme

1.585.446 Euro

Förderkennzeichen

03KF0005

© ACE Auto Club Europa e.V.
© ACE Auto Club Europa e.V.
© ACE Auto Club Europa e.V.
© ACE Auto Club Europa e.V.

Auf einen Blick

Wenn es um die Senkung von CO2-Emissionen im Personenverkehr geht, dann stellen insbesondere Arbeits- und Dienstwege große Herausforderungen dar. Denn Pkws machen besonders bei diesen Wegezwecken einen hohen Anteil aus. Neben technischen Verbesserungen des Pkw-Verkehrs, beispielsweise durch Elektromobilität, liegt ein großes Potenzial im Mobilitätsverhalten der Verkehrsteilnehmenden selbst. Konkret geht es um:

  • Vermeidung und Verkürzung von Wegen, beispielsweise durch Home-Office
  • Verkehrsverlagerung vom Pkw auf öffentliche und auf nicht motorisierte Verkehrsmittel
  • Verbesserung der Auslastung von Pkw durch Bildung von Fahrgemeinschaften

Eine entsprechende Beeinflussung des individuellen, alltäglichen Mobilitätsverhaltens gestaltet sich allerdings schwierig, da es sich hierbei um ein nur bedingt rationales, spontanes und wenig bewusstes Verhalten handelt. Ein innovativer Ansatz ist das betriebliche Mobilitätsmanagement: Arbeitgeber*innen verbessern dabei gezielt die Rahmenbedingungen von effizienten Alternativen zur Pkw-Alleinfahrt, steigern deren Attraktivität und bauen so gezielt Hemmnisse zur Nutzung der Alternativen ab.

Ziel des Projekts „Gute Wege“ war es, das betriebliche Mobilitätsmanagement bundesweit in Betriebe zu tragen. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Ansprache, Information und Motivation von Betriebs- und Personalräten als wichtigen innerbetrieblichen Multiplikatoren und potenziellen Treibern für das Thema. Der ACE Auto Club Europa e.V. konnte dafür die Unterstützung des Deutschen Gewerkschaftsbundes und seiner Mitgliedgewerkschaften gewinnen. Das Projekt setzte auf einen Mix aus Kommunikationsmaßnahmen, Veranstaltungen und Schulungen sowie auf die Entwicklung und Erprobung neuer Instrumente des betrieblichen Mobilitätsmanagements.

  • Was sollte das Projekt erreichen?

    Mit seinem Projekt „Gute Wege“ hat der ACE Auto Club Europa e.V. folgende Ziele verfolgt:

    • Information betrieblicher Akteur*innen über Nutzen und Potenziale des betrieblichen Mobilitätsmanagements
    • Motivation zur Einführung und Verankerung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements
    • Verlagerung von Pkw-Alleinfahrten auf öffentliche Verkehrsmittel, nicht motorisierte Verkehrsmittel und Fahrgemeinschaften
    • Senkung verkehrsbedingter CO2-Emissionen
  • Was hat das Projekt erreicht?

    • Entwicklung von Mobilitätsinformationen für Beschäftigte als ein neues, effektives Tool des Mobilitätsmanagements und Erprobung in zehn Pilotbetrieben
    • Durchführung von 61 Mobilitäts-Aktionstagen für Beschäftigte mit attraktiven Test- und Mitmach-Angeboten rund um das Thema nachhaltige Mobilität
    • Entwicklung von Schulungsinhalten zum betrieblichen Mobilitätsmanagement für gewerkschaftliche Bildungswerke, Präsentation des Themas mit 21 Infoständen und 18 Vorträgen auf Veranstaltungen für Betriebs- und Personalräte
    • Veranstaltung von insgesamt neun Konferenzen zum Thema
    • Vorträge und/oder Infostände auf insgesamt 30 Veranstaltungen Dritter
  • Wie ging es weiter?

    • Der ACE Auto Club Europa e.V. hat ein eigenes Geschäftsfeld „Mobilitätsmanagement“ zur Beratung und Unterstützung von Kommunen sowie öffentlichen und privatwirtschaftlichen Betrieben gegründet.
    • Zentrale Maßnahmen des Projekts „Gute Wege“ werden nun im Rahmen dieses Geschäftsfelds angeboten und realisiert. Dazu zählen die Erstellung von Mobilitätsinformationen für Beschäftigte, die Organisation von Mobilitäts-Aktionstagen, die Durchführung von Potenzialanalysen und Mobilitätsbefragungen sowie die Erstellung von Mobilitätskonzepten.
    • Der ACE Auto Club Europa e.V. führt im Auftrag gewerkschaftlicher Bildungswerke weiterhin Seminare zum Thema für Betriebs- und Personalräte durch.
    • Im Auftrag von Kommunen und Regionen informiert und schult der ACE Auto Club Europa e.V. lokale Betriebe zum betrieblichen Mobilitätsmanagement.
  • Beitrag zum Klimaschutz

