Klima-Pendel-Challenge
Mobilitätswettbewerbe motivieren Beschäftigte, umweltfreundliche und nachhaltige Verkehrsmittel im Alltag zu wählen.
Die Klima-Pendel-Challenge wurde vom Fachgebiet Gute Wege des ACE Auto Club Europa e.V. umgesetzt. Das Fachgebiet ist schon seit mehr als 10 Jahren als Anbieter für die Umsetzung und Beratung im betrieblichen Mobilitätsmanagement tätig.
Im Rahmen der Klima-Pendel-Challenge fanden von 2021 bis 2024 deutschlandweit insgesamt 26 betriebsinterne Wettbewerbe statt. Dabei sollten die Beschäftigten durch den Umstieg auf alternative Verkehrsmittel zum Auto möglichst viel CO2 auf dem Arbeitsweg einsparen. Während des Wettbewerbszeitraums stellten die Betriebe Fahrräder sowie Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr bereit. Um die Teilnahme zu fördern, konnten die Beschäftigten hochwertige Preise wie Falträder und Fahrradrucksäcke gewinnen. Zusätzlich organisierte und veranstaltete das Projektteam bei jedem teilnehmenden Betrieb einen Mobilitätstag, der über vorhandene Mobilitätsangebote vor Ort informierte.
Projektnehmer
ACE Auto Club Europa e.V.
Projektlaufzeit
01.04.2021 bis
31.07.2024
Projektkontakt
ACE Auto Club Europa e.V.
Abteilung Verkehrspolitik
“Gute Wege“
Märkisches Ufer 28
10179 Berlin
0711 5303 - 5814
gute-wege@ace.de
https://gute-wege.ace.de/klima-pendel-challenge/
Fördersumme
606.959 Euro
Förderkennzeichen
67KF0127
Förderprogramm
Auf einen Blick
Mobilitätswettbewerbe
In jedem teilnehmenden Betrieb fand ein dreiwöchiger Wettbewerb statt. Während dieser Zeit sollten die Beschäftigten auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel umsteigen, anstatt das Auto mit Verbrennungsmotor zu nutzen. Jeden Tag trugen die Teilnehmenden online das von ihnen genutzte Verkehrsmittel in ein spezielles Teilnahmetool ein, das für die Klima-Pendel-Challenge entwickelt wurde. In einem Dashboard zeigte das Tool wie viel CO2 durch den Umstieg eingespart wurde. Am Ende des dreiwöchigen Wettbewerbs wurden die Gewinnerinnen und Gewinner in zwei Kategorien ermittelt:
- höchste CO2-Einsparung
- Häufigste Umstiegstage auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel
Die ersten drei Plätze erhielten folgende Preise:
- der erste Platz erhielt ein Faltrad
- der zweite Platz einen Fahrradrucksack
- der dritte Platz einen Gutschein für die Deutsche Bahn
Testangebote
Während des Wettbewerbs wurden den Betrieben Testfahrräder und Testfahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung gestellt. Der Fuhrpark bestand aus sechs Testfahrräder, darunter:
- Pedelecs
- e-Bikes
- Falträder
- Lastenfahrräder
Zusätzlich erhielten die Betriebe weiteres Zubehör wie Fahrradhelme, Luftpumpen oder auch Ladetaschen für das Aufladen der Fahrradakkus. Ein beauftragter Dienstleister kümmerte sich um Transport, Übergabe und Wartung der Testfahrräder. Da der Testfuhrpark doppelt vorhanden war, konnten zwei Wettbewerbe gleichzeitig stattfinden.
Die Fahrkarten wurden vom Projektteam organisiert. Oftmals handelte es sich dabei um übertragbare Monatsfahrkarten.
Mobilitätstage
Für alle Betriebe wurden Mobilitätstage organisiert. Ursprünglich als Abschluss geplant, fanden diese Veranstaltungen schließlich als Auftakt zur Klima-Pendel-Challenge statt. Verschiedene lokale Anbieter aus dem Mobilitätsbereich, wie Fahrradhändler, Anbieter des öffentlichen Nahverkehrs und Carsharing-Unternehmen waren vor Ort. Zudem führte das Projektteam an einem Infostand ein Mobilitätsquiz durch und informierte über die Klima-Pendel-Challenge.
Was sollte das Projekt erreichen?
In ganz Deutschland wurden 26 Mobilitätswettbewerbe für Unternehmen organisiert und durchgeführt, um
- Beschäftigte zu motivieren, auf klimafreundliche Verkehrsmittel umzusteigen und ihr Mobilitätsverhalten zu ändern und
- Unternehmen zur Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements anzuregen.
Durch die Öffentlichkeitsarbeit zur Klima-Pendel-Challenge wurden weitere Menschen erreicht und zur Teilnahme bewegt.
