Masterplan 100% Klimaschutz der Stadt Emden
„Der Masterplan 100 % Klimaschutz ist ein wichtiger Schritt für Emden auf dem Weg zu einer ‚Null-Emissions-Stadt‘.“ Stadt Emden
Projektnehmer
Stadt EmdenProjektlaufzeit
01.07.2016 bis
31.03.2021
Projektkontakt
Fördersumme
517.820 Euro
Förderkennzeichen
03KP0010/M
Förderprogramm
Emden im Profil
Die Seehafenstadt Emden liegt an der Emsmündung im Nordwesten Deutschlands. Auf einer Fläche von 112 Quadratkilometern leben und arbeiten hier rund 50.000 Menschen.
Emden blickt auf eine 1.200-jährige Geschichte als Hafen- und Industriestadt zurück. Sie ist das wirtschaftliche Zentrum der Region Ostfriesland. Als Mittelzentrum mit oberzentralen Teilfunktionen hat sie eine große Bedeutung als Arbeits- und Bildungsstandort für die Region, insbesondere durch die Hochschule Emden/Leer.
Emden ist außerdem ein wichtiger Jobmotor der Region. Die Pendlerquote liegt bei über 60 Prozent. Mit rund 47 Prozent hat das produzierende Gewerbe den größten Anteil. Wichtige Arbeitgeber sind das Volkswagenwerk Emden und der Hafen in Emden mit seinen zahlreichen Unternehmen aus den Bereichen Transport, Logistik, produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen. Der Hafen stellt eine wichtige Basis für die Produktion, Montage, Verschiffung und Wartung von Windkraftanlagen für On- und Offshore-Anlagen dar. Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien sind damit ein wichtiger Faktor für den regionalen Arbeitsmarkt.
Emden: Herausforderungen im Klimaschutz
Die Stadt Emden stellt sich der anspruchsvollen Herausforderung einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung. Dies bedeutet sowohl die ökonomischen Erfolge als auch die ökologischen und sozialen Belange gleichrangig zu berücksichtigen. In konsequenter Weiterentwicklung eines ganzheitlichen, integrierten und suffizienten Ansatzes jeweils unter Einbindung der relevanten Akteure sollen Strategien entwickelt und entsprechende Maßnahmen mit dem Ziel einer klimaneutralen Kommune entwickelt werden.
Der Masterplan 100 % Klimaschutz in Emden
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Konzepterstellung und Beteiligung
Im Jahr 2011 hat die Stadt Emden ein Integriertes Kommunales Klimaschutzkonzept beschlossen, das verschiedene Maßnahmen in den Bereichen Energieeinsparung, Effizienz und erneuerbare Energien formuliert. Emden versteht sich als ein Vorreiter des Klimaschutzes in Deutschland und passt daher fortwährend seine klimapolitischen Ziele und sein klimapolitisches Leitbild den entsprechenden nationalen und internationalen Vorgaben sowie den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in Richtung „Null-Emissions-Stadt“ an.
Über Informationsveranstaltungen und den Klimabeirat werden diverse Akteure in den Masterplanprozess eingebunden. Dazu zählen neben den Bürgerinnen und Bürgern auch Vertreterinnen und Vertretern der örtlichen, zum Beispiel maritimen Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung. Außerdem werden lokale Institutionen und Vereine sowie die Hochschule Emden/Leer beteiligt.
Weitere Interessierte werden über Informationsveranstaltungen, zum Beispiel durch einen Vortrag zum Thema Suffizenz; über Filmvorführungen und einen Bürgerdialog eingebunden. Für Fachthemen finden zusätzlich Workshops mit Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Forschung und Lehre statt, zum Beispiel zum Thema Strom und Gasnetze.
Weiterführende Informationen:
Integriertes Klimaschutzkonzept
Masterplankonzept 100 % Klimaschutz -
Umsetzung des Masterplans
Dem Beschluss des Masterplans durch den Emder Rat im Dezember 2017 folgte nahtlos die Umsetzungsphase. Erste Vorhaben aus dem Maßnahmenkatalog konnten angestoßen und zum Teil bereits umgesetzt werden. Überregionale Bekanntheit erlangte die im Frühjahr lancierte Einführung eines Mehrwegkaffeebechers für Ostfriesland, eine Kooperation kommunaler Partner mit anderen regionalen Institutionen und Firmen. Der Becher steht den Verbraucherinnen und Verbrauchern ab Herbst als ressourcenschonende Alternative zum Coffee-To-Go-Becher zur Verfügung.
Ausgewählte Projekte
Energieeffizienznetzwerk
In Kooperation mit der Hochschule Emden/Leer, der IHK und der HWK wird im Rahmen der Initiative greentech Ostfriesland ein regionales Energieeffizienznetzwerk geschaffen und gemeinsam ein erster Durchgang ÖKOPROFIT Energie durchgeführt. Das Netzwerk startete im Sommer2018 mit zunächst elf Unternehmen aus Leer und Emden.
