Klima-optimierte und energieeffiziente Nutzung von IKT
Für eine klimafreundlichere Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik
Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) verursacht einen hohen Energie- und Ressourcenverbrauch sowie steigende Treibhausgasemissionen. „Lifestyle@pro-Klima“ entwickelte daher gemeinsam mit Schulklassen und Lehrern neue Ideen, um die Nutzung der Technologien klimafreundlicher zu machen.
Projektnehmer
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
Projektlaufzeit
01.03.2019 bis
28.02.2022
Projektkontakt
Fördersumme
470.195 Euro
Förderkennzeichen
03KF0091A/B
Förderprogramm
Auf einen Blick
„Lifestyle@pro-Klima“ möchte die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik optimieren, um Energie einzusparen und Emissionen zu verringern. Das Projekt entwickelt dafür mit Jugendlichen, Lehrern und Multiplikatoren Materialien und Instrumente. Dazu gehören ein IKT-Klimarechner, Aktionswochen und Wettbewerbe an Schulen sowie Bildungsmaterialien.
Das Vorhaben richtet sich an Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren in Deutschland. Lifestyle@pro-Klima arbeitet mit mindestens 30 Schulen zusammen.
Projektergebnisse sollen einem möglichst großen Publikum zugänglich gemacht werden. Auch Eltern, Bildungseinrichtungen, NGOs, Wissenschaft und die Politik können von den erarbeiteten Materialien profitieren.
Zu den Projektpartnern gehört das Wuppertal Institut und die Deutsche Gesellschaft Club of Rome e. V.
Ziele
Ziel des Projektes ist es, einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. So wird ein IKT-Klimarechner entwickelt und modellhaft umgesetzt. Zusätzlich entstehen weitere Bildungsmaterialien. Konkrete Lösungsansätze für die Reduktion von Treibhausgasen sollen angeboten werden.
Die Aktivitäten in Schulen sollen junge Menschen dazu motivieren, einen konkreten Beitrag zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen zu leisten. Dazu werden Klimawirkungen des IKT- Bereichs aufgezeigt, Handlungsalternativen diskutiert und Lösungen vermittelt.
In den Veranstaltungen und Aktionen können die Projektpartner gleich mehrfach von den Schülern zu lernen. Sie lernen zielgruppengerechte und kreative Ansätze zur Aufklärung über Klimawirkungen und erhalten das direkte Arbeitsergebnis.
Im Laufe des Projektes werden die Resultate zusätzlich verbreitet und verstetigt.
Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen:
- IKT-Klimarechner: Online- und Offline-Version
- Qualifizierungs- und Fortbildungsmaterialien für Lehrkräfte und weitere Multiplikatoren
- Aufbau der Schulkooperationen und des MultiplikatorInnen-Netzwerkes
Projektablauf
Das Projekt besteht aus elf Arbeitspaketen. Diese lassen sich drei Arbeitsbereichen zuordnen:
1. Analysen und Co-Creation
Zunächst erstellt das Projekt eine Status-Quo-Analyse von Bildungsmaterialien sowie Hemmnis- und Motivationsfaktoren für eine Verhaltensänderung. Darauf basiert die erste konzeptionelle Entwicklung des IKT-Rechners in sogenannten Co-Creation-Workshops. Diese wird dann mit einer Erhebung zur Ausstattung mit Kommunikations- und Informationstechnik an den Schulen und Klassen ergänzt.
2. IKT-Klimarechner
Diese Daten bilden die Grundlage für die Erstellung des IKT-Klimarechners. Nach der Entwicklung und Programmierung erfolgen die Testläufe in den teilnehmenden Schulen.
3. Umsetzung in Bildungseinrichtungen und Verwertung
Der Rechner wird parallel in mindestens 30 Schulen erprobt. Dafür gibt es Workshops, Projekttage, Klassenwettbewerbe, eine Preisverleihung und weitere Aktionen. Zwei Erprobungsphasen sind vorgesehen. Im Anschluss soll das Konzept für die bundesweite Anwendung von Aktionswochen zum Thema klimaoptimierte und energieeffiziente IKT nutzbar gemacht werden. Dann erarbeitet das Vorhaben Bildungsmaterialien. Sie sollen vollständig aber auch nur ausschnittsweise einsetzbar sein und vielfältig im Bildungsbereich eingesetzt werden können. Zuletzt stellt das Projekt die Ergebnisse bei einer Abschlusskonferenz einem breiten Publikum vor. Sie werden dadurch in bildungspolitische, gesellschaftliche und wissenschaftliche Diskussion eingebracht.
Fazit
Das Vorhaben „Lifestyle@pro-Klima“ schließt die Praxislücke für eine klimaoptimierte und energieeffiziente IKT-Nutzung. Dafür setzt das Projekt bei Jugendlichen im schulischen und außerschulischen Bildungskontext an.
Im ersten Projektjahr werden die Grundlagen gelegt. Im Sommer 2020 wird die Testversion des IKT-Klimarechners fertiggestellt und in schulischen Aktionswochen getestet.
Der überarbeitete Rechner wird im Sommer 2021 fertig gestellt und in der zweiten Phase der Schulaktivitäten genutzt. Parallel dazu werden die Bildungsmaterialien fertiggestellt und anschließend Fortbildungen im Herbst 2021 durchgeführt.
Arbeitspapiere und Projektergebnisse werden veröffentlicht und schließlich auf der Abschlusskonferenz Ende 2021 präsentiert. Auf einer Website werden sämtliche Tools und Materialien online zur Verfügung gestellt.
Zahlen und Fakten
Zielgröße ist, mindestens 10 Schulen aus dem Netzwerk des Club of Rome und 20 Schulen aus einem Bildungsnetzwerk für das Projektvorhaben zu gewinnen. Bundesweit sollen so 3.000 Schülerinnen und Schüler an der Entwicklung beteiligt sein.
Der Ressourcen- und Energieverbrauch der IKT-Branche stieg in den letzten Jahren deutlich an. In der Europäischen Union (EU-27) ist die IKT-Branche insgesamt für etwa acht bis zehn Prozent des Europäischen Energieverbrauchs verantwortlich.
Erste Abschätzungen des Wuppertal Instituts weisen auf mögliche Einsparpotenziale innerhalb der Projektlaufzeit von mehr als 60 Tonnen CO2-Äquivalente hin.