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Masterplan 100% Klimaschutz Energiewende Kaiserslautern - Gemeinsam zum Ziel Vernetzung von Technologie, Raum und Akteuren

„Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Mit unserem Masterplan stellen wir heute die entscheidenden Weichen für eine zukunftsfähige Stadt. Wir nehmen die Herausforderung zur Gestaltung der Energiewende aktiv in die Hand und arbeiten ambitioniert und mit Zuversicht an einem klimaneutralen Kaiserslautern.“ Peter Kiefer, Beigeordneter und Bau- und Umweltdezernent der Stadt Kaiserslautern

Logo Klimaschutz Kaiserslautern 2050
Projektinformationen
Projektnehmer
Stadt Kaiserslautern
Projektlaufzeit

01.07.2016 bis
31.12.2020

Projektkontakt

www.klima-kl.de

Fördersumme

726.114 Euro

Förderkennzeichen

03KP0021/M

Förderprogramm

Masterplan 100% Klimaschutz

Workshop mit Industrie und Gewerbe
Workshop mit Industrie und Gewerbe
© TU Kaiserslautern
Workshop mit Handel und Dienstleistung
Workshop mit Handel und Dienstleistung
© TU Kaiserslautern
Organisationstuktur Masterplan 100 % Klimaschutz
Organisationstuktur Masterplan 100 % Klimaschutz
© Stadt Kaiserslautern
Workshop mit Industrie und Gewerbe
Workshop mit Handel und Dienstleistung
Organisationstuktur Masterplan 100 % Klimaschutz

Kaiserslautern im Profil

Die Universitätsstadt Kaiserslautern hat 102.237 Einwohnerinnen und Einwohner und ist Oberzentrum der Westpfalz am nordwestlichen Rand des Biosphärenreservates Naturpark Pfälzerwald-Nordvogesen. Die Stadt erstreckt sich auf einem Gebiet von ca. 140 Quadratkilometern. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten steigt, vor allem im tertiären Sektor, ebenso das Pendlersaldo und der Umsatz im Einzelhandel. Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Industrie arbeiten eng zusammen und schaffen damit das Potenzial für hohe Innovationsfähigkeit und erfolgreiche Zukunftstechnologie. Herausragend ist insbesondere die wissenschaftliche Infrastruktur, die innovative Prozesse auch im Klimaschutz begleitet.

Internationale Netzwerke werden in Kaiserslautern gelebt und gepflegt, nicht zuletzt durch die Anwesenheit von 50.000 US-Amerikanern zusätzlich zu den registrierten Einwohnern der Region. In der Region leben und arbeiten insgesamt Menschen aus mehr als 140 Nationen. Mit der US Army und der US Air Force, dem Europa Direkt Center, dem deutsch-amerikanischen Bürgerbüro und der Atlantischen Akademie sowie den Partnerstädten gibt es bereits Austausch und gemeinsame Aktivitäten im Klimaschutz.

Kaiserlautern steht unter anderem für innovative Lösungen in der Abfallwirtschaft. Die Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern ist insbesondere in Bezug auf regionale Stoffströme und Fernwärme aus Bioabfall ein wichtiger Akteur in der Region. Die Stadtwerke Kaiserslautern sind ein weiterer innovativer Akteur im Bereich Klimaschutz. Im Akteursnetzwerk der Klimaschutzbasierten Wirtschaftsförderungsstrategie 2020 der Stadt engagieren sich aktuell insgesamt 83 Unternehmen und sonstige Einrichtungen für Klimaschutz und regionale Wertschöpfung im Rahmen der klimaschutzbasierten Wirtschaftsförderungsstrategie der Stadt.

