klimafreundlich pflegen – überall!
Das Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ unterstützt bundesweit vollstationäre Pflegeeinrichtungen dabei, ihren CO₂-Fußabdruck stetig zu senken. Im Austausch mit Akteur*innen der lokalen Zivilgesellschaft und Politik initiiert das Projektteam nachhaltige Entwicklungsprozesse in der Pflege und anderen Bereichen der sozialen Arbeit.
Projekttitel
klimafreundlich pflegen – überall!
Projektnehmer
AWO Bundesverband e. V.
AWO Landesverband Schleswig-Holstein e. V.
AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e. V.
AWO Bezirksverband Pfalz e. V.
AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e. V.
AWO Bezirksverband Ober – und Mittelfranken e. V
Projektlaufzeit
01.03.2021 bis
28.02.2024
Projektkontakt
Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e. V.
Blücherstr. 62, 10961 Berlin
Herr Thomas Diekamp
Projektleitung „klimafreundlich pflegen – überall“
Referent für Klimaschutz in der Sozialen Arbeit
Tel.: +49 (0)30 26309 243
E-Mail: thomas.diekamp@awo.org
Web: www.awo.org
Fördersumme
1.650.417 Euro
Förderkennzeichen
03KF0121A
Förderprogramm
Auf einen Blick
Ein Team aus sieben Referent*innen begleitet bundesweit 90 vollstationäre Pflegeeinrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und anderen gemeinnützigen Trägern über einen Zeitraum von drei Jahren ihren CO2-Fußabdruck zu senken. Dafür werden relevante Daten erhoben und analysiert. Jede Einrichtung stellt ein eigenes Projektteam aus den verschiedenen Bereichen zusammen, zum Beispiel aus der Küche, Haustechnik, Hauswirtschaft und Verwaltung. Gemeinsam mit dem Projektteam werden Klimaschutzziele und -maßnahmen erarbeitet und vor Ort umgesetzt.
Neben einem umfassenden Beratungs- und Schulungsprogramm für die teilnehmenden Einrichtungen setzt das Projekt auf Fachtage und Arbeitszirkel für einen verstärkten Austausch mit Akteur*innen der Zivilgesellschaft und Politik. Durch die Zusammenarbeit sollen Impulse für eine klimafreundlichere Pflege gesetzt werden, und eine Plattform für konkrete Maßnahmen auf lokaler und regionaler Ebene soll entstehen.
Begleitend zu den Aktionen im Projekt gibt es eine bundesweite Kampagne, die mit Informationsmaterialien zum Klimaschutz in der Pflege für das Thema sensibilisiert, Wissen vermittelt und Anreize zum Mitmachen schafft. Die Kampagnenmaterialien werden online und vor Ort eingesetzt. Unter anderem soll auf der Website eine Sammlung bewährter Praxisbeispiele veröffentlicht werden. So werden wirksame Maßnahmen sichtbar und andere Akteur*innen zum Handeln angeregt.
Ziele
Das Projektteam möchte die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in der stationären Pflege vorantreiben und weiterentwickeln. Durch den Aufbau regionaler Netzwerke entstehen Strukturen, die das Thema dauerhaft begleiten und eine Auseinandersetzung über den Projektzeitraum hinaus sichern. Außerdem werden Politik und Gesellschaft darauf aufmerksam gemacht, dass Klimaschutz in der stationären Pflege notwendig ist.
Die Projektziele im Einzelnen:
- 90 Einrichtungen der vollstationären Pflege setzen im Zuge des Projekts Klimaschutzmaßnahmen um und erreichen eine direkte und indirekte Verringerung ihrer CO2-Emissionen.
- Mitarbeitende, Bewohner*innen sowie Personen aus ihrem persönlichen Umfeld entwickeln durch das Projekt und die damit verbundenen Maßnahmen ein Bewusstsein für den Klimaschutz. So beginnen sie, ihr persönliches Verhalten im Sinne des Klimaschutzes anzupassen.
- Durch die Netzwerkarbeit bei Fachtagen und Arbeitszirkeln vor Ort werden Einrichtungen, Träger und Organisationen, die sich bislang nicht mit dem Thema befasst haben, für den Klimaschutz sensibilisiert. Wünschenswert ist, dass sie in Zukunft selbst Klimaschutzaktivitäten in ihren Einrichtungen umsetzen.
Projektablauf
Das Projekt ist über drei Jahre angelegt.
Im ersten Schritt wählt das Projektteam 90 Pflegeeinrichtungen. Nach einem Einführungsworkshop erfolgt eine Bestandsaufnahme in den Pflegeeinrichtungen, womit der aktuelle CO2-Fußabdruck ermittelt wird. Im Anschluss finden vertiefende Workshops vor Ort statt, in denen der Ist-Zustand ausgewertet, Klimaschutzziele und -maßnahmen entwickelt und in Klimaschutzplänen festgehalten werden.
Die Umsetzung und Verstetigung der Maßnahmen stehen für die Einrichtungen im zweiten und dritten Projektjahr im Vordergrund. In dieser Zeit werden sie durch ein umfassendes Schulungsprogramm unterstützt und von den Projektreferent*innen beraten. Abschließend werden die Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit und das Aufwand-Nutzen-Verhältnis evaluiert.
Jährlich finden in allen fünf Regionen Fachtage statt, wo Vertreter*innen der Einrichtungen ihre Erfahrungen vorstellen. Zudem sollen einrichtungsübergreifende Aktionen und Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz lokal und regional angestoßen werden.
Dies wird begleitet mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit, die über die Klimaschutzpotenziale und die Herausforderungen klimafreundlicher Pflege informiert. Außerdem werden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt sowie Wissen und Praxisbeispiele bereitgestellt.
Fazit
Erwartet wird, dass
- die Einrichtungen durch die Klimaschutzmaßnahmen deutlich messbare CO2-Senkungen vorweisen können
- nach den drei Jahren bei Mitarbeitenden und Bewohner*innen der Einrichtungen sowie deren Umfeld, eine höhere Sensibilität für den Klimaschutz besteht
- sich aus den Fachtagen heraus regionale Arbeitszirkel bilden, die das Thema klimafreundliche Pflege über das Projekt hinaustragen. Und so weitere Einrichtungen für den Klimaschutz motivieren und Grundlagen für eine Verstetigung schaffen.
Zahlen und Fakten
Es wird angestrebt, dass die vollstationären Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe bis zum Frühjahr 2024 insgesamt 39.560 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen. Durch die Sensibilisierung der Mitarbeitenden und Bewohner*innen werden zudem Einsparungen von 221 Tonnen CO2-Äquivalente erwartet. Zudem rechnet das Projektteam mit einer Reduktion von 1.220 Tonnen CO2-Äquivalente in weiteren Einrichtungen, die durch das Projekt angeregt werden, sich mit dem Thema zu beschäftigen.