Umstellung des kommunalen Fuhrparks auf E-Technologie
Im Zuge dieser Maßnahme sollen bis 2020 sukzessive ca. elf Fahrzeuge des kommunalen Fuhrparks auf E-Technologie umgestellt und somit dann 29,86 t THG pro Jahr eingespart werden. Geplant ist, dass bis Ende 2018 die ersten zwei Altfahrzeuge durch E-Mobile ersetzt werden.
Energie-management/Energiecontrolling
Im Jahr 2016 hat das Gebäudemanagement Emden für 25 ihrer Bestandsgebäude ein Klimaschutzteilkonzept erarbeiten lassen. Diesem hat der Rat der Stadt Emden 2018 zugestimmt und damit den Weg freigegeben, eine Stelle für das Energie-/Klimaschutzmanagement zu schaffen, um vorrangig die Umsetzung des Konzepts zu begleiten.
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Projektverlauf und Meilensteine
Juli 2016
Start des Masterplanprozesses
September 2016
Gründung Masterplanbeirat
Januar 2017
Fachdialog: Mobilität, Schwerpunkt Verwaltung
Februar 2017
Fachdialog: Mobilität, Schwerpunkt Hafen und Schwerlast
April 2017
Bürgerdialog: Vortrag Suffizienz
Mai 2017
Zukunftswerkstatt 1: Suffizienz
Juni 2017
Zukunftswerkstatt 2+3: Mobilität und Projektwerkstatt 2050
Dezember 2017
Beschluss des Masterplankonzepts und Start der Umsetzungsphase
August 2018
6. Sitzung des Masterplanbeirats
November 2018
Einführung von Mehrwegbechern „To Go“ in Ostfriesland
Dezember 2018
Beginn der Umstellung des kommunalen Fuhrparks auf E-Technologie
Januar 2019
Einrichtung des 1. Emder Repaircafés (Suffizienzprojekt)
Februar 2018
Schaffung einer Stelle im Klimaschutzmanagement zur Umsetzung des Klimaschutzteilkonzepts für die eigenen Liegenschaften der Stadt Emden
März/ April 2019
7. Sitzung des Masterplanbeirats
Juni 2020 Ende der Projektlaufzeit
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Klimaschutz in Emden: Was bisher geschah:
Emden ist bereits seit über 25 Jahren im Bereich der Klimaschutz- und Energiesparbemühungen vorbildlicher Akteur. Zahlreiche Klimaschutzmaßnahmen der vergangenen Jahre haben dazu beigetragen, den Ausstoß von CO2-Emissionen im Stadtgebiet deutlich zur verringern. Beispielhaft seien hier genannt: das Energiesparprogramm „Emder Modell“ der Stadtwerke Emden GmbH, das seit Anfang der 1990er Jahre energieeffiziente Haushaltsgeräte und -technik fördert; der Ausbau der Stromerzeugung aus regenerativen Energien – so stammten 2013 rechnerisch mehr als 100 Prozent des in Emden verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Quellen; die Einführung eines Energiemanagements (2004) und eines Klimaschutzmanagements zur Umsetzung des kommunalen Klimaschutzkonzeptes (2012); sowie die Umsetzung der energetischen Stadtsanierung im Klimaschutzquartier Port Arthur/Transvaal (seit 2012).
Emden wurde 2004 mit dem European Energy Award in Silber und 2012 und 2015 in Gold zertifiziert. 2005 errang Emden den deutschen Solarpreis und 2010 die Auszeichnung als Niedersächsische Klimakommune. 2014 und 2016 konnte sich die Stadt außerdem als Leuchtturmprojekt im Rahmen des Wettbewerbs „Klima kommunal“ positionieren. In 2016 verlieh das Bundesumweltministerium der Stadt den Titel „Klimaaktive Kommune“.
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Kompetenzen auf einen Blick
Wir haben Kompetenzen in den Bereichen:
- Erneuerbare Energien, Windenergie
- Power-to-X
- Nachhaltige Mobilität
Wir suchen Austausch zu:
- Sektorkopplung
- Digitalisierung
Kommune | Stadt Emden |
Bundesland |
Niedersachsen |
Einwohnerzahl |
49.884 (30.09.2014) |
Fläche |
112 km² |
Stadt- bzw. Ortsteile |
26 |
Projektleitung |
Rainer Kinzel |
Klimaschutzmanagement |
Jann Gerdes |
Webauftritt |
http://www.emden.de/rathaus/verwaltung/fb-300-stadtentwicklung-und-wirtschaftsfoerderung/fd-362-umwelt/klimaschutz-in-emden/ |