    Dank Mobilitätsmanagement lassen sich Pkw-Alleinfahrten bei Arbeits- und Dienstwegen effektiv reduzieren – unter anderem durch wegfallende Fahrten, die Verlagerung auf effizientere Verkehrsmittel und eine höhere Pkw-Auslastung durch Fahrgemeinschaften. Bei einem systematischen Mobilitätsmanagement ist von folgenden durchschnittlichen Wirkungspotenzialen auszugehen:

    • Verlagerung von 20 Prozent der Pkw-Fahrten (3 Prozent auf den nichtmotorisierten Individualverkehr, 11 Prozent auf den öffentlichen Verkehr, 6 Prozent auf Fahrgemeinschaften),
    • Reduktion der Pkw-Verkehrsleistung um durchschnittlich 1.073 Kilometer pro Beschäftigten jährlich,
    • Minderung der CO2-Emissionen um durchschnittlich 190 Kilogramm pro Beschäftigten jährlich.
  • Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

    Mobilitätsinformationen für Beschäftigte

    Die im Projekt „Gute Wege“ entwickelten und erprobten Mobilitätsinformationen für Beschäftigte haben sich als wirkungsvolles und attraktives Instrument erwiesen. Dabei werden alle mobilitätsrelevanten Informationen zusammengetragen und ansprechend, zielgruppengerecht und kompakt aufbereitet. Das Spektrum reicht von Informationen zum Jobticket und zu Mitfahrbörsen über Informationen zu Pkw-Stellplatzgebühren bis hin zu Informationen zu Duschen und Umkleiden für Personen, die mit dem Rad zur Arbeit fahren. Insbesondere bei einer Standortverlagerung oder bei neuen Beschäftigten, die ihre Arbeitswege neu organisieren müssen, kann das Mobilitätsverhalten durch solche Informationen effektiv beeinflusst werden. Die automatisierte Erstellung von individualisierten Anreisetipps hat sich allerdings als zu aufwändig und fehleranfällig erwiesen. Sinnvoller sind individuelle Beratungsgespräche von Angesicht zu Angesicht – etwa im Rahmen eines Mobilitäts-Aktionstags.

    Betriebs- und Personalräte als Akteur*innen des Mobilitätsmanagements

    Gesetzliche Interessenvertreter*innen können eine zentrale Rolle als Multiplikator*innen im Betrieb spielen und Mobilitätsmanagement direkt umsetzen. Umgekehrt können sie die Vorhaben auch empfindlich stören. Dabei bieten das Betriebsverfassungsgesetz und die Personalvertretungsgesetze der Länder eigentlich nur wenige Anknüpfungspunkte für das Thema und den Interessenvertreter*innen keine echte Handhabe zur Durchsetzung entsprechender Maßnahmen. Nichtdestotrotz sollten sie im Sinne einer erfolgreichen Einführung und Verankerung von Mobilitätsmanagement ebenso eingebunden werden wie die Mitglieder der Geschäftsführung. Am besten gelingt dies, indem herausgestellt wird, dass und wie Mobilitätsmanagement im Interesse der Beschäftigten liegt.

    Mobilitäts-Aktionstage für Beschäftigte

    Bei Mobilitäts-Aktionstagen lässt sich das Thema nachhaltige Mobilität mit Test- und Mitmachangeboten im Betrieb präsentieren. Beschäftigte können Pedelecs, Falträder und Lastenräder ausprobieren, sich über Pkw- und Bike-Sharing-Angebote informieren, Pkw-Spritspar- und Pedelec-Sicherheitstrainings absolvieren, sich zu optimalen Routen und Tarifen für Bus und Bahn beraten lassen und vieles mehr. Unbedingte Voraussetzung dafür, dass eine solche Veranstaltung von der Belegschaft auch angenommen wird, ist die Möglichkeit, während der Arbeitszeit teilzunehmen. Mit Gewinnspielen und attraktiven Gewinnen – am  besten mit Mobilitätsbezug – lässt sich die Teilnahmequote weiter erhöhen. Gut funktioniert auch die Kombination mit anderen, gegebenenfalls bereits etablierten Formaten wie Gesundheitstagen oder Betriebsversammlungen.

  • Produkte des Projekts

  • Checkliste der Erfolgsfaktoren

    • Strikte Zielgruppenorientierung nach dem Motto „Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“: Das Projekt stellte für die Betriebe und Beschäftigten nicht nur das Thema Klimaschutz in den Fokus, sondern arbeitete konkrete Nutzenaspekte heraus.
    • Pragmatische, positive Botschaften statt Apelle: In der Kommunikation mit den Beschäftigten ging es darum, die Vorteile und die Attraktivität von Mobilitätsoptionen hervorzuheben und nicht zum Verzicht auf den Pkw aufzurufen.
    • Einbindung geeigneter Multiplikator*innen: Das Projektteam hat insbesondere mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund und seinen Mitgliedgewerkschaften, aber auch mit Industrie und Handelskammern sowie anderen Verbänden und Akteur*innen einen intensiven Austausch gesucht, um die Effizienz und Glaubwürdigkeit der Kommunikation zu steigern.
    • Langer Atem bei allen Kommunikations- und Kampagnenmaßnahmen: Die Wirkung zeigte sich teilweise erst in der zweiten Projekthälfte.

 

Weiterführende Informationen