Kaiserslautern: Herausforderungen im Klimaschutz

Herausforderungen und kommunalpolitisch bedeutsame Themen der zukünftigen Entwicklung sind für Kaiserslautern der demographische Wandel, die Integration von Migrantinnen und Migranten und Geflüchteten sowie die nachhaltige Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum. Der kommunale Klimaschutz und zunehmend auch Anpassungsstrategien an den Klimawandel müssen in diesem Spannungsfeld bestehen bzw. im Umgang mit diesen Herausforderungen frühzeitig berücksichtigt und als integrierter Aspekt mitverfolgt werden. Die regionale Wertschöpfung durch die klimaschutzbasierte Wirtschaftsförderungsstrategie gewinnt durch die Steigerung der Kaufkraft vor Ort und die Finanzsituation der Städte in Rheinland-Pfalz zusätzlich an Bedeutung.

Im Bereich Strom und Verkehr steigen die CO2-Emissionen weiter an. Hier bedarf es umsetzbarer Lösungen, um dem allgemeinen Trend entgegenzuwirken.

Steigende Energiekosten belasten finanziell schwache Haushalte, besonders in einer strukturschwachen Region. Daher gilt es Lösungen zu finden, die ökologisch sinnvoll und finanziell tragbar sind. Dies ist eine Herausforderung gerade auch für die Bau- und Immobilienwirtschaft.

Der Masterplan 100 % Klimaschutz in Kaiserslautern

  • Konzepterstellung und Beteiligung

    Die Entwicklung des Masterplans 100 % Klimaschutz bietet für Kaiserslautern die Chance, bisherige Ansätze auszubauen, neue Klimaschutzaktivitäten zu verfolgen und die Vision einer Null-Emissions-Stadt zu konkretisieren. Wesentliche Elemente der Umsetzung sind der intensive Austausch und die Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie wichtigen Akteuren.

    2011 wurden im Stadtrat eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 95 Prozent und des Endenergieverbrauchs um 50 Prozent bis zum Jahr 2050 beschlossen (Basisjahr 1990).  

    Hauptaugenmerk des Masterplanprozesses wird es sein, technische Lösungen zur Erzeugung der verbleibenden Energiebedarfe speziell für Kaiserslautern zu definieren, diese partizipativ mit den Akteuren vor Ort für die Handlungsfelder Gebäude/Quartiere, Energiewirtschaft, Mobilität,  Industrie/GHD und klimaneutraler Alltag zu erarbeiten und anschließend zielgerichtet umzusetzen.

    Das Masterplanmanagement, die Projektleitung und -koordination liegen beim Referat Umweltschutz der Stadt Kaiserslautern. Mit der Erarbeitung des Masterplankonzepts sind zwei weitere Projektpartner beauftragt. In einem partizipativen Verfahren werden Ziele, Strategien und Maßnahmencluster erarbeitet.

    Der 2016 gegründete Masterplanbeirat 100 % Klimaschutz aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, des Stadtkonzerns, der Fraktionen und anderer gesellschaftlich relevanter Gruppen begleitet den Masterplanprozess und ist beratend tätig.

    Der Masterplan wird in den politischen Gremien (Umweltausschuss, Stadtrat) beraten und beschlossen.

    Hauptaugenmerk im Masterplan sind Energieeinsparungen durch Suffizienz, also Verhaltensänderungen, und technische Verbesserungen für mehr Effizienz. Zur Erzeugung der verbleibenden Energiebedarfe sollen möglichst klimaverträgliche erneuerbare Lösungen realisiert werden. Maßnahmen dazu werden unter Einbindung von lokalen Akteuren, wie private Haushalte, Stadtverwaltung, Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistung, Energieversorger, in vier Handlungsfeldern erarbeitet:

    • Handlungsfeld I – Energieversorgung
    • Handlungsfeld II – Gebäude, Quartiere und Technik
    • Handlungsfeld III – Mobilität
    • Handlungsfeld IV – Klimaneutraler Alltag

    Die Erstellung wird durch einen kontinuierlichen Partizipationsprozess mit Beteiligungsworkshops, zum Beispiel zu den Themen Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, Bürgerinnen und Bürger, und dem Masterplanforum mit allen beteiligten Akteuren, Akteursdialogen, etwa mit Stadtverwaltung und Stadtkonzern, Unternehmen, und einem Ideenwettbewerb begleitet. In den regelmäßigen Sitzungen des Masterplanbeirats werden wichtige Teilschritte abgestimmt und Zwischenergebnisse präsentiert, die anschließend im Umweltausschuss beraten und zum Beschluss in den Stadtrat der Stadt Kaiserslautern eingebracht werden.

