Klima sucht Schutz
Kampagne Klima sucht Schutz 2013-2014
Projektnehmer
co2online gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH
Projektlaufzeit
01.04.2013 bis
31.07.2014
Projektkontakt
Fördersumme
2.082.582 Euro
Förderkennzeichen
03KSE064
Förderprogramm
Online-Beratungsangebote mit sichtbarem Mehrwert
Das Internet erreicht viele Menschen. Diese Binsenweisheit aktiv und professionell zu nutzen, um über Handlungsmöglichkeiten im Klimaschutz zu informieren – das ist die Kunst.
Auf einen Blick
Bei der Kampagne Klima sucht Schutz trugen viele Mosaiksteine zum Gesamtbild bei. Bereits seit 2004 arbeitet die gemeinnützige Agentur co2online am Aufbau von Online-Beratungsmedien, flankiert durch eine erfolgreiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Herzstück des hier vorgestellten Projektes bildeten die in den Jahren 2013 und 2014 erweiterten und aktualisierten 23 Online-Tools zu den Themen Heizen, Strom, Mobilität und Konsum, die sogenannten Energiespar-Checks.
Mit ihrer Hilfe können Menschen am Computer ihre eigenen Daten zur Wohnung beziehungsweise zum Haus, zum Energie-, Konsum- oder Mobilitätsverhalten in ein Online-Auswertungsprogramm eingeben und Bewertungen und Empfehlungen erhalten.
Die Energiespar-Checks mit breiter Themenpalette
Im Rahmen dieses Projektes wurden in den Jahren 2013 und 2014 die Online-Check-Angebote aktualisiert, verbessert und erweitert. Die 23 Energiespar-Checks decken die Themenbereiche ab, die Privathaushalten den Klimaschutz erleichtern, vom Strom sparen über komplexere Anfragen zur Modernisierung und zum Neubau bis zum Finden von Fördermitteln. Mit dem Eingeben eigener Daten erhalten die Verbraucherinnen und Verbraucher individuelle Hinweise zum Strom- und Energiesparen. Das Branchenbuch Rat und Tat unterstützt die Suche nach und Auswahl von geeigneten Energieberaterinnen und -beratern sowie Handwerkerinnen und Handwerkern. Der Erfolg: Im Zeitraum des Projektes ließen sich wöchentlich rund 20.000 Nutzerinnen und Nutzer von einem der Energiespar-Checks online beraten. Damit wurde der erste Handlungsimpuls für das Energiesparen gesetzt. Die aktive Umsetzung wurde zudem über Online-Beratungen weiter unterstützt.
Optimierung der Energiespar-Checks für konkretere Aussagen
Die Pflege dieser Online-Checks erfordert viele kleine Schritte im Hintergrund. Kontinuierlich wurden Fehler behoben, Klimadaten, Energiekennwerte oder Preisangaben aktualisiert. Monatlich hat co2online bis zu 200 Anfragen und Anregungen durch Nutzerinnen und Nutzer zu bearbeiten.
Die Anfragen gaben wichtige Informationen über die Bedienungsfreundlichkeit der Webseite, so dass die Bedienung einfacher und die Nutzeroberfläche weiter angepasst werden konnte. Das Archiv der guten Beispiele (Best Practice Archiv) wurde um die Rubriken Industrie und Gewerbe erweitert und im Projektzeitraum mit 25 neuen Beispielen bestückt. Darunter war die Europa Passage in Hamburg mit 30.000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche, die mit einer Heizungsanlage energieeffizient beheizt wird. Gemessene Werte sind realistischer als auf Schätzungen basierende Berechnungen. Für einige Checks wie den Solardach-Check und den Modernisierungs-Check konnten durch den Vergleich von neuen und alten Nutzereingaben – zum Beispiel eine aktuelle Energierechnung und eine aus dem Vorjahr – im Energiesparkonto tatsächlich erreichte Einspareffekte abgebildet werden.
Das Energiesparkonto mit Zinsen für die Zukunft
Über 80.000 Personen legten sich seit der Einführung im Jahr 2007 ein Energiesparkonto an.
Im Vergleich zum punktuellen Check verwaltet es über einen längeren Zeitraum Daten, Rechnungen und Zählerstände und zeigt auf einen Blick, wie viel Energie das Heizen, die Stromnutzung oder das Autofahren benötigt. Dank übersichtlicher Schaubilder und Tabellen erkennt man nun sofort, wie sich der eigene Energieverbrauch in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Darüber hinaus wird gezeigt, wie sich der Energieverbrauch durch die Umsetzung klimaschützender Maßnahmen entwickeln kann. Zudem ist das Konto nun über eine eigene Webseite direkt erreichbar.
„Jetzt verstehe ich meinen Energieverbrauch und kann bei höheren Kosten einfach gegensteuern.“ Ricarda Rieck, Heiligengrabe
Wer sucht, soll auch finden – Optimierung der Suchmaschinen
Die besten Webseiten nutzen nichts, wenn sie nicht gefunden werden – und die Konkurrenz ist groß. Hier half das clevere Optimieren von Suchmaschinen durch neue Suchbegriffe und neue Themen. 4.800 Suchbegriffe und 430 Anzeigentexte wurden neu hinzugefügt und bereits bestehende Werbekampagnen optimiert. Dadurch steigerten sich die Zugriffe auf die Energiespar-Checks in der Projektlaufzeit um 25 Prozent.
