Kommunales Energieeffizienz-Netzwerk Region Göttingen
Kommunen in der Region Göttingen bündelten ihre Kräfte in einem Energieeffizienz-Netzwerk, um Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Die Maßnahme ist eines von mehr als 120 im Rahmen der Kommunalrichtlinie geförderten Projekten zum Förderschwerpunkt Kommunale Netzwerke.
Projekttitel
Kommunales Energieeffizienz-Netzwerk Region Göttingen
Projektnehmer
Energieagentur Region Göttingen e.V.
Projektlaufzeit
01.08.2019 bis
31.07.2022
Projektkontakt
Winfried Binder
Berliner Str. 4
37073 Göttingen
E-Mail: binder@energieagentur-goettingen.de
Website: https://energieagentur-goettingen.de/
Fördersumme
180.202 Euro Euro
Förderkennzeichen
67K11414
Förderprogramm
Auf einen Blick
Im Wirkungsfeld von Kommunen liegen große Potenziale und Herausforderungen zur Minderung von Energieverbräuchen und Treibhausgasemissionen. Im Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerk der Region Göttingen hatten sich acht Kommunen zusammengeschlossen, um mit Beratungs- und Informationsangeboten insbesondere die Energieoptimierungspotenziale ihrer Liegenschaften zu erschließen. Initiiert und betreut wurde das Projekt durch die Energieagentur Region Göttingen. Die energiefachliche Beratung leistete die target GmbH.
Vorausgegangen war bereits ein erstes regionales Energieeffizienz-Netzwerk. Im zweiten Netzwerk wurde dann der Schwerpunkt auf Kommunen entlang des Harzes gelegt, da sich der Landkreis Göttingen um den bisherigen Landkreis Osterode vergrößert hatte. Ergänzend zum Austausch im Netzwerk etablierten die einzelnen Kommunen überwiegend Energiemanagementsysteme. Beide Projektbausteine, die Vernetzung und die Energiemanagementsysteme, waren miteinander verknüpft. Durch das Ineinandergreifen von Energiecontrolling und Beratungsangeboten wurde eine sinnvolle Gesamtanalyse ermöglicht.
Herausforderungen und Lösungen
Aus der Beratung und dem Erfahrungsaustausch im Netzwerk konnten Erkenntnisse für vielfältige Maßnahmen zur Energieoptimierung gewonnen werden. Umfassende Sanierungen mussten aber zum Teil aufgrund begrenzter Personal- und Finanzkapazitäten zurückgestellt werden. In der Netzwerkarbeit wurde darauf mit dem Beratungsbaustein Betriebsoptimierung reagiert, der insbesondere nicht- und geringinvestive Maßnahmen adressiert. Denn neben der Qualität der Bausubstanz und der Gebäudetechnik haben das Nutzungsverhalten, die Einstellung von Regelungen wie auch die Überwachung durch Hausverwaltungen einen wesentlichen Einfluss auf den Energiebedarf von Gebäuden.
Das Erreichen von Einsparzielen ist im Kontext diverser Einflussfaktoren zu analysieren. So wirken zum Beispiel zunehmende Digitalisierung oder erhöhte Hygieneanforderungen einer Einsparung entgegen. Andererseits wurde die Entwicklung durch veränderte Nutzungen während der Coronapandemie beeinflusst. Durch angestoßene Optimierungen konnten die Verbräuche während der Projektlaufzeit im Ergebnis aber gesenkt werden.
Die Coronapandemie erschwerte einen direkten Austausch vor Ort. Über Online-Angebote wurden aber neue Wege für eine fortwährende Kommunikation gefunden. Die Netzwerkarbeit machte deutlich, dass die Kommunen in naher Zukunft im gesamten Themenkomplex Klimaschutz noch einige Herausforderungen zu bewältigen haben. Eine Umstellung der Wärmeversorgung der kommunalen Gebäude von überwiegend Erdgas auf erneuerbare Energien gehört dazu.
Erfolge und Erfolgsrezept
Information und Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen, eine passende Objektberatung sowie die Etablierung eines systematischen Energiemanagements sind entscheidende Bausteine einer erfolgreichen energetischen Optimierung und haben sich positiv auf die Praxis in den teilnehmenden Kommunen ausgewirkt.
Auch wenn das Energiemanagement in den Kommunen über eigenständige Projekte mit separater Förderung abgedeckt wird, ist eine Kopplung mit den Aktivitäten im Netzwerk zu empfehlen. Durch eine fortlaufende Erfassung und Auswertung von Wärme-, Strom- und Wasserverbräuchen sowie der zugehörigen Kosten und Treibhausgasemissionen für die kommunalen Liegenschaften, können Erkenntnisse zu sinnvollen Energieoptimierungs- und Klimaschutzmaßnahmen gewonnen werden. Ziel ist es, Klimaschutz als wesentliche und dauerhafte Aufgabe in das Verwaltungshandeln zu integrieren.