  • Umsetzung des Masterplans

    Im Mai 2017 wurde im Rahmen des Masterplanforums die Phase der Konzepterstellung abgeschlossen und die Umsetzungsphase gestartet. Alle Personen, die an dem Prozess beteiligt waren, wurden eingeladen, um den partizipativen Charakter des Verfahrens zu betonen.

    Der Maßnahmenatlas stellt die Akteurinnen und Akteure in den Mittelpunkt: Energieversorgungsunternehmen, Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, private Haushalte sowie die Stadtverwaltung. In der Umsetzung liegt der Schwerpunkt auf Effizienz- und Suffizienzmaßnahmen innerhalb der Stadtverwaltung.

    Ausgewählte Projekte

    Umstellung des städtischen Fuhrparks auf Elektroautos

    Bis Ende des Projektzeitraums werden die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren im städtischen Fuhrpark nach und nach gegen Elektroautos ausgetauscht.

    Gebäude-Check im Grübentälchen

    Um die Sanierungsrate bei privaten Haushalten zu steigern, wird in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale ein Gebäude-Check für die Bewohnerinnen und Bewohner im Grübentälchen angeboten. Der Gebäude-Check wird von erfahrenen Energieberatern durchgeführt. Die ersten 50 Beratungen sind kostenlos.

     

  • Projektverlauf und Meilensteine

    Juli 2016

    Start des Masterplanprozesses

    November 2016

    Akteursnetzwerktreffen und Partizipationsworkshop für Akteure aus der Industrie
    November 2016

    1. Sitzung Masterplanbeirat

    Februar 2017

    Akteursnetzwerktreffen und Partizipationsworkshop für Akteure aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung

    März/April 2017

    Ideenwettbewerb für die Bevölkerung Kaiserslauterns

    Mai 2017

    Partizipationsworkshop für die Bevölkerung Kaiserslauterns

    Mai 2017

    Preisverleihung des Ideenwettbewerbs durch die Stadtspitze

    Masterplanforum: Abschlussveranstaltung zum Konzepterstellungsprozess und gleichzeitig zum Auftakt der Umsetzungsphase

    November 2017

    Beschluss des Masterplankonzepts und des Maßnahmenatlas

    April 2018

    1. Kleidertauschparty mit Nachhaltigkeitsbüro und Greenpeace

    Juli 2018

    Regionales, klimafreundliches Kochen mit dem Kochbus des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz beim Sommerferienprogramm in Kaiserslautern

    August 2018

    Auftaktveranstaltung des Gebäude-Checks im Grübentälchen

    August 2018

    6. Sitzung Masterplanbeirat

    Herbst 2018

    Erster Umsetzungsbericht

    November 2018

    Nationale Klimaschutzkonferenz des Klima-Bündnisses in Kaiserslautern

    Juni 2020

    Umsetzung der investiven Maßnahme: Umstellung des städtischen Fuhrparks auf Elektroautos und Ende der Projektlaufzeit

  • Klimaschutz in Kaiserslautern: Was bisher geschah...

    Kaiserslautern ist seit 1993 Mitglied im Klima-Bündnis und trat 2009 dem Konvent der Bürgermeister bei. Weiterhin engagiert sich die Stadt in regionalen Klimaschutzinitiativen. Kaiserslautern setzt sich seit 2000 dafür ein, die Nachhaltigkeitsziele der Lokalen Agenda 21 umzusetzen. 2010 wurde das Leitbild im Zukunftsbeirat fortgeschrieben und die Vereinbarung Aalborg+10 überzeichnet.

