Integriertes Klimaschutzkonzept und Klimaschutzmanagement des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald
Durch das Klimaschutzkonzept und -management wurde im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald – mit dem Fokus auf den kreiseigenen Zuständigkeiten – die Grundlage für integrierten Klimaschutz geschaffen und ein Maßnahmenkatalog erarbeitet.
Das Erstvorhaben Klimaschutzmanagement ist eines von mehr als 1.680 im Rahmen der Kommunalrichtlinie geförderten Projekten zum Förderschwerpunkt Klimaschutzmanagement.
Projektnehmer
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
Projektlaufzeit
01.10.2020 bis
30.12.2021
Projektkontakt
Sabine Barden
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
Stadtstraße 2
79104 Freiburg
E-Mail: sabine.barden@lkbh.de
Telefon: 0761 2187-5314
Website: https://www.breisgau-hochschwarzwald.de/
Fördersumme
138.493 Euro
Förderkennzeichen
67K12514
Förderprogramm
Auf einen Blick
Das integrierte Klimaschutzkonzept und Klimaschutzmanagement des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald umfasst zwei Ebenen: Es betrachtet zum einen die räumliche Ebene des gesamten Landkreises. Zum anderen die betriebliche Ebene mit dem Fokus auf den eigenen Zuständigkeiten des Landkreises: Liegenschaften, Fuhrpark, Abfallwirtschaft, Beschaffung, IT.
Mit dem Konzept sollten Grundlagen für die Bewertung der aktuellen Situation des Klimaschutzes im Landkreis geschaffen werden. Es ging auch darum, die Potenziale zu verdeutlichen und gemeinsam einen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten, der die Akzeptanz der Beteiligten genießt und als Richtschnur für die nächsten zehn Jahre dient.
Außerdem sollte ein Leitbild als politischer Konsens erarbeitet und gemeinsam mit dem internen Klimateam oder anderen Kooperationspartner*innen Projekte umgesetzt werden.
Einblick in ausgewählte Maßnahmen:
-
Zur Akteursbeteiligung gab es eine Mitmachkarte und einen Fragebogen für die Bevölkerung. Der digitale Fragebogen erfasste die Ist-Situation des Klimaschutzes in den 50 kreisangehörigen Kommunen des Landkreises. Die digitale Befragung holte ein Meinungsbild zum Entwurf des Maßnahmenkatalogs bei den Kommunen ein.
-
Im Rahmen einer Aktion zum Thema Photovoltaik (PV) 2021 wurden 133 neutrale PV-Beratungen verlost. Außerdem wurden PV-Faktenblätter, ein Link zum Solarrechner des Landes Baden-Württemberg und eine Liste der Solarteure in der Region auf der Webseite des Landkreises zur Verfügung gestellt.
-
Das MobilSiegel wurde gemeinsam mit der Stadt Freiburg und dem Landkreis Emmendingen entwickelt und wird jährlich an Unternehmen verliehen, die sich für nachhaltige betriebliche Mobilität einsetzen.
Herausforderungen und Lösungen
Die größte Herausforderung waren die Auswirkungen der Coronapandemie: Fachbereiche hatten beispielsweise kaum Zeit für die Bereitstellung der benötigten Daten. Ausschusssitzungen wurden abgesagt, weswegen inhaltliche Diskussionen selten möglich waren. Die Akteursbeteiligung musste auf digitale Formate umgestellt werden.
In der Folge kam es zu Zeitverzögerungen, was viel zusätzliches Engagement und Mehrarbeit beim Klimaschutzmanagement nötig machte, um den Beschluss zur Umsetzung des Konzeptes fristgerecht einholen zu können.
Erfolge und Erfolgsrezept
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren waren die Unterstützung der Verwaltungsspitze sowie die interne Organisation; dazu zählte die Gründung einer dezernatsübergreifenden Arbeitsgruppe Klima mit zwölf Fachbereichen sowie die Einrichtung des Begleitausschusses Klima mit einer Vertretung jeder Fraktion.
Auch externe Vernetzung war ein wichtiger Erfolgsfaktor, dazu zählt u.a. persönlicher Kontakt zu Bürgermeister*innen und der Wirtschaftsförderung, regelmäßige Treffen mit den Klimaschutzmanager*innen im Landkreis sowie die Vernetzung der örtlichen Klimaschutzgruppen untereinander.
Es empfiehlt sich auch, neue Fördermittel zu nutzen, etwa im Bereich des Klimaanpassungsmanagements.
Ratsam ist es, sofort zu Laufzeitbeginn ein Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung der externen Dienstleistungen zu erstellen (zwei bis drei Monate für die Vergabe sollten eingeplant werden), direkt die Energieverbräuche bei der Schornsteinfegerinnung abzufragen sowie schon sechs Monate vor Laufzeitende mit dem Schreiben des Endberichts zu beginnen.
Zahlen und Fakten
Die CO2-Gesamtemissionen betrugen im Bezugsjahr 2017 genau 1.997.912 Tonnen. Mit dem Konzept hat die Kommune sich das klimapolitische Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 42 Prozent zu verringern.