Heizkosten vergleichen und sparen
Der Heizspiegel erschien im Jahr 2013 in seiner neunten Auflage. Er bietet anhand von Mittelwerten einen Überblick über den Heizenergieverbrauch und die CO2-Emissionen zentral beheizter Wohngebäude. Grundlage für den Heizspiegel 2013 bildete eine Datenbank mit über einer Million Wohngebäuden, anhand derer Vergleichswerte zum Heizenergieverbrauch, den Heizkosten und den CO2-Emissionen der Wohngebäude für das Abrechnungsjahr 2012 ermittelt wurden. Der Heizspiegel erfreute sich großer Beliebtheit: 150 Interessierte bestellten die Fassung von 2013 und verteilten sie in öffentlichen Einrichtungen und Beratungsstellen. Unterstützt wurde die Erstellung vom Deutschen Mieterbund mit seinen 320 Mitgliedsvereinen. Begleitend zur Veröffentlichung des Heizspiegels wurden 4.400 kostenlose Heizgutachten für Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümerinnen und Eigentümer erstellt, die über einen Gutschein angefordert werden konnten. Darin wurden Verbrauchwerte und Kostenpositionen der Heizkostenabrechnung analysiert und, wenn vorhanden, Einsparpotenziale aufgezeigt.
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Was sollte das Projekt erreichen?
- Das vorhandene Online-Angebot sollte erweitert und aktualisiert werden;
- 600.000 Online-Checks sollten abgeschlossen werden (50.000 im Monat);
- 50 Millionen Medienkontakte sollten erzielt werden;
- Mieterinnen und Mieter sowie Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sollten zum Beispiel zum Energiesparen und oder zur Durchführung von Sanierungsmaßnahmen animiert werden.
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Was hat das Projekt erreicht?
- 983.074 Personen nutzten die Angebote der Online-Checks im Projektzeitraum (81.923 im Monat). Die Anzahl der Checks konnte damit im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent gesteigert werden;
- 80.000 Personen legten ein Energiesparkonto an;
- 145 Millionen Medienkontakte wurden erzielt;
- 1.233.235 Personen besuchten die Kampagnenwebseite.
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Wie ging es weiter?
- Für das Energiesparkonto kann man sich auf der Projektseite registrieren sowie einen oder mehrere der Online-Checks absolvieren;
- die Checks, das Energiesparkonto und viele weitere Informationen sind unter www.klima-sucht-schutz.de verfügbar.
Beitrag zum Klimaschutz
Auch wenn die Emissionseinsparungen im Projektzeitraum nicht konkret beziffert wurden, zeigten regelmäßige Befragungen und deren Analysen, dass die Kampagne wirkte: Seit ihrem Beginn 2004 konnte bisher der Ausstoß von über sieben Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Die Beratungsangebote der Kampagne Klima sucht Schutz, die auf der co2online Webseite abrufbar sind, erreichen jede dritte Verbraucherin und jeden dritten Verbraucher, die oder der eine Sanierung plant oder einen Neubau durchführt. Verschiedene externe Evaluationen belegten die hohe Kosteneffizienz und CO2-Wirksamkeit der Kampagne.
Tipps und Tricks für interessierte Institutionen
Die Online-Checks von Klima sucht Schutz können nach wie vor genutzt und in bestehende Webseiten integriert werden. Erfolgreiche Online-Kampagnen sind anspruchsvoll und benötigen Know-how in verschiedenen Bereichen. Hier kann man von co2online lernen.
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Checkliste der Erfolgsfaktoren
- Nutzerinnen und Nutzer aktiv in die Beratung einbeziehen;
- (Einspar-)Erfolge für die Nutzerinnen und Nutzer sichtbar machen (zum Beispiel auf dem Energiesparkonto);
- verschiedene Online-Angebote und Themengebiete vernetzen;
- Informationen und Werkzeuge kontinuierlich aktualisieren.
Die Brücke vom Online-Dialog ins Beratungsgespräch
Klima sucht Schutz verfolgt einen Ansatz, der auf die Ausgangssituation der Einzelnen eingeht und mit ihnen im Dialog bleibt. Erst diese individuellen Potenzialabschätzungen machen die Beratung hinreichend konkret und motivieren zu weiteren Aktivitäten. Jedoch ersetzt dies häufig nicht den persönlichen Kontakt. Daher kann über die Checks auch der Kontakt zu den Fachleuten vor Ort hergestellt werden.
Aktive Partnerinnen und Partner helfen bei Verbreitung der Online-Angebote
Wichtig für eine große Bekanntheit sind ein breites Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Medien und Politik. Rund 900 Partnerinnen und Partner integrierten im Förderzeitraum die interaktiven Beratungsangebote von Klima sucht Schutz in ihre Webseiten. Darunter waren Energieversorger, Finanzdienstleister, Verbraucherportale, Kommunen, Energieagenturen bis hin zu Berufsverbänden, Herstellerfirmen und Handwerksbetriebe.
Social Media – mehr als ein Schlagwort
Viele buhlen im Internet um Aufmerksamkeit. Die Klaviatur der sozialen Medien muss professionell bespielt werden. Zum Beispiel wurden durch Gewinnspiele die Fanzahlen auf Facebook gesteigert. Die mobile App Energiecheck erhielt ein neues Design und wurde an die Standards der Betriebssysteme Android und iOS angepasst.
Klarer Mehrwert durch Aktualisierung des Themenspektrums
Nichts ist so alt wie die Webseite von gestern. Um im Wettbewerb mit kommerziellen Werbeinformationen mithalten zu können, ist Aktualität wichtig. Die Online-Instrumente wurden und werden daher laufend angepasst und um neue Themen erweitert.