MoKKa – Moorklimaschutz durch Kapazitätsaufbau
Moorschutz ist kein kalter Kaffee, er ist wichtig für den Klimaschutz!
Fast alle Moore in Deutschland werden stark entwässert und stoßen deshalb große Mengen Kohlendioxid aus. Nur durch eine Anhebung des Wasserstandes kann dieser Umstand vermieden werden. Weil die notwendigen Rahmenbedingungen noch nicht auf die Umsetzung von komplexen Moorprojekten abgestimmt sind, geht es damit aktuell nur langsam voran. Genau an dieser Stelle setzt das Projekt „MoKKa“ an: Es setzt sich für einen Kapazitätsaufbau für den Moorklimaschutz ein. Schwerpunktmäßig agiert das Projekt in Mecklenburg-Vorpommern.
Projekttitel
MoKKa – Moorklimaschutz durch Kapazitätsaufbau
Projektnehmer
Michael Succow Stiftung (Lead-Partner)
Naturschutzstiftung Deutsche Ostsee
Universität Greifswald
Projektlaufzeit
01.12.2021 bis
30.11.2024
Projektkontakt
Christina Lechtape
Koordinatorin
Michael Succow Stiftung
Ellernholzstr. 1/3
17489 Greifswald
Telefon: 03834 83542 26
Fax: 03834 83542 22
E-Mail: christina.lechtape@succow-stiftung.de
www.succow-stiftung.de
Fördersumme
1.113.186 Euro
Förderkennzeichen
67KF0122A-C
Förderprogramm
Auf einen Blick
- Moorschutz ist Klimaschutz: Nasse Moore speichern riesige Mengen Kohlenstoff. Entwässerte Moore setzen große Mengen Kohlenstoff als Kohlendioxid frei: 30-40 Tonnen CO2-Äquivalente pro Hektar und Jahr.
- Eine große Aufgabe: Im Sinne der Pariser Klimaziele müssten in Deutschland jährlich mindestens 50.000 Hektar Moor wiedervernässt werden. Im moorreichen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern allein sind es sogar mindestens 8.500 Hektar pro Jahr.
- Gezielter Kapazitätsaufbau: Das Projekt bietet Fortbildungen für Schlüssel-Akteurinnen und Akteure sowie für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an und erarbeitet gemeinsam mit Entscheidungstragenden Lösungswege für eine beschleunigte Umsetzung von Moorschutz in Mecklenburg-Vorpommern und ganz Deutschland.
- Das Projekt arbeitet mit Schlüsselfiguren wie beispielsweise der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH, der Stiftung Umwelt und Natur Mecklenburg-Vorpommern, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Universität Rostock, dem Emsland Moormuseum und dem Landesverband der Wasser- und Bodenverbände Mecklenburg-Vorpommern zusammen.
Ziele
Die praktische Durchführung von Moorklimaschutzprojekten wird bislang durch einen starken Personal-, Kapazitäts- und Wissensmangel gebremst:
- Es gibt nicht genug Institutionen, die Moorschutzprojekte durchführen. Potentielle neue Vorhabenträger stehen dadurch vor großen Herausforderungen.
- Verwaltungsverfahren sind oft langwierig und aufwendig.
- Es mangelt an Fachpersonal in den relevanten Bereichen. Vorhandenes Personal ist nicht genügend auf diese Aufgaben vorbereitet und verfügt nicht über das notwendige Fachwissen.
- In der Bevölkerung, insbesondere in wichtigen Gruppen wie Anwohnende sowie Flächeneigentümerinnen und Flächeneigentümern, ist Wissen in Bezug auf das Themenfeld aktuell nur wenig verbreitet. Damit verbunden herrscht oft nur eine geringe Akzeptanz für Moorklimaschutz.
Das Projekt möchte alle für Moorprojekte relevanten Akteursgruppen erreichen. Sie sollen dazu befähigt werden, mehr und wirksamere Moorklimaschutzprojekte umzusetzen beziehungsweise diese zu unterstützen und zu fördern.
Projektablauf
Das Projekt adressiert fünf Bereiche beziehungsweise Akteursgruppen:
- (Potentielle) Vorhabenträger von Moorprojekten
- Die öffentliche Verwaltung
- Lehrpersonal der beruflichen und universitären Aus- und Weiterbildung,
- Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Bildung für nachhaltige Entwicklung und Umweltbildung
- Allgemeine Öffentlichkeit und Politik
Der Fokus des Projekts liegt auf Mecklenburg-Vorpommern, aber auch andere moorreiche Bundesländer (Niedersachsen, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Bayern und Baden-Württemberg) werden einbezogen.
Der Ablauf des Projekts ist in drei Phasen gegliedert:
- Die erste Arbeitsphase im Jahr 2022 diente der Bestandsaufnahme in den verschiedenen Akteursgruppen und der Entwicklung von Methoden und Materialien für Fortbildungen und Wissenstransfer.
- In einer zweiten Arbeitsphase (2022-2024) werden Fach-Workshops und Feldtage durchgeführt, Akteure beraten und bei der Umsetzung von Moorklimaschutzvorhaben unterstützt. Es werden Handreichungen für die Praxis erarbeitet, Methoden und Materialien für Bildungsangebote publiziert, Faktenpapiere und juristische Gutachten geschrieben und Veranstaltungen zum Wissenstransfer und zur allgemeinen Bewusstseinsbildung durchgeführt.
- In der dritten Projektphase im Jahr 2024 sollen die für Mecklenburg-Vorpommern exemplarisch entwickelten Formate und Methoden sowie die gewonnenen Erkenntnisse bundesweit verbreitet und publiziert werden.
Fazit
Es wird erwartet, dass durch das Projekt Akteurinnen und Akteure aus allen wichtigen Bereichen erreicht und für die vermehrte Umsetzung von Moorklimaschutz befähigt werden. Durch Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, durch die Umsetzung von Vorhaben in der Fläche, durch die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen und Verbesserungsvorschlägen für Rechtsnormen sowie durch die Förderung der Vernetzung der Akteure wird ein Beitrag für den nachhaltigen Aufbau von Kapazitäten und verbesserten Strukturen geleistet.
Zahlen und Fakten
In den ersten 18 Monaten des Projekts wurden bereits 28 eigene Veranstaltungen (online und in Präsenz) mit insgesamt circa 780 Teilnehmenden durchgeführt. Außerdem hat das „MoKKa“-Projekt auf 33 Veranstaltungen Dritter eigene Angebote durchgeführt, wodurch ungefähr 1.000 weitere Personen erreicht wurden.
Das Projekt hat die Umsetzung eines eigenen Vorhabens in einem 104 Hektar großen Polder begonnen sowie 12 Einrichtungen beim Start ihrer eigenen Projekte beraten und teilweise auch durch die Finanzierung von Studien unterstützt.