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KlimaCent - Etablierung eines branchenadäquaten Finanzierungsinstruments zur Erreichung von messbaren Treibhausgasreduzierungen in der nationalen Tourismusindustrie

Etablierung eines branchenadäquaten Finanzierungsinstruments zur Erreichung von messbaren Treibhausgasreduzierungen in der nationalen Tourismusindustrie

Klimaschutz ist ein wichtiger Baustein der nachhaltigen Entwicklung. In der Tourismusindustrie fehlen jedoch Lösungen und finanzielle Mittel zur Umsetzung nachhaltiger Ideen und Projekte. Das Projekt „KlimaCent“ schafft Abhilfe durch die Entwicklung eines Finanzierungsmodells von und für die Tourismuswirtschaft. Dieses wird an konkreten Beispielen demonstriert.

Projektinformationen
Projektnehmer
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eingetragener Verein
Projektlaufzeit

01.01.2017 bis
31.12.2019

Projektkontakt

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
Osterfelder Str. 3
46047 Oberhausen
simone.krause@umsicht.fraunhofer.de
www.klimacent.de

 

Fördersumme

499.783 Euro

Förderkennzeichen

03KF0054A/C/E

Auf einen Blick

Ziel

Ziel des Projekts „KlimaCent“ ist es, ein innovatives Finanzierungs- und Steuerungsmodell zu entwickeln, mithilfe dessen nationale Klimaschutzaktivitäten mit und für den Wirtschaftszweig Tourismus initialisiert, realisiert und langfristig finanziert werden können. Ein interdisziplinäres Team, bestehend aus Mitarbeitenden von Fraunhofer UMSICHT, myclimate Deutschland gGmbH, BTU Cottbus, der Gemeinde und Kurverwaltung Juist Futour GmbH, Lausitzer Seenland e.V. und des Center for Innovation and Sustainability in Tourism CIST e.V. erarbeitet innerhalb einer dreijährigen Laufzeit das Modell.

Es existieren bereits zahlreiche Bilanzierungs- und Kompensationsverfahren für Treibhausgase und mehrere teilweise konkurrierende Standards und Label. Es fehlen jedoch branchenkonforme Lösungen, die eine Zahlungsbereitschaft generieren könnten, um passgenau für die einzelnen Leistungsträger der Tourismusbranche konkrete Umsetzungsmaßnahmen auch umsetzen zu können. Im Rahmen des Projekts „KlimaCent“ wird ein Finanzierungsmodell in Form eines Beitragsfonds in Zusammenarbeit mit der Tourismusbranche entwickelt.

Zielgruppe

Die Zielgruppe des Projekts „KlimaCent“ sind auf der einen Seite nationale Tourismusdestinationen, die für die Realisierung von eigenen Klimaschutzprojekten Mittel generieren als auch empfangen können. Auf der anderen Seite werden touristische Leistungsträger der einzelnen Branchensegmente des Tourismus adressiert, die branchennahe Optionen erhalten, um sich im Klimaschutz zu engagieren.

Beispiel

Der Tourismussektor möchte mit diesem Projekt einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz in seinen Destinationen leisten.  Touristische Aktivitäten in Destinationen sind vielfältig und damit auch die Wirkungsketten zur Treibhausgaseinsparung.  Als ein Beispiel für eine Wirkungskette sei folgendes genannt: Wird davon ausgegangen, dass für circa 20 Prozent der gesamten nationalen Übernachtungen jährlich ein zusätzlicher Klimabeitrag von 1 Euro in den Fonds eingezahlt und dieser Beitrag von der Tourismuswirtschaft verdoppelt wird, so würde der Klimafonds über ein jährliches Volumen von circa 40 Millionen Euro verfügen. Würde diese Summe in den Bereich der alternativen Energien, wie beispielsweise in Photovoltaik-Anlagen investiert, ergäbe sich eine Einsparung von bis zu 16 500 Tonnen CO2 jährlich.

  • Was sollte das Projekt erreichen?

    Der Tourismus stellt in Deutschland einen wachsenden Wirtschaftsfaktor dar. Zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung muss auch die Tourismusindustrie beitragen. Neue Konzepte zur Finanzierung und als Anreiz sind notwendig.

    Das im Projekt „KlimaCent“ erarbeitete Modell des Finanzierungs- und Steuerungsfonds „Deutscher Klima Fonds Tourismus (DKT)“ fördert Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion bei Leistungsträgern entlang der touristischen Wertschöpfungskette, um so einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung zu leisten.

    Das theoretische Modell wurde in dem Projekt mit aktiver Unterstützung von Stakeholder*innen aus unterschiedlichen Branchensegmenten der Tourismuswirtschaft ausgearbeitet und ist in einem Handbuch beschrieben worden.

    Die Mittelgenerierung findet im Tourismussektor statt wie auch die Mittelbereitstellung. Die bereitgestellten Mittel werden für nachhaltige treibhausgasreduzierende Projekte in den Destinationen genutzt. Die Mittelgenerierung ist eine finanzielle Abgabe/Bereitstellung auf Basis der CO2-Emissionen, die durch touristische Aktivitäten in der Branche entstehen.

  • Was hat das Projekt erreicht?

    • die Entwicklung und Konzeptionierung des „Deutschen Klima Fonds Tourismus (DKT)“ mit der Abbildung der Organisationstruktur und Prozessstruktur
    • die Evaluierung und Modellierung von verschiedenen Generierungsmodellen der Entwicklung von Umsetzungsprojekten basierend auf klimafreundlichen Technologien und Services in den Modellregionen
  • Wie ging es weiter?