Insgesamt konnten durch die Maßnahmen 13 Tonnen CO2 eingespart werden.
Was hat das Projekt erreicht?
- Organisation und Durchführung von bundesweit 26 Mobilitätswettbewerben in Betrieben
- Aufzeigen von klimafreundlichen Alternativen zum Auto und den damit verbundenen positiven Umwelteffekten
- Impulse für Betriebe zur Einführung oder auch Erweiterung des betrieblichen Mobilitätsmanagements
Wie ging es weiter?
Die Klima-Pendel-Challenge kann vom Auto Club Europa (ACE) nicht weitergeführt werden, da das Fachgebiet “Gute Wege“ des ACE zum 30. September 2024 eingestellt wird.
Beitrag zum Klimaschutz
Häufig halten Gewohnheit und andere Hemmnisse Menschen vom Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel ab. Testmöglichkeiten für neue Verkehrsmittel wie Fahrräder und den öffentlichen Nahverkehr können diese Hemmschwelle abbauen. Gamification in Form eines Wettbewerbs sorgt für zusätzlichen Anreiz, die neuen Angebote zu nutzen.
Während des Wettbewerbszeitraums haben sich viele Teilnehmende bewusst für umweltfreundlichere Verkehrsmittel entschieden und dadurch aktiv zum Klimaschutz beigetragen. Die Klima-Pendel-Challenge hat außerdem dazu angeregt, das eigene Mobilitätsverhalten zu überdenken. So können langfristige Veränderungen entstehen und dem Klimaschutz zugutekommen. Durch das direkte Feedback und die Transparenz der CO2-Emissionen im Teilnahmetool konnten die Teilnehmenden die direkten Auswirkungen ihrer Mobilitätsentscheidungen erkennen. Das hat das Bewusstsein dafür geschärft, wie Emissionen und die Wahl der Verkehrsmittel zusammenhängen.
Tipps und Tricks für interessierte Institutionen
Mobilitätswettbewerbe
Im Laufe des Projektzeitraums erlangte die Klima-Pendel-Challenge immer größere Bekanntheit, so dass das Projektteam zunehmend Anfragen für eine Teilnahme erhielt. In den letzten beiden Projektjahren gab es mehr Anfragen als Wettbewerbe durchgeführt werden konnten. Das hat gezeigt, dass ein Angebot wie die Klima-Pendel-Challenge attraktiv für Betriebe ist.
Die Herausforderung lag in der aktiven Beteiligung der Beschäftigten am Wettbewerb. Die Betriebe wurden mit vorbereiteten Kommunikationsmaterialien zur Bewerbung des Wettbewerbs unterstützt und die Preise (unter anderem das Faltrad, der Fahrradrucksack und Gutscheine für die Deutsche Bahn) sollten ein Anreiz für die Teilnahme am Wettbewerb sein.
Im Teilnahmetool haben dennoch nur etwa fünf bis zehn Prozent der Mitarbeitenden der teilnehmenden Betriebe im Wettbewerbszeitraum die täglichen Fahrten erfasst.
Testangebote
Bei den Betrieben wurden die sechs Testfahrräder gut angenommen. Die Fahrräder wurden für die Pendelwege genutzt und oft zwischendurch ausprobiert. Attraktiv ist das Angebot vor allem für kleine bis mittelgroße Betriebe. Für große Betriebe mit vielen tausend Mitarbeitenden ist ein Angebot von sechs Testfahrrädern zu klein. Um die großen Betriebe für ein Angebot wie die Klima-Pendel-Challenge zu gewinnen, müssten mehr Testangebote bereitgestellt werden.
Eine weitere Erkenntnis war, dass ein digitales Verleihsystem für die Testangebote, insbesondere die Fahrräder, ein wichtiger Aspekt gewesen wäre. Die Betriebe mussten die Ausleihe selbst organisieren, was eine zusätzliche Hürde darstellte.
Ein weiterer Nachteil war, dass die Testangebote meist nur an einem Betriebsstandort zur Verfügung standen. Bei Betrieben mit mehreren Standorten konnten nicht alle Mitarbeitenden die Testangebote nutzen.
Produkte des Projekts
Im Projekt wurde eine Teilnahmetool zur Erfassung der täglichen Fahrten inklusive der genutzten Verkehrsmittel entwickelt. In einem Dashboard zeigte das Tool die CO2-Emissionen der Fahrten und die persönlichen CO2-Ersparnisse.
Da das Fachgebiet “Gute Wege“ geschlossen wird und die Homepage des Projekts auf ein anderes Content Management System umzieht, kann dieses Tool nach Projektende nicht weiter zur Verfügung gestellt werden.
Checkliste der Erfolgsfaktoren
Gesamtpaket aus:
- Testangeboten
- Mobilitätstagen
- Preisen
- Organisation
- Niederschwelliges Angebot zum Testen von Alternativen