    Im Jahr 2004 wurde mit dem Projekt „Solarstadt Kaiserslautern“ das Ziel anvisiert, den Anteil regenerativer Energien an der Stromproduktion um 20 Prozent zu steigern. In der Solarbundesliga, einer bundesweiten Initiative zur Erfassung der Leistung aller in Deutschland erbauten Solar-und Photovoltaikanlagen, belegt Kaiserslautern derzeit unter den Großstädten den 3. Platz. Zwischen 2005 und 2013 führten Stadt und Landkreis Kaiserslautern gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft das Projekt Ökoprofit durch. Insgesamt konnten 35 Unternehmen, darunter auch eine Schule und das Verwaltungsgebäude der Kreisverwaltung, zertifiziert werden.

    2010 wurde das Klimaschutzkonzept 2020 der klimaschutzbasierten Wirtschaftsförderungsstrategie für die Stadt Kaiserslautern beschlossen und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt. Zur Koordination und Umsetzung ist seit 2011 die Stelle des Klimaschutz-/Masterplanmanagements im Referat Umweltschutz besetzt. Wesentliche Bestandteile zur erfolgreichen Umsetzung des Klimaschutzkonzepts sind auch das Akteursnetzwerk der klimaschutzbasierten Wirtschaftsförderungsstrategie 2020 und die interne Koordinierungsrunde (Stadt + Konzern Stadt). Seit 2015 werden als Kooperationspartner im Projekt „KlimaFolgenDialog“ zudem Wirtschaftsunternehmen für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sensibilisiert. Ein Klimaschutzteilkonzept zur Anpassung an den Klimawandel wurde im Januar 2017 beantragt.

    In enger Abstimmung zum Masterplan 100 % Klimaschutz wird seit Mitte 2016 das Klimaschutzteilkonzept „Mobilitätsplan Klima+ 2030 Kaiserslautern“ erarbeitet.

    Bilanzen

    •             CO2-Bilanz 2014, nach ECORegion: 35,39 Prozent Reduktion seit 1990. Der gesamte Energieverbrauch in den privaten Haushalten ist seit 1990 um 2,87 Prozent gestiegen.

    •             Modal-Split 2013: Der Anteil der schadstoffarmen Fahrzeuge im gesamten Stadtgebiet, bei der SWK-Verkehrs AG und der Stadtverwaltung nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Die Länge der Radverkehrsanlagen steigt seit 2007, 2015 lag sie bei 64,1 km.

    •             Der Energieverbrauch im Bereich Gewerbe und Industrie ist um 42,19 Prozent zurückgegangen.

    •             Der Energieverbrauch in den im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes ausgewählten 100 städtischen Liegenschaften ist um 26,96 Prozent zurückgegangen. Seit 2008 konnte der Energieverbrauch für die Straßenbeleuchtung, inklusive Signalanlagen, um circa 27 Prozent reduziert werden.

    •             2015 wurden knapp 55.337 MWh Strom aus Erneuerbaren Energien in die Netze der Stadtwerke Kaiserslautern eingespeist. Damit liegt der Anteil der eingespeisten Erneuerbaren Energien im Stadtgebiet am Bruttostromverbrauch bei rund 4,6 Prozent.

  • Kompetenzen auf einen Blick

    Wir haben Kompetenzen in den Bereichen:

    • Partizipation
    • Netzwerke
       

    Wir suchen Austausch zu:

    • Suffizienz
    • Datenbereitstellung Schornsteinfegerhandwerk
    • Überlagerung der Maßnahmen von EU, Bund und Länder mit Kommune

 

Kommune Stadt Kaiserslautern

Bundesland

Rheinland-Pfalz

Einwohnerzahl

102.237 (Stand 31.12.2016)

Fläche

139,74 km² (Stat. Landesamt, 31.12.2015)

Stadt- bzw. Ortsteile

Kernstadt + 9 Ortsbezirke

Projektleitung
 

Bettina Dech-Pschorn
b.dech-pschorn@kaiserslautern.de
0631 365-1151

Klimaschutzmanagement

Julia Becker
julia.becker@kaiserslautern.de
0631 365-2243

Rathaus Nord/ Lauterstraße 2,
Zimmer A205, 67657 Kaiserslautern

Webauftritt

www.klima-kl.de

 

Quelle: Die Inhalte basieren auf den Angaben der Stadt Kaierslautern.

Weiterführende Informationen