    Der touristische Dachverband wurde für die Etablierung eines branchenweiten Klimafonds und die Inbetriebnahme einer Geschäftsstelle gewonnen. Der Ansatz über den Förderantrag zur Geschäftsstellenentwicklung des „Deutschen Klima Fonds Tourismus (DKT)“ wurde weitergeführt. Weiterhin wurden Umsetzungsprojekte in den Modellregionen Lausitzer Seenland und Juist weiterentwickelt.

  • Beitrag zum Klimaschutz

    Das Ziel des Projekts „KlimaCent“ war die Entwicklung eines branchenweiten Finanzierungsinstrumentes für Klimaschutz in der Tourismuswirtschaft. Im Ergebnis wurde im partizipativen Verfahren mit der Tourismuswirtschaft der „Deutsche Klima Fonds Tourismus (DKT)“ konzipiert, der nach Projektende durch den Dachverband realisiert werden soll. Hiermit bietet sich die Möglichkeit, mit einer branchennahen Lösung nationale Tourismusdestinationen nachhaltiger zu gestalten, touristische Leistungsträger für ein Engagement im Klimaschutz zu gewinnen und somit den touristischen Fußabdruck in Deutschland zu senken. Neben dem Klimaschutzeffekt soll gleichzeitig die Attraktivität beteiligter Destinationen gesteigert werden.

    Die in den Modellregionen konzeptionierten ersten Umsetzungsprojekte können langfristig den Energieverbrauch senken und Emissionen wie auch Lärmemissionen in den Modellregionen reduzieren. Dazu zählen beispielsweise Projekte in den Bereichen nachhaltiges Bauen und Elektromobilität im öffentlichen Personennahverkehr. So ergeben sich nicht nur für die Touristen, sondern auch für die Anwohner*innen positive Effekte und die Steigerung der Lebensqualität.

  • Tipps und Tricks für interessierte Institutionen

    Die Tourismusbranche ist kleinteilig strukturiert und geprägt durch eine vielfältige Stakeholderlandschaft, deren Akteur*innen jeweils eigene Interessen für ihr Branchensegment verfolgen. Das Projekt erforderte insofern eine vielfältige und sehr präzise Ansprache der Stakeholder*innen, um die unterschiedlichen Ansätze und Ideen für einen branchenweiten Klima-Fonds zu strukturieren und aufzunehmen.

    Dabei war Zeit ein wesentlicher Faktor bei dem Projekt: Die Dialoge mit den Stakeholder*innen und deren unterschiedlichen Vorstellungen und Wünsche, die Datenabfrage und -aufnahme als Basis für die Fußabdrücke der Regionen sowie die Entwicklung der Trägerstrukturen für den DKT erforderten eine hohe Überzeugungskraft, um Klimaschutz als ganzheitliches Engagement in der Branche zu positionieren.

    Eine zusätzliche Herausforderung bestand in der differenzierten Ansprache von Akteur*innen, die in deutschen Quellgebieten aktiv sind und denen, deren unternehmerischer Schwerpunkt sich auf ausländische Zielgebiete konzentriert. Beide Gruppierungen benötigen eigene Konzepte, um sich im Klimaschutz einbringen zu können. So ist die Bereitschaft, Mittel für einen Klimafonds einzusammeln auf beiden Seiten eng an einen sichtbaren Nutzen für die Leistungsträger selbst und deren jeweils eigene Klientel geknüpft. Die zu realisierenden Klimaschutzprojekte sind insofern so zu konzipieren, dass möglichst viele Branchenbeteiligte gleichermaßen davon profitieren.

  • Produkte des Projekts

    Das Ergebnis des Projekts „KlimaCent“ ist die Implementierungsreife eines, im partizipativen Verfahren entwickelten Finanzierungs- und Steuerungstools für die Tourismusbranche, der als „Deutscher Klima Fonds Tourismus (DKT)“ umgesetzt werden soll. Zudem wurde der Dachverband der Tourismusindustrie (BTW) dafür gewonnen, den DKT in der Branche zu positionieren sowie die Aufstellung geeigneter Partnerkonstellationen des DKT vorzunehmen. Die während der Projektlaufzeit gewonnenen Ergebnisse sind in einem Handbuch für die Tourismuswirtschaft zusammengeführt worden.

    Touristische Leistungsträger in Deutschland erhalten mit der Überführung der Erkenntnisse aus dem Projekt „KlimaCent“ eine neue Dienstleistung, die sowohl Möglichkeiten einer Finanzierung aber auch die Entwicklung von treibhausgasreduzierenden Projektvorhaben in Destinationen und in der Tourismuswirtschaft fördert. Das Eigenengagement der touristischen Leistungsträger für Klimaschutz (von der Branche für die Branche) wird durch den DKT zukünftig transparent.

    • Handbuch DKT („Deutsche Klima Fonds Tourismus (DKT)“)
    • Stakeholder Setting zur Realisierung und Positionierung des DKT als ganzheitliches Steuerinstrument für Klimaschutz in der Branche
    • Folge- und Förderanträge für die Umsetzung des „Deutschen Klima Fonds Tourismus (DKT)“ und den Betrieb der Geschäftsstelle
  • Checkliste der Erfolgsfaktoren

    • Konzeption und Überführung eines ganzheitlichen Ansatzes zur branchenweiten Umsetzung von Klimaschutz im Tourismus
    • Entwicklung eines Fonds mit detailliertem Vorgehen, Bewertungsmatrizen und Verantwortlichkeiten
    • Thematischer Ansatz: von der Branche für die Branche
    • Durchführung gezielter Dialoge mit Stakeholder*innen zur branchenweiten Beteiligung touristischer Anbieter*innen an der Entwicklung von Steuerungs- und Finanzierungsmodelle für Klimaschutz im Tourismus
    • Identifizierung differenzierter Handlungsfelder zum Aufbau branchensegmentspezifischer Klimaschutzmaßnahmen

 

Weiterführende Informationen